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Formel 1: Erstes Meeting zu Qualifying-Modus verläuft ergebnislos

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Formel 1: Erstes Meeting zu Qualifying-Modus verläuft ergebnislos

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Revolution scheitert, Quali-Chaos bleibt

Die Verantwortlichen der Teams werden sich mit Promoter Bernie Ecclestone und FIA-Boss Jean Todt vor dem Grand Prix in Bahrain noch nicht über den künftigen Modus einig.
F1 Grand Prix of Bahrain
F1 Grand Prix of Bahrain
© Getty Images

Gescheiterte Revolution - und nun? Nichts Genaues weiß man nicht in der Formel 1.

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Ein 90-minütiges Meeting der Entscheidungsträger vor dem Großen Preis von Bahrain (16.45 Uhr im LIVETICKER) zur Zukunft des Qualifying-Formats blieb am Sonntag ohne konkretes Ergebnis. Sicher scheint allein: Das System von 2015 kommt nicht zurück.

"Todt und Ecclestone haben den Wunsch der Teams zurückgewiesen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Die Formel 1 versinkt immer mehr im Chaos.

F1 Grand Prix of Bahrain - Qualifying
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Bilder: Hamilton knipst munter weiter

Kompromisslösung angedacht

Nach ihrer Besprechung vertagten sich die Verantwortlichen in der Motorsport-Königsklasse nun auf Donnerstag.

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Dabei kommt es laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner zur Abstimmung über die Einführung einer modifizierten Form des Qualifikationsformats von 2015.

"Es geht um einen Kompromiss. Es ist ein Schritt auf 2015 zu. Aber anstatt der besten gewerteten Runde pro Qualifying-Abschnitt würden dann die zwei besten Zeiten pro Abschnitt addiert", sagte der Brite.

Sollte dieser Vorschlag keine Mehrheit erhalten, käme der vielfach als untauglich bewertete Eliminationsmodus auch beim nächsten Rennen in China (17. April) zum Einsatz.

Ende der "Reise nach Jerusalem"

Das von Todt vor Saisonbeginn vorgeschlagene Eliminations-Qualifying war am Samstag auch im zweiten Versuch glatt durchgefallen. Nach dem Großen Preis von Bahrain gab es in der Formel 1 keine zwei Meinungen mehr darüber, dass die "Reise nach Jerusalem" in dieser Form nie wieder angewendet wird.

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"Wer die Änderung des Modus blockiert, der gehört im Paddock gekreuzigt", hatte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff am Samstag noch erklärt - mit einem schelmischen Lächeln zwar, aber gewiss nicht frei von Ernst. Der Österreicher duldet wie so viele in der Formel 1 keine weitere Irrfahrt mehr nach der neuerlichen Blamage. "Man hält uns doch für Narren, wenn wir so weitermachen", fügte Wolff an.

Mal zu hektisch, dann zu langweilig, im Ganzen kaum nachzuvollziehen - die Kritik am Eliminations-Rhythmus im 90-Sekunden-Takt ist eindeutig und lässt eigentlich keinen Widerspruch mehr zu. "Man sitzt in der Box und verfolgt nur diese Linie, wer als nächstes rausfällt. Das ist ein Griff ins Klo", wetterte Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda.

Rosberg wünscht alten Modus zurück

Ferrari-Star Sebastian Vettel ist mittlerweile müde, immer wieder die Schwächen des Modus unverblümt anzusprechen, und flüchtete sich in Sarkasmus: "Es ist ein bisschen langweilig, wenn man keine schwache Blase hat." Der alte Modus habe "super geklappt", sagte Mercedes-Pilot Nico Rosberg: "Warum nicht dahin zurückgehen?" Drei Qualifying-Abschnitte, an deren Ende erst abgerechnet wurde, brachten Spannung bis zur letzten Sekunde.

Doch die einfachste Lösung ist nicht die, die von den mächtigen Todt und Ecclestone favorisiert wird. Der Franzose Todt hatte bereits Ende März eine Rückkehr zum alten Modus blockiert. Er habe beim neuen Qualifying "erst alle Verbesserungsmöglichkeiten ausschöpfen wollen", verteidigte sich der 70-Jährige gegen die anhaltende Kritik. Überhaupt, so Todt, sei die Idee zur Qualifying-Revolution erst auf Druck der Streckenbetreiber geboren worden.

Womit das derzeit wohl größte Probleme der Formel 1 angesprochen wäre: In die Entscheidungen ist mittlerweile eine ganze Legion von Vertretern involviert, oft mit divergierenden Interessen und unterschiedlichem Stimmengewicht. Zuletzt kamen die FIA, Vermarkter FOM, Teams, Sponsoren und Streckenbetreiber selten überein oder spielten einander gegenseitig aus.

Raikkönen: "Es geht nur um Politik"

Die Folge ist Unzufriedenheit auf allen Seiten. "Es geht im Moment nur um Politik und anderen Bullshit. Die Leute müssen uns für dumm halten", sagte der für seine klaren Worte bekannte Finne Kimi Räikkönen (Ferrari) in für ihn seltener Ausführlichkeit. Auch Wolff monierte, es gehe "zu 90 Prozent nur noch um Dinge abseits der Strecke". Deswegen forderte er: "Wir dürfen für Shanghai in zwei Wochen keine Experimente mehr machen."

Den Weltmeister lässt die Dauerdiskussion dagegen relativ kalt. "Für die Autos vorne", sagte Lewis Hamilton, "macht es keinerlei Unterschied." Für das Image der Formel 1 aber schon.