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Umstrittenes Qualifying: Formel 1 kehrt zum alten Modus zurück

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Umstrittenes Qualifying: Formel 1 kehrt zum alten Modus zurück

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FIA knickt ein: Quali-Modus gekippt

Die FIA und Bernie Ecclestone beugen sich dem Protest der Teams. Schon in China gehört der umstrittene Eliminations-Modus wohl bereits der Vergangenheit.
Bernie Ecclestone (l.) hat sich offenbar zu einer Rückkehr zum alten Quali-Modus bewegen lassen
Bernie Ecclestone (l.) hat sich offenbar zu einer Rückkehr zum alten Quali-Modus bewegen lassen
© Getty Images

Sebastian Vettel und Co. haben sich durchgesetzt, der wochenlange Streit um das Qualifying der Formel 1 endet mit einer heftigen Niederlage für Bernie Ecclestone und den Weltverband FIA:

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Der ungeliebte neue Eliminationsmodus soll schon zum kommenden Rennen in Shanghai (17. April) endgültig abgeschafft werden, in China soll wieder nach dem bewährten Modus von 2015 um die Pole Position gekämpft werden. Das bestätigte die FIA am Donnerstagabend.

Zuvor hatten die elf Teams diese Rolle rückwärts erneut einstimmig gefordert - eine weitere Blamage bei der Zeitenjagd wollten sie der ohnehin angeschlagenen Motorsport-Königsklasse in jedem Fall ersparen.

"Im Interesse der Meisterschaft", hieß es in der Mitteilung, stimmten Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt nun schließlich doch zu.

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Änderung muss noch abgesegnet werden

Die beiden großen Männer der Formel 1 hatten zuletzt durch ihr stures Festhalten an dem ungeliebten Eliminations-Format für viel Frust bei Fans und Rennställen gesorgt. Durch ihre Einsicht dürfte der Rest nun aber tatsächlich nur noch eine Formalität sein. Die Formel-1-Kommission und der Motorsport-Weltrat der FIA müssen den Plan absegnen, dies kann per elektronischem Voting zeitnah passieren.

Für Ecclestone und Todt ist das ein Eingeständnis des Scheiterns, welches sie bis zuletzt um jeden Preis vermeiden wollten - und dafür sogar weiteren Schaden am Produkt Formel 1 in Kauf nahmen.

"Wenn wir in Bezug auf ein neues Format nicht jeden an Bord bekommen, dann werden wir keine Antwort finden", sagte Ecclestone im Gespräch mit Autosport nun resignierend: "So einfach ist das." Diese Einsicht war überfällig.

Neuer Modus verkommt zur Farce

Im Eilverfahren war zwei Wochen vor der Saison der neue Modus durchgesetzt worden, bei dem nach einer Einrollphase die jeweils schwächsten Fahrer im 90-Sekunden-Takt ausschieden. Was in der Theorie nach viel Spannung klang, war an den Samstagen in Melbourne und Bahrain nicht praktikabel.

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Durch den Zwang, früh auf die Strecke zu gehen, hatten die Fahrer gegen Ende des Qualifyings ihre Reifen bereits zu stark abgenutzt. Die Qualifying-Uhr tickte in der Schlussphase also noch herunter, doch die Top-Piloten waren längst ihren Autos entstiegen - die letzten Minuten im Kampf um die Pole wurden zur Farce.

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Fahrer und Teams fühlten sich bestätigt, denn genau vor diesem Szenario hatten sie stets gewarnt. Bei den ersten beiden Saisonrennen machten sie ihren Standpunkt daher ebenfalls klar: Weitere Experimente während der laufenden Saison müssten auf jeden Fall vermieden werden, die Rückkehr zum 2015er-Format sei alternativlos.

Dennoch schlugen Ecclestone und Todt noch in Bahrain einen weiteren Modus vor: In China sollten in drei Abschnitten (Q1,Q2,Q3) jeweils die zwei besten Runden addiert werden, um eine Entscheidung herbeizuführen. Doch diesem Plan verweigerten sich die Teams nun komplett - und gewannen den Machtkampf zum Wohle der Formel 1. In Shanghai dürften damit wieder drei Abschnitte jeweils bis zu Ende gefahren werden, erst dann wird in der Zeitentabelle abgerechnet.