Vor drei Jahren feierte Marion Bartoli mit dem Wimbledon-Sieg den größten Erfolg ihrer Tenniskarriere, jetzt kämpft sie um ihr Leben.
Wimbledon-Champ kämpft um Leben
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Bartoli ist an der Church Road im Londoner Stadtteil Wimbledon stets ein gern gesehener Gast. Als Champion des Jahres 2013 - im Finale gegen Sabine Lisicki - ist die Französin sogar Mitglied im All England Club.
Wer die 31-Jährige in den vergangenen Tagen auf der Anlage sah, der wusste sofort, dass etwas mit ihr nicht stimmen kann - dünn wie ein Strich, glanzlose Augen, ihre Haut ist stark in Mitleidenschaft gezogen.
In letzter Zeit gab es Spekulationen, dass Bartoli an Magersucht leide. Dem britischen TV-Sender ITV erzählte Bartoli die wahre Geschichte, die dahinter steckt: "Ich habe mir einen Virus irgendwo bei drei Flugreisen im Februar zwischen Australien, Indien und New York zugezogen. Seitdem stößt mein Körper alles ab."
Früher als Pummelchen verschrien
Während ihrer aktiven Laufbahn wurde sie wegen ihrer pummeligen Figur des Öfteren verspottet. Dies hinderte sie jedoch nicht daran, Wimbledon sowie acht WTA-Turniere zu gewinnen und dabei über 11 Millionen Dollar Preisgeld einzuspielen. Völlig überraschend trat Bartoli nur einen Monat nach dem Wimbledonsieg als Weltranglistensiebte zurück.
Mit ihren kraftvollen beidhändigen Vor- und Rückhandschlägen brachte sie 2013 Lisicki im Endspiel zum Weinen. Jetzt ist ihr häufiger danach zumute. Mehr als 20 Kilo hat sie in den vergangenen Monaten abgenommen.
"Mein Leben ist ein ständiger Albtraum. Ich sieche dahin und weiß nicht warum", erklärte sie in dem Interview mit dem TV-Sender. Ihr Körper nehme keine Proteine mehr auf und sie müsse sehr viel trinken, bis der Körper das ausspült, was er nicht aufnehmen will.
Bartoli will kämpfen
Ihr Leben sei ein "absoluter Horror". Ihre Nahrung bestehe aus Biosalat und Gurken. Von denen muss sie aber die Schale abnehmen, da sie diese nicht verträgt.
In dem Interview schilderte Bartoli, die in den vergangenen Wochen noch als Kommentatorin arbeitete, ihre Angst zu sterben. "Vielleicht hört eines Tages mein Herz auf zu schlagen. Aber meine Leidenschaft und Liebe für das Leben lässt mich einfach weitermachen", so Bartoli.
Behandlung in einer Spezialklinik
Große Hoffnung setzt sie jetzt auf eine Spezialklinik in Italien, wo sie sich am Montag in Behandlung geben wird: "Ich bete viel. Es ist kein Leben mehr, nur noch zu überleben." Milliardär Sir Richard Branson ist sehr gut mit ihr befreundet, half, die Klinik zu finden, und unterstützt finanziell.
Auf dem Tennisplatz kämpfte Bartoli mit unermüdlichem Einsatz. Jetzt steht ihr der bisher größte Kampf bevor.