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Olympia 2016: CAS-Entscheid über russische Sportler sorgt für Wirbel

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Olympia 2016: CAS-Entscheid über russische Sportler sorgt für Wirbel

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Fragen und Antworten zum Doping-Beben

Nach dem aufsehenerregenden CAS-Urteil zur Russland-Frage ist die Verwirrung groß. Welche russischen Athleten dürfen jetzt starten? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
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© Getty Images

Höhepunkt im Doping-Chaos: Die fast vollständige Rolle Rückwärts in der Russland-Frage sorgte kurz vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Rio für helle Aufregung. 

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Nachdem usprünglich von einigen ein komplettes Startverbot für russische Athleten bei Olympia gefordert worden war, darf nun ein schlagkräftiges Team aus Russland an den Start gehen.

Die Verwirrung bei den Sportinteressierten ist groß. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen. 

- Was ist passiert?

Das vom IOC beschlossene generelle Startverbot für ehemalige russische Dopingsünder von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ist vom Internationalen Sportgerichtshof CAS gekippt worden. Wie der CAS am Donnerstagabend mitteilte, sei die entsprechende Regel 3 "nicht durchsetzbar", da sie die Rechte der Athleten verletzte.

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- Wie geht es jetzt weiter? 

Die betreffenden Fälle gehen jetzt zurück zu den Weltverbänden, die wiederum beim IOC vorstellig werden müssen - der Nominierungswahnsinn erreichte damit am Tag vor der Eröffnungsfeier eine neue Dimension.

- Wie viele russische Athleten dürfen NICHT starten?

387 Namen standen ursprünglich auf der russischen Athletenliste, darunter aber auch die schon seit mehreren Wochen im Block gesperrten 67 Leichtathleten. Darüber hinaus fielen nur 49 weitere Athleten durch. Alle anderen sollen demnach auch die weitere IOC-Vorgabe erfüllen, dass sie zuverlässig durch negative Doping-Tests außerhalb des maroden russischen Systems entlastet wurden - fragwürdig, ob dies tatsächlich der Fall ist.

- War damit zu rechnen, dass tatsächlich so viele Russen starten dürfen?

IOC-Kritiker taten dies, IOC-Befürworter nicht. DOSB-Präsident Alfons Hörmann etwa sagte noch vor knapp zwei Wochen, dass er sich der Prognose anschließe, dass eher 40 bis 50 russische Athleten nominiert werden würden als 150 bis 200. Nun sind es: mindestens 271.

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- Was ändert sich für Whistleblowerin Julia Stepanowa?

Nichts! Sie darf nicht starten - was seit Donnerstag mehr denn je eine der größten Ungerechtigkeiten der Sportgeschichte darstellt. Sie war - genau wie Jefimowa - einst gedopt, doch während die Schwimmerin nach dem CAS-Entscheid wieder hoffen darf, kann sich Stepanowa einen Start weiter abschminken. Das IOC hat sie mit einem Bauerntrick als "neutrale Athletin" eingeordnet und ihr so die Grundlage für eine Klage vor dem CAS genommen.

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Julia Stepanowa wird von der Doping-Opfer-Hilfe ausgezeichnet
Julia Stepanowa wird von der Doping-Opfer-Hilfe ausgezeichnet

- Was bedeutet das Chaos für IOC-Präsident Thomas Bach?

Das IOC und Bach sind zunächst einmal fein raus. Sollten russische Sportler wegen zu später Starterlaubnis klagen, wenden sie sich an die Fachverbände.

OLY-2016-RIO-IOC-SESSION
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Aber: Die Glaubwürdigkeit des IOC und seines Präsidenten hat nach diesem perfiden Possenspiel gewaltigen Schaden genommen. Allein: Kurzfristige Konsequenzen müssen Bach und seine Helfershelfer  - die meisten von ihnen sind streng auf Linie getrimmt - nicht fürchten. Eine schlagkräftige Opposition ist weit und breit nicht in Sicht. Ob sich allerdings unter diesen Umständen langfristig noch olympische Gastgeber außerhalb schlecht beleumundeter Staaten finden lassen, ist fraglich.    

- Warum dürfen die Russen sogar unter Landesflagge starten, obwohl der McLaren-Report ein staatlich organisiertes Doping-System nachwies?

Das weiß nur das IOC, nur Bach. Ganz tief blicken lässt, dass mit zweierlei Maß gemessen wird: Die neun kuwaitischen Sportler in Rio müssen unter neutraler Flagge starten. Das NOK ihres Landes hat das IOC ohne mit der Wimper zu zucken suspendiert - wegen politischer Einflussnahme in sportliche Belange. Dagegen weht am Freitag im Maracana und bei jeder Siegerehrung mit russischen Medaillengewinnern in Rio die Flagge des Landes, das bei den letzten Winterspielen unter staatlicher Aufsicht die komplette Sportwelt betrogen hat.