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Formel 1: Mercedes-Pilot Lewis Hamilton steht unter Druck wie nie

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Formel 1: Mercedes-Pilot Lewis Hamilton steht unter Druck wie nie

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Hamilton eröffnet den Psychokrieg

Lewis Hamilton verblüfft vor dem Saisonstart mit seinen Aussagen die Konkurrenz. Trotz seiner Psychospielchen muss Hamilton vor allem ein altes Problem lösen.
Lewis Hamilton
Lewis Hamilton
© Getty Images
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle

"Ich weiß nicht, ob wir so schnell fahren können wie Ferrari" - das sagte Mercedes-Pilot Lewis Hamilton bei den Testfahrten in Barcelona. 

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Der dreimalige Weltmeister wurde während der zwei Testwochen nicht müde, die Favoritenrolle auf andere Teams zu schieben. 

Doch ist die Situation beim Weltmeister-Team Mercedes wirklich so alarmierend? Es dürfte eher der Beginn seiner bekannten Psychospielchen sein. Nach dem Rücktritt von Nico Rosberg verlegt sich der Brite auf seine anderen Gegner und setzt gleichzeitig das eigene Team unter Druck und in die Schusslinie, falls es zum Auftakt in Melbourne nicht gleich rund laufen sollte.

Horner macht sich über Hamilton lustig

Red-Bull-Teamchef Christian Horner kennt Hamilton lang genug und kann deshalb über solche Aussagen nur lachen: "Wahrscheinlich sieht Lewis gerade Sauber als seinen Hauptgegner", witzelte er im Magazin Racer.

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Formel 1: Bilder zum Test in Barcelona

"Lewis versucht doch nur, so viel Druck wie möglich auf alle anderen zu schieben", erklärt Horner weiter und glaubt den Grund für Hamiltons Zurückhaltung zu kennen: "Er ist bei Mercedes jetzt de facto die Nummer 1. Dadurch ist er in meinen Augen ein größerer Favorit als je zuvor."

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Tatsächlich war Hamilton vor einer Saison noch nie so unter Druck wie in dieser: Während in den letzten Jahren mit Nico Rosberg zumindest der eigene Teamkollege als große Gefahr angesehen wurde, ist er jetzt praktisch konkurrenzlos.

Bottas eine echte Gefahr für Hamilton? 

Fast niemand traut es dem zweifelsohne talentierten Valtteri Bottas in seinem ersten Jahr bei Mercedes zu, Hamilton das Wasser zu reichen.

Selbst Hamilton scheint seinen Teamkollegen nicht sonderlich zu fürchten, weshalb er sich seine Einstellungen gar nicht erst ansieht und ihm so auch gleich eine verbale Ohrfeige mitgibt: "Ich habe seine Daten noch nicht genau gesehen, in Australien wird man es wissen. Wir haben bislang noch nicht so viel zusammengearbeitet."

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Doch Hamilton muss aufpassen. Sollte er nach der Niederlage gegen Rosberg auch gegen Bottas den Kürzeren ziehen, wäre das ein erheblicher Makel in seiner glorreichen Karriere - im Vergleich zu den Größten dieses Sports.

Bottas in Tests schneller

Bei den Testfahrten hat Bottas zudem durchaus bewiesen, dass er von Mercedes aus gutem Grund als Nachfolger von Rosberg ausgewählt wurde.

Der 27-Jährige drehte 160 Runden mehr als Hamilton und fuhr auch die schnellere Bestzeit – ein kleines Achtungszeichen, auch wenn die Zeiten aufgrund der unterschiedlichen Einstellungen mit Vorsicht zu genießen sind.

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Dies gilt umso mehr für Hamiltons Aussagen bezüglich Ferrari und der Favoritenrolle im Allgemeinen. Auch 2016 überließ Mercedes bei den Tests Ferrari bereitwillig die Bestzeiten. Ihren wahren Speed zeigten die Silberpfeile erst in Melbourne – weshalb die Konkurrenz Hamilton seine vorsichtigen Töne nicht abkauft. 

Die Starts könnten die WM entscheiden

Für Hamilton könnte es in diesem Jahr aber selbst dann gefährlich werden, wenn der Mercedes einen Tick schneller als die Konkurrenz ist. 

Der Grund: Es wird noch mehr auf die Starts ankommen als im Vorjahr, in dem Hamilton bereits zahlreiche Plätze und womöglich sogar den Titel durch miserable Starts wegwarf.

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2017 liegt die Verantwortung bei den Starts mehr denn je bei den Fahrern. So gibt es nur noch eine Kupplungswippe und keinen Druckpunkt mehr, in den die Fahrer die Kupplung nur reinfallen lassen müssen - das Losfahren ähnelt wieder mehr dem Anfahren in einem PKW.

Überholen noch schwerer?

Viele Fahrer übten deshalb einen Start nach dem anderen in Barcelona - doch die Streuung blieb groß: "Da kann man mal Glück haben und einen sehr guten Start erwischen, aber genauso Pech haben und ihn wirklich komplett versemmeln", sagte Sauber-Pilot Pascal Wehrlein bei Motorsport aktuell.

Da allgemein erwartet wird, dass Überholmanöver durch die Regeländerungen schwerer werden, kann Hamilton nach einem misslungenen Start wahrscheinlich auch nicht mehr so leicht nach vorne fahren.

Sebastian Vettel und Ferrari gelten dagegen als sehr gute Starter - insofern würde Hamilton wohl weniger belächelt werden, wenn er seine Aussage bezüglich der größten WM-Gefahr leicht umformulieren würde: "Ich weiß nicht, ob wir so schnell starten können wie Ferrari."