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Formel 1: Ecclestone war gestern - wer ist John Malone?

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Formel 1: Ecclestone war gestern - wer ist John Malone?

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Dieser Cowboy krempelt Formel 1 um

John Malone ist der neue starke Mann in der Formel 1. SPORT1 stellt den Multimilliardär, Geschäftsmann und Sportliebhaber vor und erklärt, was er plant.
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© SPORT1-Grafik: Getty Images/ iStock
von Andreas Pfeffer, Stefan Schnürle

Die Formel 1 steht vor einem Neustart.

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Neue Regeln, neue Designs der Boliden und nach dem Rücktritt von Nico Rosberg kein amtierender Weltmeister im Fahrerfeld - die Fans müssen sich vor dem Start der neuen Saison am 26. März in Melbourne mit vielen Neuerungen anfreunden.

Die wohl weitreichendste Veränderung war der Verkauf der Königsklasse an den neuen Eigner Liberty Media, einem Medienunternehmen aus den USA in Besitz des Milliardärs John Malone. Dafür sollen insgesamt etwa 8,5 Milliarden US-Dollar, unter anderem an den bisherigen Hauptanteilseigner CVC, geflossen sein.

Wer ist der Mann, der hinter der Übernahme der Königsklasse des Motorsports steht? Und was hat er mit der Formel 1 vor? SPORT1 klärt auf.

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Größter Landbesitzer der USA

Nach Angaben des US-amerikanischen Forbes Magazine gehört der 1941 geborene Malone zu den reichsten US-Amerikanern. Laut Forbes beträgt sein Vermögen etwa 7,6 Milliarden US-Dollar. Der ehemalige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wird auf etwa drei Milliarden geschätzt.

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Der größte Landbesitzer der USA gilt als harter Verhandlungspartner, der die Öffentlichkeit scheut und im Urlaub am liebsten mit seinem Wohnmobil von seinem Wohnsitz in Colorado zu seiner Ranch nach New Mexiko fährt.

Malone, der als einer der wichtigsten Medienmogule gilt, baute sich sein Imperium in den 70er- und 80er-Jahren mit dem Zukauf etlicher Kabelgesellschaften auf - daher auch sein Spitzname "Cable Cowboy". Ein weiterer lautet "Darth Vader", den ihm der frühere US-Vizepräsident Al Gore wegen seiner kompromisslosen Art im Geschäftsleben verpasste.

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Malone auch in Deutschland aktiv

Auch in Deutschland hat der Besitzer des Baseballteams Atlanta Braves seine Finger im Kabelgeschäft. So kaufte er 2009 für 3,5 Milliarden Unitymedia, den zweitgrößten deutschen Kabelnetzbetreiber, und 2011 für 3,2 Milliarden Dollar Kabel BW.

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Misserfolge kennt der erfahrene Geschäftsmann kaum. Malone schlägt aus beinahe jedem Projekt Profit und wird dies langfristig auch mit der seit Jahren stagnierenden Formel 1 vorhaben. Um dies zu erreichen, wollen die neuen Bosse die Formel 1 einer radikalen Kur unterziehen.

Sie soll noch größer, spektakulärer und rentabler werden. Der neue Eigner will die Rennserie laut einem Bericht der Financial Times einer Verjüngungskur unterziehen.

Vermarktung wie Super Bowl  

Wie ein hochrangiger Mitarbeiter des Liberty-Media-Eigentümers verriet, soll aus jedem einzelnen Grand Prix eine komplette Event-Woche werden, um mehr Publikum an die Strecken zu locken. 

Insbesondere den US-Markt will Malone noch stärker ansprechen - und plant dafür angeblich neue Events in Los Angeles, Miami, New York oder Las Vegas.

Nach den Vorstellungen der neuen Macher soll sich das Saisonfinale der Formel 1 in Sachen Vermarktung und Aufmerksamkeit zukünftig nicht einmal mehr hinter dem Super Bowl verstecken müssen.

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Kritik an alter Formel 1

Um zukünftig in einer ähnlichen Liga zu spielen, soll unter dem von Malone eingesetzten neuen Formel-1-Chef Chase Carey das komplette Marketing generalüberholt werden. "Es gibt kein Marketing, keine Forschung, keine Daten, keine digitalen Plattformen", wird die Quelle der Financial Times zitiert.

Vor allem Themen wie die Rivalität zwischen den Rennställen und die Technologie-Führerschaft der Formel 1 werden in Zukunft wohl öffentlichkeitswirksamer präsentiert.

Erste Umsetzungen dieser Strategie sind bereits erkennbar. Mit Murray Barnett und Matthew Roberts stellte Liberty Media am Freitag zwei britische TV-Manager vor, die sich um Sponsorendeals, kommerzielle Partnerschaften und Marktforschung kümmern sollen. 

Mehr Präsenz im Internet

Der vom bisher alleinherschenden Boss Bernie Ecclestone forcierte Exodus der Formel 1 aus Europa soll ein Ende haben. Laut Carey sind die etablierten Märkte in Europa als Fundament der Formel 1 von entscheidender Bedeutung. Solche Aussagen lassen auf weitere Rennen in Deutschland hoffen. 

Außerdem soll die Rennserie zukünftig noch stärker auf Social Media setzen, um vor allem bei jüngeren Fans wieder an Popularität zu gewinnen. Die von Liberty Media kurz nach Übernahme angedeutete Übertragung der Rennen im Livestream nimmt Formen an.

Speziell im Bezahlfernsehen, hier liegen die Rechte bei Sky, sind Veränderungen nicht unwahrscheinlich. Malones Liberty Media besitzt unter anderem auch den Discovery Konzern, zu dem Eurosport gehört.

John Malone und Liberty Media haben also ohne Frage viel vor. Was sich konkret verändern wird, und ob alle Neuerungen zum Wohle der Formel-1-Anhänger ausfallen, steht jedoch noch in den Sternen.