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Der Druck auf Reis nimmt zu: Das sind Schalkes Brandherde!

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Der Druck auf Reis nimmt zu: Das sind Schalkes Brandherde!

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Jetzt geht es auch um Reis‘ Zukunft!

Der FC Schalke 04 startet unter Trainer Thomas Reis denkbar schlecht in die Saison. Den hohen Erwartungen rennen die Knappen mit drei Punkten nach vier Spielen meilenweit hinterher.
Nächster Rückschlag im Kampf um den Wiederaufstieg für Schalke 04: Die Reis-Elf muss eine Heimpleite gegen Holstein Kiel hinnehmen - und dabei lange Zeit in Unterzahl auskommen.
pberger
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Lukas Rott
Lukas Rott
von Patrick Berger, Lukas Rott

Vier Spiele, drei Pleiten! Der FC Schalke 04 ist krachend schlecht in die neue Zweitliga-Saison gestartet. Bei den Fans geht schon zu Beginn des neuen Spieljahres die Sorge vor dem Nicht-Aufstieg um. Brandherde gibt es aktuell sehr viele beim selbst ernannten Aufstiegsfavoriten (Trainer Thomas Reis: „Wir wollen unbedingt hoch!“). Nur wer löscht sie? SPORT1 zeigt, wer wie viel Schuld an der Schalke-Krise trägt.

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Liegt es an den Spielern?

In der Truppe rumort es. Hinter vorgehaltener Hand heißt es auf Schalke, dass die Spieler zurzeit nicht an einem Strang ziehen. Das Ergebnis sieht man auf dem Platz, wo die Profis nicht immer füreinander durchs Feuer gehen und teilweise als Ich-AGs auftreten.

Bezeichnend dafür, dass offenbar auch bei den Profis die Nerven blank liegen, sind die drei Platzverweise von Ibrahima Cissé (gegen den HSV), Lino Tempelmann (im Pokal gegen Braunschweig) und Ron Schallenberg (gegen Kiel).

Dass zudem der erste 17 Jahre alte Assan Ouédraogo die Kohlen aus dem Feuer holen soll und zurzeit als einziger echter Hoffnungsträger gilt, spricht nicht gerade für den Rest der teils veralteten Mannschaft. Der flinke Techniker ist neben Neu-Keeper Marius Müller zurzeit der einzige Lichtblick.

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Hinzu kommt außerdem, dass die Spieler nicht immer mit der für die 2. Liga elementar wichtigen körperlichen Härte auftreten. Wichtig für Schalke wird die zeitnahe Rückkehr der zurzeit verletzten Wortführer Kenan Karaman und Dominick Drexler sein.

Thomas Reis bereits nach vier Spielen in der Kritik

Die Zweifel und die Kritik am Trainer, der aufgrund der teils guten kämpferischen Leistungen in der Rückrunde der vergangenen Abstiegssaison noch viel Rückendeckung im Klub erhielt, werden zunehmend größer. Nach SPORT1-Informationen gibt es auch Teile der Mannschaft, die den Übungsleiter mittlerweile kritisch sehen. Manche Spieler wünschen sich inhaltsvollere Analyse im taktischen Bereich.

Passend dazu: Reis spricht auch auf den Pressekonferenzen oft physische Komponenten wie „Aggressivität“ und „Mentalität“ an. Das alleine reicht in der 2. Liga, wo Schalke als Favorit öfter den Ball hat und spielerisch Lösungen finden muss, aber nicht.

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Bei der 0:2-Heimpleite am Freitag gegen Kiel sahen die 60.000 Fans, die zurzeit als einzige Normalform haben, außerdem taktische Defizite. Die Königsblauen operierten oft hilflos mit langen Bällen nach vorne. Eine richtige Spielidee war nicht zu erkennen. Indirekt kritisierte das auch Simon Terodde. Man habe „kein Vertrauen im Spiel nach vorne“. „Wir waren mit dem 0:2 noch gut bedient“, schimpfte der Torjäger.

Hinzu kommt: Reis hat immer noch nicht seine Stamm-Startelf gefunden, tauschte zuletzt oft aus und nahm einige falsche Wechsel vor.

Reis‘ Vertrag läuft im Sommer aus. Erste Gespräche mit Sportchef Peter Knäbel, der selbst in der Kritik steht (siehe weiter unten), hat es bereits gegeben. In der Länderspielpause sollen diese wieder aufgenommen werden. Reis selbst würde gerne verlängern und auf Schalke bleiben. Die S04-Bosse werden die Entwicklung unter ihm aber ganz genau beobachten und sicher keine vorschnellen Entscheidungen treffen.

Der neue Sportdirektor auf Schalke ist unerfahren

Auf Rouven Schröder (ging zu RB Leipzig) als Sportchef folgte der frühere Chefscout André Hechelmann. Sein voriger Posten ist seither vakant. Heißt: Hechelmann führte in der bisherigen Transferphase Gespräche mit Spielern, die er vor einigen Monaten noch selbst als Scout entdeckt hat.

Hinzu kommt, dass der 39 Jahre alte Bayer mit dem Job als Sportdirektor in der ersten Reihe Neuland betreten hat. Völlig klar, dass Hechelmann auf dem facettenreichen Posten noch Eingewöhnungszeit braucht. Die Transfers allerdings können durchaus kritisch gesehen werden. „Königstransfer“ Schallenberg, der für 2 Mio. Euro aus Paderborn kam, spielt bislang genauso wenig überzeugend wie Tempelmann (kam aus Freiburg), Paul Seguin (Union Berlin) oder Timo Baumgartl (Eindhoven). Zudem wurde kein Unterschiedsspieler geholt.

Die Bosse waren sich eigentlich sicher, dass man eine adäquate Aufstiegstruppe zusammen hat. Kurz vor Ende der Transferperiode zeigt sich, dass das offenbar nicht der Fall ist. Mit Tomas Kalas (Bristol City) wurde jetzt nochmal in der Innenverteidigung nachgebessert, zudem soll Linksverteidiger Derry John Murkin aus Holland vom FC Volendam kommen.

Mit zunehmender Dauer der Krise wächst auch der Druck auf Sportvorstand Peter Knäbel, der immerhin den Abstieg mitzuverantworten hat. Der Vertrag mit dem 56 Jahre alten Boss läuft ebenfalls aus. Nach SPORT1-Informationen will der Aufsichtsrat, der die Arbeit teils kritisch sieht, noch abwarten. Bis zum Jahresende soll eine Entscheidung über die Knäbel-Zukunft fallen.

Dem Vorstand fehlt es an Ausstrahlung

Seit der alternativlosen Trennung von Dr. Bernd Schröder, der vor allem bei der Sponsorensuche eine äußerst schlechte Figur abgegeben haben soll, teilen sich mit Knäbel (Sport) und Dr. Christina Rühl-Hamers (Finanzen) zwei Vorstandsmitglieder eine enorm große Aufgabenfülle. Dem emotionalen Pott-Klub fehlt weiterhin ein starkes Gesicht nach außen.

Ex-Boss Schröder wirkte äußerst farblos. Sein Nachfolger sollte mehr Stärke und Charisma ausstrahlen. Im Hintergrund läuft die Suche nach einem neuen CEO - bislang noch ohne Erfolg!

Boss Axel Hefer bleibt weiterhin unsichtbar. Der langjährige Trivago-Chef zieht zwar im Hintergrund clever die Strippen, tritt allerdings vor den Kameras selten in Erscheinung. Dem Gremium fehlt es zudem grundsätzlich an sportlicher Kompetenz. Abgesehen von Ex-Profi und Eurofighter Youri Mulder hat kaum jemand das nötige sportliche Know-How - gefährlich!

Schalkes Krise wird immer schlimmer. Am Samstag muss der Pott-Klub in Wehen Wiesbaden den Bock umstoßen (LIVE im Ticker bei SPORT1). Reis: „Wir müssen eine andere Leistung zeigen. Das ist Fakt!“

Sonst könnte es auch für den Trainer ganz schnell unangenehm werden…