Home>Motorsport>MotoGP>

Crutchlow: Teamwechsel haben Vor- und Nachteile

MotoGP>

Crutchlow: Teamwechsel haben Vor- und Nachteile

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Crutchlow: Teamwechsel haben Vor- und Nachteile

Cal Crutchlow muss sich 2015 schon wieder an ein neues Motorrad anpassen, betont allerdings auch die Vorteile und verteidigt seinen Wechsel zu LCR-Honda

Cal Crutchlow scheint es momentan nicht lange an einem Ort zu halten. 2013 fuhr der Brite in der MotoGP noch für Tech-3-Yamaha, in der abgelaufenen Saison war er dann Werkspilot bei Ducati. 2015 steht bereits der nächste Wechsel auf dem Programm, denn der 29-Jährige wird bei LCR-Honda Nachfolger von Stefan Bradl werden. Dieses Bäumchen-wechsle-dich-Spiel bringt Vor- und Nachteile mit sich.

{ "placeholderType": "MREC" }

"Man muss sich von Motorrad zu Motorrad anpassen. Doch man muss sich ohnehin von Rennen zu Rennen und von Saison zu Saison irgendwie anpassen", erklärt Crutchlow, der in der abgelaufenen Saison lediglich 74 Punkte gesammelt hat. Weniger waren es nur in seiner Debütsaison 2011 gewesen, als der Brite es lediglich auf 70 Zähler gebracht hatte. 2015 soll es nun beim neuen Team wieder aufwärts gehen.

"Mein Stil passt gut zum Motorrad, denke ich", gibt sich Crutchlow nach dem ersten Test optimistisch und ergänzt: "Ich muss mich nur noch an das Motorrad gewöhnen. Ich hatte bereits am Ende des ersten Testtags ein gutes Gefühl. Wir müssen die Sitzposition noch verbessern. Dann fühle ich mich sicher noch wohler." Den ersten und dritten Testtag in Valencia hatte Crutchlow jeweils auf dem achten Platz beendet, am zweiten Tag war er im Regen gestürzt.

Crutchlow muss wieder bei Null anfangen

{ "placeholderType": "MREC" }

"Am Rennwochenende fuhr ich ein anderes Motorrad. Gut ist, dass ich auf der gleichen Strecke einen direkten Vergleich aufstellen konnte", erklärt der Brite und ergänzt: "Mein Stil unterscheidet sich von den anderen Honda-Piloten. Doch Marc und Dani sind bisher nur für Honda gefahren. Meine Erfahrung mit den anderen Maschinen ist gut, denn dadurch kann ich den Honda-Ingenieuren wichtige Informationen mitteilen."

Lesen Sie auch

In dieser Hinsicht machen sich Crutchlows Yamaha- beziehungsweise Ducati-Erfahrungen bezahlt. Der Brite weiß aus erster Hand, wie sich die Maschinen fahren, wo die Stärken und Schwächen liegen. Gleichzeitig muss der 29-Jährige bei LCR beziehungsweise Honda nun allerdings quasi schon wieder bei Null anfangen. Während die Werkspiloten Marquez und Pedrosa ihre RC213V in- und auswendig kennen, fehlen dem Briten diese Erfahrungswerte.

"Man hat immer irgendwelche Angewohnheiten. Manche Angewohnheiten harmonieren nicht mit der Honda, andere schon", erklärt Crutchlow seine Situation und ergänzt: "Wir müssen uns genau anschauen, welche Dinge wir verbessern müssen. Man analysiert denjenigen, der mit dem Motorrad am schnellsten ist. Man muss beobachten, was derjenige verbessern möchte. In unserem Fall ist es Marc. Daraus lernt man."

Trotzdem weiß auch der Brite: "Es ist nicht einfach, wenn man in drei Jahren für drei unterschiedliche Hersteller fuhr. Es wird hart werden." Auch ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Piloten nach einem Motorradwechsel meist nicht sofort ihre beste Leistung abrufen können. Eine Erfahrung, die auch Crutchlow selbst 2014 machte. Erst gegen Ende des Jahres lief es bei Ducati besser für ihn.

{ "placeholderType": "MREC" }

Verfrühter Ducati-Abschied ein Fehler?

Mageren 28 Zählern in der ersten Saisonhälfte stehen ganze 46 in der zweiten Hälfte des Jahres gegenüber. In Aragon, als bereits feststand, dass er Ducati verlassen würde, schaffte es der Brite bei schwierigen Bedingungen sogar auf das Podium. Betrachtet er seinen Wechsel zu LCR im Nachhinein also als Fehler? "Ich würde trotzdem die gleiche Entscheidung treffen, denn es geht um meine Karriere und Ducati hat sich gegen das entschieden, was ich ihnen vorgeschlagen habe", erklärt der Brite.

"Für meine Karriere war es zu dem Zeitpunkt die beste Option", ist sich Crutchlow sicher und erklärt: "Gigi (Dall'Igna; Anm. d. Red.) und ich haben wahrscheinlich nicht optimal zusammengearbeitet, aber in den letzten fünf Rennen habe ich dann verstanden, wie er arbeitet. Für Ducati war es diesem Zeitpunkt wohl auch die beste Entscheidung. Damals war ich damit vielleicht nicht einverstanden, aber jetzt schon."

"Er macht einen guten Job und das zeigt sich an den Ergebnissen der vergangenen Jahre, an Andreas Ergebnissen zu Beginn dieser Saison und an Andreas und meinen Ergebnissen gegen Ende des Jahres", lobt Crutchlow Dall'Igna und ergänzt mit einem Lächeln: "Nach dem Rennen (in Valencia) habe ich ihm gesagt, dass es mir lieber wäre, wenn er sich nächstes Jahr mehr auf die Superbike-WM konzentriert."

"Sie werden bald ganz sicher wieder vorne dabei sein und gewinnen. Trotzdem würde ich meine Entscheidung nicht ändern", erklärt Crutchlow, der nun bei Honda erneut vor der Aufgabe steht, sich an ein neues Motorrad und ein neues Umfeld gewöhnen zu müssen. Nicht unwahrscheinlich, dass er dort zu Beginn, wie auch schon bei Ducati, zunächst einmal etwas Lehrgeld zahlen muss.