Im Kampf um olympisches Edelmetall ist die deutsche Judoka Luise Malzahn über die Schmerzgrenze hinausgegangen - am Ende stand aber nicht Bronze, sondern ein Schockmoment für die Zuschauer in Rio de Janeiro und am TV.
Wut nach Würgen bis zur Ohnmacht
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Anamari Velensek aus Slowenien würgte die Deutsche, bis diese blau anlief und sogar kurzzeitig bewusstlos wurde.
"Sie hat mich am Boden erwischt, und der Kampfrichter gefühlt eine Stunde weiterlaufen lassen", sagte Malzahn. "Für mich kam aufgeben aber nicht infrage. Als ich dann wieder zu mir gekommen bin, habe ich nur gemerkt, okay, das war’s dann wohl."
Nur sechs Wochen nach Kreuzbandriss
Bundestrainer Michael Bazynski fand für die Untätigkeit des Unparteiischen klare Worte: "Das war hart am Anschlag. Noch etwas länger und Luise wäre eingeschlafen."
Mit der nur knapp verpassten Bronzemedaille zeigte Malzahn aber dennoch eine herausragende Leistung – schließlich war sie bereits mit einem großen Handicap an den Start gegangen.
"Ich habe mir vor sechs Wochen mein Kreuzband im Knie gerissen, das war schwierig, weil wir nicht wussten, ob ich fit werde", sagte die Polizeikommissarin unter Tränen.
"Es war schon eine Riesen-Sache, dass ich überhaupt um die Medaillen mitkämpfen konnte", bemerkte sie, war aber nach dem verlorenen Bronze-Kampf dennoch "mega-enttäuscht. Ich wollte das Ding nach Hause bringen und bin daher schon sehr, sehr traurig."