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Alexander Winokurow will auf die Dopingfälle bei Astana reagieren

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Alexander Winokurow will auf die Dopingfälle bei Astana reagieren

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Winokurow will bei Astana aufräumen

Der fünfte Dopingfall im Team Astana setzt den Verband UCI unter Druck. Astana-Boss Alexander Winokurow gibt den Saubermann.
Vincenzo Nibali-Alexander Winokurow-Tour de France-Feier
Vincenzo Nibali-Alexander Winokurow-Tour de France-Feier
© Getty Images

Es ist eine erschreckende Häufung, die nach harten Konsequenzen schreit.

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Der fünfte positive Dopingtest im und um das kasachische Spitzen-Radsportteam Astana setzt auch den Weltverband UCI unter Handlungsdruck.

Generalmanager Alexander Winokurow versucht derweil nach der Überführung des 20-jährigen Artur Fedossejew erst einmal selbst eine unnachgiebige Haltung zu demonstrieren - das kommt aber schon beinahe einer Posse gleich.

Der plötzliche Saubermann

Der einstige Blutdoper gibt sich plötzlich als Saubermann, suspendierte am Donnerstag die gesamte Astana-Nachwuchsmannschaft, die mit drei Fällen in Serie aufwartete. "Die jungen Radsportler sind verrückt, wenn sie nicht begreifen, dass Doping keinen Platz mehr hat", erklärte ausgerechnet Winokurow.

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Mit dem Profiteam hätten sie "nur den Namen und die Trikots gemeinsam".

Einflussreich wie der kasachische Volksheld ist, sorgte er offensichtlich gleich noch für den Rücktritt von Kairat Kelimbetow, Präsident des kasachischen Radsportverbandes, und ersetzte diesen durch Darkan Mangeldijew, einen Vertrauten.

Dazu muss auch Dmitri Sedun, Manager des Astana-Nachwuchsteams, und erstaunlicherweise auch Sportlicher Leiter der Profis, angeblich sein Aus befürchten.

"Ich möchte, dass das als Signal verstanden wird, als Knall in den Ohren unseres Verbandes", sagte Winokurow der italienischen Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport in beinahe präsidialem Ton.

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Kittel-Manager schießt gegen Astana

"Das ist Aktionismus, jetzt, wo sie merken, dass die Luft dünner wird,", findet Jörg Werner, Manager der deutschen Radstars Marcel Kittel, Tony Martin und John Degenkolb: "Sie haben ein Problem, das kann man nicht wegwischen", sagte er.

Als vor 78 Tagen die positive Epo-Dopingprobe des 30-jährigen Walentin Iglinski bekannt wurde, war es für Astana noch ein Leichtes, dem Fahrer den Schwarzen Peter zuzuschieben - ebenso bei dessen 33-jährigem Bruder Maxim Anfang Oktober.

Es hatte aber schon einen Beigeschmack, als das Mitglied der Vereinigung für einen glaubwürdigen Radsport MPCC die darin selbst auferlegten Regeln dehnte, und eine vorübergehende Wettkampfsperre wegen der nicht geöffneten B-Probe hinauszögerte.

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Nibali macht sich angreifbar

Dass die Fälle im Nachwuchsteam den Scheinwerfer nicht ablenken vom Herzstück, das weiß der gerissene Winokurow - wohl deshalb gibt er den Aufräumer.

Zumal Ilja Dawidenok, Wiktor Okischew, Fedossejew jeweils auf anabole Steroide getestet wurden. Jetzt kann nicht mehr so einfach auf die Idiotie einiger Weniger verwiesen werden. "Es ist eine Struktur zu erkennen", meinte Werner.

Auch Tour-de-France-Sieger Vincenzo Nibali gerät ins Zwielicht. Dass "diese Idioten", wie er der Gazzetta zuletzt sagte, mit ihm nichts zu tun hätten, könnte er mit einer Trennung deutlich machen. Seine Pläne wollte er aber bisher nicht überdenken.

"Die UCI muss handeln"

Am 6. November war Winokurow bei der UCI zu einer Anhörung geladen, vorher hatte Astana erklärt, künftig die Zusammenarbeit mit der nationalen Anti-Doping-Agentur KazNADC zu intensivieren.

Ein Feigenblatt?

Denn die UCI hatte da schon eine "komplette Untersuchung des Managements und der Anti-Doping-Politik" angekündigt. Auch die World-Tour-Lizenz steht auf den Prüfstand.

Bis Anfang Dezember will sich die UCI zu dem Verfahren äußern. Bislang galt eine Rüge mit daran geknüpften Auflagen als wahrscheinliches Szenario. "Wir haben alle Erklärungen geliefert, die von uns erwartet wurden", behauptete Winokurow.

"Die UCI muss handeln", sagte Werner, "und gut überlegen, ob so ein Umfeld eine Lizenz verdient."