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Köln-Star Thielmann mit Klartext im Bundesliga-Abstiegskampf

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Köln-Star Thielmann mit Klartext im Bundesliga-Abstiegskampf

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Köln-Star: „Tut nichts zur Sache“

Für den 1. FC Köln steht am Wochenende schon so etwas wie ein Endspiel an. Gegen den Tabellenletzten Darmstadt muss unbedingt ein Sieg her. FC-Allrounder Jan Thielmann spricht im exklusiven SPORT1-Interview über den Saison-Endspurt, seine persönliche Zukunft und warum Köln alles andere als ein gewöhnlicher Fußballverein ist.
Trotz 0:2-Niederlage gegen den FC Bayern sieht Köln-Coach Timo Schultz einen guten Auftritt seiner Mannschaft.
Manfred Sedlbauer
Manfred Sedlbauer

Gerade hat Köln-Allrounder Jan Thielmann das Trainings-Abschlussspiel verloren. Sichtlich angefressen stapft er vom Platz am Geißbockheim. Der 21-Jährige hat genug vom Verlieren. Gegen Darmstadt 98 (15.30 Uhr im LIVETICKER) soll es nun wieder besser werden. Thielmann hat seinen FC auf jeden Fall noch lange nicht aufgegeben. Für den FC ist das Duell gegen den Tabellenletzten ein vorgezogenes Endspiel um den Klassenerhalt. Für die Kölner ist ein Sieg Pflicht.

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SPORT1: Herr Thielmann, Sie befinden sich in einer extrem wichtigen und vielleicht schon vorentscheidenden Woche. Wie ist die Stimmung? Überwiegt die Anspannung oder doch noch die Lockerheit?

Jan Thielmann: In erster Linie ist es auf dem Platz intensiv. Und das brauchen wir auch, um am Wochenende ein gutes Spiel abzuliefern. Ich persönlich finde, dass man einen guten Mix zwischen beidem finden muss. Ein intensives Training zu Beginn der Woche und dann auch ein bisschen Lockerheit zum Ende hin. Dann hast du am Samstag die nötige Frische und bist trotzdem gut vorbereitet.

SPORT1: Köln hat bereits vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Am Samstag geht es zuhause gegen den Tabellenletzten, Darmstadt 98. Ist das für euch schon ein Endspiel?

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Thielmann: Wir haben jetzt nicht nur ein, sondern fünf Endspiele. Wir müssen schnellstmöglich Punkte sammeln – und als Erstes kommt jetzt Darmstadt. Die nächsten Wochen werden immens wichtig. Nach Darmstadt spielen wir in Mainz, haben dann noch zwei Heimspiele und dann geht‘s am letzten Spieltag nach Heidenheim. Wir brauchen schnellstmöglich einen Dreier. Am besten jetzt am Wochenende den ersten und die Woche drauf direkt den nächsten. Das ist, was zählt.

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„Die ganze Stadt steht hinter dem Verein“

SPORT1: 2017 wechselten Sie zum 1. FC Köln, durchliefen ab der U17 die Jugendmannschaften, sind sozusagen schon fast ein „Kölsche Jung“. Wie nehmen Sie die Verbindung zwischen Stadt und dem FC wahr? Ist es genau dieser Schulterschluss, der den Verein so besonders macht?

Thielmann: Ganz sicher. Das findest du so nirgendwo anders. Die ganze Stadt steht hinter dem Verein und dafür sind wir wahnsinnig dankbar. Wir brauchen die Fans im Stadion, die uns unterstützen. Gegen Bochum konnten wir es schon zurückzahlen, gegen Darmstadt gelingt uns das hoffentlich wieder.

SPORT1: Auf was wird es am Samstag ankommen?

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Thielmann: Dass wir aggressiv und gierig sind. Am besten wäre natürlich ein frühes Tor, um Ruhe reinzubekommen. Letzten Endes ist das „Wie“ aber egal: Wir brauchen einfach ein Tor mehr als der Gegner.

SPORT1: Ihr Ersatztorwart, Routinier Philipp Pentke hat vor kurzem seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Und das trotz Abstiegsgefahr und Transfersperre. Sein Motto lautet: „In guten, wie in schwierigen Zeiten.“ Kann so etwas Signalwirkung für die anderen Spieler haben?

Thielmann: Auf jeden Fall! Spieler wie „Penne“ haben einen wahnsinnigen Impact auf die Mannschaft, gerade im Training und in der Kabine. Er ist einfach ein guter Typ und immens wichtig für unseren Zusammenhalt. Auch außerhalb des Platzes ist er ein echter Führungsspieler.

„Köln ist immer eine attraktive Adresse“

SPORT1: Sie sind ein hoffnungsvolles deutsches Talent, gerade einmal 21 Jahre jung und beim FC zuletzt immer gesetzt gewesen, spielen zudem auch in der deutschen U21. Da gibt es bestimmt auch Interesse von anderen Klubs. Wäre der 1. FC Köln, auch im Falle eines Abstiegs, für Spieler wie Sie weiterhin ein idealer Verein?

Thielmann: Natürlich. Köln ist immer eine attraktive Adresse. Das hat man ja an Beispielen wie Schalke 04 gesehen. Das ist nach wie vor ein Riesen-Klub – auch nach dem Abstieg in die 2. Liga. Das tut nichts zur Sache. Der FC wird immer ein Riesen-Klub bleiben, am besten in der Bundesliga.

SPORT1: Zuletzt spielten Sie als rechter Außenverteidiger. Normalerweise sind sie etwas offensiver angesiedelt, gaben in den meisten Spielen in dieser Saison sogar den Mittelstürmer. Wo sehen Sie sich denn?

Thielmann: Das ist ganz egal. Persönlich würde ich sagen, dass mir die rechte Seite liegt. Egal ob offensiv oder defensiv. Mir macht beides Spaß. In den letzten Spielen interpretieren wir den Außenverteidiger ohnehin offensiver, deshalb ist es für mich auch überhaupt kein Problem.

SPORT1: Fühlt man sich durch diese Flexibilität wichtiger oder austauschbarer?

Thielmann: Weder noch. Ich glaube, dass das einfach eine gute Alternative für den Trainer ist. Wenn jemand ausfällt, weiß er, dass ich beides schon gespielt habe oder spielen kann. Letztendlich ist es mir aber völlig egal wo.

„Da können uns die 50.000 ordentlich Rückenwind geben“

SPORT1: Gucken wir auf das Restprogramm in der Bundesliga: Darmstadt, Mainz, Freiburg, Union Berlin, Heidenheim – Das sollte doch Hoffnung machen, oder?

Thielmann: Alle fünf Mannschaften sind gute Gegner. Gegen die musst du erstmal gewinnen. Das ist aber das klare Ziel – in jedem der verbleibenden fünf Spiele. Ich glaube, dass es gut ist, dass wir gegen Freiburg und Union zuhause spielen. Da können uns die 50.000 ordentlich Rückenwind geben.

SPORT1: Was stimmt Sie positiv, dass es nicht nur am Wochenende, sondern auch am Saisonende mit dem Klassenerhalt für den 1. FC Köln klappt?

Thielmann: Wir haben ein gutes Teamgefüge. Wir können Rückschläge gut wegstecken und schauen jetzt gemeinsam nach vorne. Es ist keine Weltuntergangsstimmung. Die Atmosphäre in der Mannschaft und rund um das Geißbockheim ist gut. Wir sind alle positiv gestimmt, wir schaffen das!