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Radsport: "Das hat mit Sport nichts zu tun"

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Radsport: "Das hat mit Sport nichts zu tun"

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„Das hat mit Sport nichts zu tun“

Der Niederländer Mathieu van der Poel gewinnt die Flandern-Rundfahrt erneut. Der Weg zum dritten Triumph ist beschwerlich. Fans und Wetter sorgen für grenzwertige Bedingungen.
Mathieu van der Poel feiert seinen Erfolg in Flandern
Mathieu van der Poel feiert seinen Erfolg in Flandern
© IMAGO/Sirotti
Benjamin Bauer
Benjamin Bauer

Mathieu van der Poel stemmte sein weißes Rad in die Höhe, die Last des Rennens fiel von ihm. Am Ostersonntag gewann der Niederländer die Flandern-Rundfahrt zum dritten Mal.

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Seit 1913 quälen sich die besten Fahrer der Welt über die steilen, gepflasterten Anstiege Flanderns und noch niemand hat dieses Kulturgut des Radsports öfter als drei Mal gewonnen. Aber die Chance, zum alleinigen Rekord-Sieger zu werden, stehen für den erst 29-Jährigen gut.

Bei seiner Siegesfahrt 2024 trotzte van der Poel den schwierigen Witterungsbedingungen, üblen Anfeindungen der Fans und hatte auch das Glück auf seiner Seite. Am legendären Koppenberg fiel die Entscheidung im Dauerregen. Der an der Spitze liegende Ivan Garcia fuhr mit knapp 20 Sekunden Vorsprung in den Anstieg. Doch dann stoppte ihn das Material. Dem Spanier war ganz simpel die Kette abgesprungen. Die Verfolger kamen näher, allen voran van der Poel - und zogen vorbei.

Durch den Niederschlag war das Kopfsteinpflaster des Koppenbergs mittlerweile für fast alle unfahrbar - aber eben nur für fast alle. Während die meisten Fahrer auf den 600 Metern mit maximal 22 Prozent Steigung kapitulierten, absteigen mussten und ihr Rad schoben, fuhr van der Poel allen davon.

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Spießrutenlauf ins Ziel

Es folgten 44 Kilometer Solo-Fahrt, auf denen der Niederländer van der Poel, der in Belgien geboren wurde, von vielen belgischen Fans übel angegangen wurde. Aber Van der Poel bahnte sich seinen Weg durch Bierduschen, Wurstangeln, Buhrufen und Beleidigungen ins Ziel.

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„Das hat mit Sport nichts zu tun, ich kann das nicht verstehen“, urteilte der Schweizer Silvan Dillier. Gelassener nahm der Sieger die Begleitumstände hin.

„Ich war so konzentriert, dass es mir egal war“, spielte van der Poel die Situation bei Sporza herunter.

Doch er kann auch anders. Im Dezember verlor der sechsmalige Cyclocross-Weltmeister die Fassung. Als er bei der WM im niederländischen Hulst mit Bier übergossen wurde, spuckte er als Reaktion einen Fan an und wurde im Anschluss mit einer Strafe von 1.000 Schweizer Franken belegt.

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Für seinen diesjährigen Sieg in Flandern kassierte van der Poel 20.000 Euro – die er teilweise auch als Schmerzensgeld ansehen kann.

Der Fahrer vom Team Alpecin-Deceuninck erklärte im Ziel, er sei „völlig zerstört“ und sei am Ende mit „geschlossenen Augen“ dem Ziel entgegen gestrampelt. Für einen alleinigen Rekord an Siegen muss der Niederländer aber nochmal als schnellstes durch die Hölle der Flämischen Region von Belgien.