Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel hat am Freitag als erster Formel-1-Fahrer den neuen Cockpitschutz Shield getestet.
Vettel hadert mit Cockpitschutz
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Im ersten freien Training zum Großen Preis von Großbritannien ging der 30-Jährige von Beginn an mit der Neuentwicklung an seinem Ferrari in Silverstone auf die Strecke.
In den kommenden Sessions und dem Rennen am Sonntag (14.00 Uhr im LIVETICKER) kommt Shield nicht zum Einsatz.
"Ich mochte es nicht"
So wirklich glücklich war Vettel mit der Neuerung nach dem ersten Test aber nicht. "Wir hatten eigentlich geplant, noch länger damit zu fahren, aber mir wurde beim Nach-vorne-Schauen etwas schwindelig", erläutert der Ferrari-Pilot seine Eindrücke.
Den Grund dafür sieht er in der Krümmung der Scheibe, wodurch er als Fahrer die Umwelt verzerrt wahrgenommen hat. Er fügt scherzhaft hinzu: "Es ist, als würde man schielend durch die Gegend fahren - aber es heißt ja auch Shield. Wir haben es schnell wieder runtergenommen."
Bei Sky konkretisierte Vettel seine Kritik: "Auf den Geraden erzeugt das System einen gewissen Abwind, der auf den Helm drückt. Ich mochte es nicht." Es bedarf also noch viel Arbeit bis das System eingeführt werden kann. Auch auf das Ein- und Aussteigen hatte das neue System Auswirkungen: "Das Ein- und Aussteigen ist zwar etwas schwieriger, aber daran kann man sich gewöhnen."
Schild aus Kunststoff soll Fahrer schützen
Das System aus transparentem Polycarbonat (Kunststoff) soll zum einen Schutz vor herumfliegenden Gegenständen bieten, zum anderen aber die Sicht der Fahrer nicht beeinträchtigen.
Am vergangenen Samstag wurde ein erster Entwurf an einem Boliden von Williams präsentiert. Noch ist aber nicht klar, wie der Cockpitschutz final aussehen soll.
Umfangreichere Tests folgen im September im italienischen Monza.
Shield soll der Nachfolger für den ungeliebten Halo-Cockpitschutz sein und ab 2018 für mehr Sicherheit sorgen.
Das System ist optisch ansprechender als Halo und ist an den von Red Bull entwickelten und getesteten Aeroscreen angelehnt.