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Sex-Erpressung, Todesdrohungen: Skandal in US-Leichtathletik

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Sex-Erpressung, Todesdrohungen: Skandal in US-Leichtathletik

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US-Skandal: Sex und Morddrohungen

Eine College-Leichtathletin wird von ihrem Trainer zum Sex gezwungen und massiv bedroht. Jetzt packt das Opfer aus und nennt schockierende Details.
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© Getty Images

Ein übler Skandal um Sex, Erpressung und Todesdrohungen erschüttert die US-Leichtathletik.

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Trainer Craig Carter von der University of Arizona bedrängte und bedrohte Studentin und Athletin Baillie Gibson offenbar über Jahre.

Nun spricht Gibson, die im Kugelstoßen und weiteren Wurfdisziplinen an den Start geht, bei ESPNs "Outside The Lines" über ihr Martyrium und nennt schockierende Details.

Über drei Jahre zum Sex gezwungen

So habe Carter, ein verheirateter Vater von vier Kindern, sie seit 2012 mit eindeutigen Fotos zum Sex in seinem Büro, dem Besprechungsraum der Leichtathleten und in Teamhotels bei Auswärtsreisen gezwungen.

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Carter, der 2011 sogar noch als Assistenztrainer des Jahres geehrt wurde, bestreitet diese Vorwürfe gegenüber Outside The Lines und behauptet, die Beziehung wäre einvernehmlich gewesen.

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Auch die Universitätsleitung ist unter Beschuss, weil die Verantwortlichen trotz Hinweisen auf eine unangebrachte Beziehung zwischen Carter und Gibson nur halbherzig ermittelt haben.

Gibson wurde von ihrem Coach unter Drohungen gezwungen, den Sachverhalt gegenüber den Verantwortlichen zu leugnen. "Er hat mir gesagt, dass jemand mit ihm geredet hat, und dass er mich tötet, wenn ich etwas sagen sollte", berichtet sie.

Attacke mit Teppichmesser und Todesdrohungen

Am 20. April 2015 eskalierte die Situation dann, als Gibson in ihrem letzten Jahr an der Uni ins Büro des Coaches ging, um die Sache zu beenden.

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Als sie Carter erklärt habe, nur wegen der Drohungen mit ihm geschlafen zu haben und dass sie Arizona bald verlassen werde, habe der Coach ein Teppichmesser gezückt und sei auf sie losgegangen, erklärte sie später der Polizei.

"Ich dachte wirklich, dass er mich an diesem Tag umbringen würde", berichtet Gibson.

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Nachdem er sie übel bedroht und gewürgt hatte, habe Carter aber von ihr abgelassen und sei weinend zusammengebrochen. Als Gibson gehen wollte, habe er ihr sogar gedroht, er würde sich selbst umbringen und sie zwingen, dabei zuzusehen.

Erst als er auf der Uhr sah, dass er nach Hause zu seiner Frau müsse, habe er sie gehen lassen - mit der Drohung: "Du sagst besser kein Wort."

In den folgenden Tagen habe der Trainer ihr dann wiederholt und massivst mit dem Tode bedroht und unter anderem ihr Wohnhaus belagert.

Gibson macht Abschluss nach Carters Verhaftung

Erst neun Tage nach der Attacke in Carters Büro, als sie zu ihrer Familie geflogen war, packte Gibson aus. Am 1. Mai sprach sie am Telefon zum ersten Mal länger mit einem Beamten des University of Arizona Police Department.

Carter wurde daraufhin verhaftet und gab den Zwischenfall mit dem Teppichmesser zu.

Gibson reichte im November 2015 unter dem Namen "Jane Doe" Klage ein. Der Rechtsstreit dauert an, weil Carter ein Angestellter des Staates war, wurden bisher über 335.000 Dollar aus Steuergeldern für seine Verteidigung ausgegeben. Am 1. August diesen Jahres beginnt der Prozess.

Gibson kehrte nach Carters Verhaftung an die Uni zurück, um ihren Abschluss zu machen. Mittlerweile lebt sie wieder in ihrer Heimatstadt Casper, Wyoming, leidet aber nach wie vor noch unter dem Trauma, das Carter ihr beschert hat.

"Ich schaue immer noch über die Schulter", berichtet sie: "Ich sehe hier in Wyoming ein Auto, so wie er es hatte, und ich denke, er ist es, und mein Herz bleibt stehen."