Der an Position drei gesetzte Rafael Nadal hat nur mit großer Mühe ein Zweitrunden-Aus bei den Australian Open in Melbourne verhindern können. Der 28-jährige Spanier musste gegen den Qualifikanten Tim Smyczek (USA/Nr. 112) 4:12 Stunden kämpfen, ehe das 6:2, 3:6, 6:7 (2:7), 6:3, 7:5 unter Dach und Fach gebracht war.
Nadal nach Marathon-Match weiter
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"Das war ein sehr schwierige Aufgabe. Es war sehr schwül und ich habe mich das ganze Match müde gefühlt, aber die tollen Zuschauer haben mir geholfen", sagte Nadal.
Der neunmalige French-Open-Sieger wirkte vor allen Dingen im dritten Satz stark angeschlagen und klagte über Schwindel. Ein auf den Court gerufener Physiotherapeut versorgte Nadal mit Medikamenten. Auch danach stützte sich "Rafa" zwischen den Ballwechseln immer wieder entkräftet auf sein Racket. Nach dem vierten Matchball ließ er sich vor Erleichterung auf den Boden fallen.
Federer nach Startschwierigkeiten souverän
Auch Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer hatte am bislang heißesten Turniertag in diesem Jahr (30 Grad Celsius) zunächst Probleme. Doch nachdem der Davis-Cup-Gewinner aus der Schweiz den ersten Satz gegen Simone Bolelli (Italien) mit 3:6 verloren hatte, wurde er seiner Favoriten durch das 6:3, 6:2, 6:2 in den folgenden Durchgängen noch gerecht.
Der 33-jährige Federer wurde bei seinem zweiten Auftritt von einer Blase an der rechten Schlaghand behindert und musste sich sogar behandeln lassen. "Es hat schon gestört, ich kenne so etwas eigentlich nicht. Aber am Ende wurde es besser", sagte der viermalige Melbourne-Sieger.
Auch Favoritin Scharapowa wackelt
Ähnliches Bild bei den Frauen: Mitfavoritin Maria Scharapowa hat nach der Abwehr von zwei Matchbällen ein peinliches Zweitrunden-Aus bei den Australian Open gerade noch verhindern können. In einem russischen Duell musste die Melbourne-Siegerin von 2008 lange zittern, ehe das 6:1, 4:6, 7:5 gegen die Qualifikantin Alexandra Panowa (WTA-Nr. 150) unter Dach und Fach gebracht war.
"Ich bin einfach nur froh, es irgendwie geschafft zu haben. Ich habe nicht mein bestes Tennis gespielt, und Alexandra hatte nichts zu verlieren", sagte die 27-jährige Scharapowa, die sich 51 unerzwungene Fehler erlaubte.
In der 2:32 Stunden langen Partie in der 15.000 Zuschauer fassenden Rod-Laver-Arena lag Scharapowa im entscheidenden Satz bereits mit 1:4 zurück und musste beim Stand von 4:5 zwei
Matchbälle abwehren. Dies tat die fünfmalige Grand-Slam-Gewinnerin allerdings im Stil eines Champions: Mit zwei Vorhand-Gewinnschlägen. Zuletzt war Scharapowa 2013 in Wimbledon in
der zweiten Runde eines Major-Turniers ausgeschieden.
Favoritensterben in Melbourne
Zu Beginn der Australian Open hatte es im Frauen-Feld bereits ein Favoritensterben gegeben. In der Auftaktrunde waren elf gesetzte Spielerinnen auf der Strecke geblieben - darunter
Angelique Kerber (Kiel/Nr. 9), Andrea Petkovic (Darmstadt/Nr. 13) und Sabine Lisicki (Berlin/Nr. 28). Auch die Weltranglistenfünfte Ana Ivanovic aus Serbien hatte völlig überraschend in Runde eins verloren.