WM-Spitzenreiter Nico Rosberg hat im zweiten freien Training zum Großen Preis von Spanien in seinem Mercedes die Zügel angezogen und mit Bestzeit seine Vormachtstellung unterstrichen.
Training: Rosberg deklassiert Hamilton
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In 1:23,922 Minuten war der Wiesbadener am Freitagnachmittag in Barcelona 0,254 Sekunden schneller als Kimi Räikkönen (Finnland) im Ferrari.
Mehr als sieben Zehntel Vorsprung
Der Vorsprung des in den letzten sieben Rennen siegreichen Rosberg auf seinen Teamkollegen Lewis Hamilton (England) betrug mehr als sieben Zehntel, obwohl der Weltmeister seine schnellste Runde auf der identischen Reifenmischung drehte.
"Technisch war alles in Ordnung, wir hatten keine Probleme", sagte der Hesse: "Es ist erst Freitag, aber der erste Eindruck von unserer Geschwindigkeit war gut."
Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel, der am Vormittag in seinem Ferrari in 1:23,951 Minuten die schnellste Runde gedreht hatte, wurde mit mehr als einer Sekunde Rückstand auf Rosberg nur Vierter.
In der Einheit am Vormittag hatten sich die Silberpfeile auf Rennsimulationen konzentriert und waren nicht auf Zeitenjagd gegangen.
Carlos Sainz jr. (Spanien) war bei seinem Heimspiel im Toro Rosso erster Verfolger der Top vier, Ex-Weltmeister Fernando Alonso (Spanien/McLaren) überzeugte als Siebter hinter Daniel Ricciardo (Australien).
Toptalent Max Verstappen (Niederlande), der in der vergangenen Woche das zweite Red-Bull-Cockpit des Russen Daniil Kwjat (zu Toro Rosso) erhalten hatte, wurde Achter.
Nico Hülkenberg holte den zehnten Platz, Rookie Pascal Wehrlein belegte im unterlegenen Manor den guten 18. Rang.
Unterbrechung nach Reifenplatzer
Das zweite Training musste nach einem Reifenplatzer am Renault vom Jolyon Palmer (Großbritannien) zwischenzeitlich unterbrochen werden.
Vor dem Rennen am Sonntag (ab 13.30 Uhr im LIVETICKER) führt Rosberg das WM-Klassement mit der Maximal-Ausbeute von 100 Punkten an, dahinter folgt Hamilton (57) mit einigem Abstand. Vettel (33) ist nach zwei Ausfällen in vier Rennen abgeschlagen.
Rosberg kann Geschichte schreiben
Rosberg peilt am Sonntag seinen fünften Sieg im fünften Saisonrennen an, damit würde er den Startrekord von Michael Schumacher (2004) und Nigel Mansell (1992) einstellen.
"Das ist cool, es ist schön darüber nachzudenken", sagte Rosberg, "aber auf einer Stufe mit Michael würde ich mich niemals sehen." Mit einem weiteren Sieg könnten die Gedanken an seinen ersten WM-Titel zudem langsam konkreter werden. Angesichts von insgesamt 21 Rennen in der längsten Saison der Geschichte will sich Rosberg das aber "noch nicht erlauben", es sei nicht gut für ihn.