Jahrelang mussten Fans der Formel 1 auf Fotos und Videos ihrer Lieblinge von den Rennstrecken verzichten. Bernie Ecclestone hatte in seiner Ära als Boss der Königsklasse die kostenlose Veröffentlichung von Bildmaterial rund um das Renngeschehen untersagt.
Formel 1 vertreibt Ecclestone-Mief
© Getty Images
Bei Ecclestone-Nachfolger John Malone, einem US-amerikanischen Medien-Tycoon, undenkbar. Er erkennt die Wichtigkeit sozialer Medien für die Vermarktung der Rennserie, erlaubte mit Beginn der Saison 2017 die Nutzung sozialer Medien an Rennstrecken.
Seitdem dürfen die Rennställe über Instagram, Twitter, Snapchat etc. aus der Boxengasse und über die Arbeit an den Boliden berichten. Die Fahrer und Rennställe ließen sich das nicht zweimal sagen.
Raikkönen gewohnt wortkarg
Schon vor dem ersten Training veröffentlichte Ferrari über Twitter ein kurzes Interview mit Kimi Raikkönen über das anstehende Rennwochenende, das gewohnt wortkarg ausfiel - der "Iceman" ist eben nicht der einfachste Interviewpartner.
Im Qualifying landete der Finne auf Rang vier, Lewis Hamilton holte sich die Pole. Danach lud er über Twitter zum Live-Video auf Instagram aus der Boxengasse.
Im Rennen lief es für den Briten weniger rund, er musste sich Sebastian Vettel beugen, der den ersten Ferrari-Sieg nach eineinhalb Jahren klar machte. Nach dem Rennen veröffentlichte die Scuderia eine Danksagung Vettels von hinter den Kulissen - unvorstellbar in der Ecclestone-Ära.
Mercedes präsentiert Tutorials
Mercedes geht nach der Aufhebung des Nutzungsverbots richtig tief ins Detail. Unter dem Hashtag #simplif1ed stellt das Weltmeister-Team kurze Erklärvideos zu seinen Wagen ins Netz. Am Rennwochenende machte die Erklärung des Antriebs den Anfang.
Auch die Formel 1 selber zeigt sich vor allem auf Youtube deutlich präsenter. Erstmals gingen sogar Rennhighlights online.
Bei den Fans kommt die neue Social-Media-Offensive gut an - die Öffnung der Formel 1 sei der richtige Schritt.