Mit seinem ersten Premier-League-Viererpack hat Erling Haaland Manchester City auf Kurs zum vierten Meistertitel in Serie gehalten. Der norwegische Starstürmer erzielte beim 5:1 (3:0) gegen die Wolverhampton Wanderers am Samstag einen Hattrick in der ersten Halbzeit - und er legte nach der Pause noch ein Tor nach.
„Verzogener Fratz“: Haaland abgewatscht
City hat seine zehnte Meisterschaft weiterhin selbst in der Hand. Als Tabellenzweiter haben die Citizens bei noch drei ausstehenden Spielen zwar einen Punkt Rückstand auf den FC Arsenal. Der hat allerdings ein Spiel mehr absolviert. Arsenal hatte mit dem starken deutschen Nationalspieler Kai Havertz am Nachmittag ein 3:0 (1:0) gegen den AFC Bournemouth vorgelegt, benötigt aber einen Ausrutscher des Rivalen für die Chance auf den ersten Meistertitel seit 20 Jahren.
Haaland kontert Keane-Kritik
Für Haaland war die Gala eine Genugtuung. Denn zuletzt hatte ihn United-Legende Roy Keane bei Sky scharf kritisiert. „Das Niveau seines Spiels ist so armselig. Vor dem Tor ist er der Beste der Welt, aber sein allgemeines Spiel ist für solch einen Spieler armselig. Er muss sich da steigern. Er ist fast wie ein Spieler aus der League Two (englische vierte Liga, d.Red.). So sehe ich ihn.“
Nun schlug Haaland eiskalt zurück, als er bei BeIn Sports zum Interview bereit stand: „Der Typ interessiert mich überhaupt nicht. Ich interessiere mich dafür nicht, wir müssen einfach Spiele gewinnen, heute entspannen und uns auf Fulham konzentrieren.“
Danach fügte Haaland an: „25 Tore - gar nicht mal so schlecht. Ich habe einen gar nicht so schlechten Trainer, der mich antreibt, und schau dir die Spieler um mich herum an. Ohne sie wäre das nicht möglich. Ich versuche, mich jeden Tag weiterzuentwickeln. Ich hatte einige Probleme, aber wir sollten uns nicht auf sie konzentrieren, sondern auf die positiven Dinge.“
Keane wiederum sorgte später für das nächste Kapitel in der öffentlichen Fehde und nannte Haaland einen „verzogenen Fratz“, weil dieser seine Unzufriedenheit nach seiner Auswechslung beim Spiel gegen die Wolves zu deutlich zur Schau gestellt habe. Das sei nicht in Ordnung, meinte der TV-Experte bei Sky.
City-Trainer Pep Guardiola schwärmte derweil von seinem Superstürmer: „Erling ist zurück im Geschäft. Elfmeter sind eine Garantie für ihn, aber der zweite und vierte Treffer waren unglaublich.“
Haaland begräbt Klopps Träume wohl
Die ohnehin nur noch geringe Chance von Jürgen Klopp, sich mit dem Titel vom FC Liverpool zu verabschieden, ist durch die Haaland-Gala derweil auf ein Minimum gesunken. Sollten die Reds am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Tottenham Hotspur nicht gewinnen, ist die Meisterschaft auch theoretisch nicht mehr möglich.
Haaland versenkte im Etihad Stadium zwei Foulelfmeter (12./45.+3), er entschied sich jeweils für einen Schuss ins linke Eck. Vor dem zweiten Elfmeter war er selbst gefoult worden. In der 35. Minute gelang ihm zudem eines seiner seltenen Kopfballtore, neun Minuten nach der Pause traf er überdies mit einem Linksschuss. Haaland steht mit 25 Treffern auch an der Spitze der Torjägerliste, er hat in seinen ersten 63 Premier-League-Spielen 61-mal getroffen.
In der 82. Minute wurde Haaland von seinem Teammanager Pep Guardiola ausgewechselt, er schimpfte dabei vor sich hin - und sein Ersatz Julian Alvarez (87.) traf auch noch. „Er war frustriert über den Schiedsrichter. Bei den langen Bällen schubsten sie ihn manchmal und er wurde gezogen. Aber es wurde nicht gepfiffen“, klärte Guardiola auf. Keane deutete die Szene offensichtlich anders.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)