Mit diesem Schritt hätten wahrscheinlich die wenigsten Basketball-Experten gerechnet:
Ball-Brüder gehen nach Litauen
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LiAngelo und LaMelo Ball, die jüngeren Brüder von Lakers-Rookie Lonzo Ball, haben sich gegen eine weitere Karriere auf dem College entschieden und dafür einen Einjahresvertrag beim litauischen Klub Prienu Vytautas unterschrieben.
Statt riesiger College-Arenen mit tausenden Fans geht es für die zwei jüngsten Ball-Sprösslinge also direkt in die wenig glamouröse europäische Provinz.
Vater LaVar Ball hatte LiAngelo nach dem Diebstahl-Skandal in China vor Kurzem vom College UCLA, wo auch Lonzo gespielt hatte, abgemeldet. LaMelo gehörte auf seiner High School Chino Hills eigentlich zu den vielversprechendsten Talenten.
Ihr neues Team Prienu Vytautas aus der 11.000-Einwohner-Gemeinde Prienai spielt vor 1700 Zuschauern in der Baltic Basketball League (BBL) und litauischen Liga (LKL). Heimspiel-Tickets kosten rund fünf Euro. Aufgrund von Geldnot findet kein regelmäßiger Trainingsbetrieb statt.
Balls könnten auf Honorar verzichten
Laut College-Basketball-Experte Jonathan Givony verdienen die Spieler des Vereins, der bislang kaum US-Basketballer in seinen Reihen hatte, circa 500 Dollar pro Monat, weshalb davon ausgegangen wird, dass die Ball-Brüder sogar auf ihr Honorar verzichten dürften.
Vermutlich werden der 19-jährige LiAngelo und der 16-jährige LaMelo nur in der schwächer besetzten Baltic League zum Einsatz kommen. Laut Adrian Wojnarowski von ESPN steht eine Einsatzzeit von 20 bis 25 Minuten pro Spiel im Raum.
"Unser Ziel ist es, alle drei Jungs bei den Lakers unter zu bringen", hatte Vater LaVar Ball unlängst angekündigt. "Und manchmal gibt es eben unterschiedliche Wege, die dorthin führen.
Ex-Litauen-Profi Ben Brust prophezeite den Balls aber erst einmal ein Desaster in der Provinz: "Ich habe dort ein Jahr gespielt und habe es gehasst", sagte der frühere College-Spieler aus Wisconsin.
Vor allem LiAngelo fiel zuletzt nur negativ auf. Wegen Laden-Diebstahls auf einer China-Reise mit seinem College UCLA wurde er kurzzeitig verhaftet. US-Präsident Donald Trump setzte sich daraufhin für seine Freilassung ein. Seine Suspendierung vom College konnte das aber nicht verhindern.