Annika Beck hatte einen Fehlstart, Alexander Zverev landete auf dem Hosenboden - doch am Ende waren die beiden Nachwuchshoffnungen bei den French Open obenauf.
Beck und Zverev: Rendezvous in Paris
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Beck zog durch ein 4:6, 6:3, 7:5 gegen Katerina Bondarenko (Ukraine) als erster deutscher Profi in die dritte Runde von Roland Garros ein und stellte ihre Vorliebe für Paris unter Beweis. Vor vier Jahren hatte die Fed-Cup-Spielerin an der Seine den Juniorinnentitel geholt.
"Das war ein unglaubliches Gefühl und eine wahnsinnige Stimmung da draußen. Die Atmosphäre hat am Ende vielleicht das entscheidende Quäntchen ausgemacht", sagte Beck
Sie trifft nun auf Irina-Camelia Begu (Rumänien/Nr. 25).
Brown chancenlos gegen Sock
Auch der 19-jährige Zverev ist bereits auf den Geschmack der französischen Metropole gekommen. "Ich liebe es hier, die Atmosphäre ist immer sehr schön. Es ist ein Grand Slam, da will man sein bestes Tennis spielen", sagte der Hamburger nach dem 5:7, 6:2, 7:6 (8:6), 7:5 in der ersten Runde gegen Pierre-Hugues Herbert (Frankreich).
Zverev muss bereits am Donnerstag gegen den 36-jährigen Stephane Robert (Frankreich) wieder ran und hat wie auch Andrea Petkovic (Nr. 28), Julia Görges und Tatjana Maria die Chance, Beck in die dritte Runde zu folgen. Elf deutsche Profis waren bereits in ihren Auftaktmatches auf der Strecke geblieben - darunter auch Melbourne-Gewinnerin Angelique Kerber (Nr. 3).
Qualifikant Dustin Brown zog am Mittwoch in seiner ersten Zweitrundenpartie in Paris überhaupt mit 3:6, 6:7 (5:7), 2:6 gegen den Amerikaner Jack Sock (Nr. 23) den Kürzeren. "Ich habe aber mehr erreicht, als ich erwartet hatte", sagte der zulezt an der Hand verletzte Brown.
Beck kann wohl für Olympia planen
Beck, die bei den Australian Open 2016 erstmals das Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers erreicht hatte, ist nach ihrem Erfolg das Ticket für Olympia 2016 praktisch nicht mehr zu nehmen. Die besten 56 Profis des Rankings qualifizieren sich für Rio den Janeiro.
Die Weltranglisten-39. Beck erholte sich gegen Bondarenko rasch von ihrem Fehlstart und übernahm ab dem zweiten Satz die Initiative. Mit platzierten Grundschlägen konnterte sie die Ukrainerin auf Court 6 immer wieder aus. Als es im entscheidenden Satz eng wurde, machte sich die bessere Physis von Beck bezahlt.
"Ich zittere am ganzen Körper", sagte 22-Jährige im Interview mit Eurosport und fügte via Twitter an: "Für diese Momente spiele ich Tennis."
Auch Zverevs Auftaktsieg in der Hängepartie über zwei Tage war hart erkämpft. Nach zwei engen Linienbällen diskutierte der Teenager zunächst mit dem Schiedsrichter und musste sich Pfiffe des Publikums gefallen lassen.
Zverev wehrt Satzbälle ab
Beim Punktgewinn kurz vor dem ersten Matchball rutschte er dann aus und saß im Sand. Die "Sascha"-Rufe der deutschen Schlachtenbummler richteten den 1,96-m-Schlaks aber schnell wieder auf.
Im Tiebreak des dritten Durchgangs hatte der Weltranglisten-41. sogar drei Satzbälle in Folge abgewehrt.
Die Partie war kurz danach am Dienstagabend wegen Dunkelheit abgebrochen worden.
Zverev setzte damit seine starke Serie auf Asche fort, nachdem er am vergangenen Samstag in Nizza in seinem ersten Finale auf der ATP-Tour gestanden hatte.