Der goldenen Generation der Formel 1 droht die Frühpension.
Goldene Generation vor der Frühpension
© SPORT1-Grafik: Gabriel Fehlandt/Getty Images
Für Doppel-Weltmeister Fernando Alonso, der an diesem Mittwoch seinen 34. Geburtstag feiert, Ex-Champion und Teamkollege Jenson Button (35) sowie für den letzten Ferrari-Titelträger Kimi Räikkönen (35) könnte die Zeit in der Königsklasse des Motorsports bald ablaufen.
Die Ältesten sehen alt aus.
Auch der frühere Vize-Weltmeister Felipe Massa (34) darf sich seines Cockpits im Williams nicht sicher sein.
SPORT1 beleuchtet die Zukunftsaussichten von Alonso, Button, Räikkönen und Massa.
Fernando Alonso:
Seine geschätzten über 30 Millionen Euro Jahresgehalt sind eins der größten Schmerzensgelder in der Welt des Sports. Denn für den heißblütigen Spanier ist die Saison im unterlegenen McLaren eine Demütigung.
Alonsos Klasse ist unstrittig. Die meisten Teams würden sich, so sie ihn denn bezahlen könnten, die Finger nach ihm lecken.
Fraglich ist eher, wie lange Alonso noch Lust auf die Formel 1 hat. Mit seinem Wechsel von Ferrari (wo Alonso im vergangenen Jahr enttäuschte) zu McLaren hat er sich sportlich verzockt oder für teures Geld verkauft.
Lange Zeit schwärmte Alonso von dem "fantastischen Projekt", der Zusammenarbeit von McLaren mit Honda. Doch während des Ungarn-GP gestand Alonso, dass es "die Versuchung gibt, in anderen Rennserien zu fahren".
In Budapest gab es für den Vollblut-Racer mit Platz fünf immerhin einen Lichtblick.
Aber auch noch mehr Schatten. Dass er beim Qualifying sein Fahrzeug eigenhändig in die Box zurück schob, zeigt zwar die ungebrochene Leidenschaft Alonsos, dürfte ihn zugleich aber weiter frustriert haben.
Jenson Button:
Ziemlich sicher ist: Der Weltmeister von 2009 (BAR) wird seine Formel-1-Karriere bei McLaren auslaufen lassen. Die Frage ist nur wann.
Button besitzt noch einen Vertrag bis 2016, doch auch ein Karriereende nach dieser Saison scheint vorstellbar.
Als Buttons Nachfolger wird Sauber-Pilot Marcus Ericsson gehandelt.
Immerhin schaffte es Button in Ungarn als Neunter in die Punkte. (Fahrerwertung)
Kimi Räikkönen:
Von 2009 bis 2011 gönnte sich Räikkönen eine Auszeit von der Formel 1. Diesmal könnte der Finne unsanft aufs Altenteil abgeschoben werden.
Dass der Iceman 2007 den letzten WM-Titel für Ferrari einfuhr, wird ihn nicht schützen. Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene ist nicht gerade zufrieden mit Räikkönens Leistungen - will aber den Daumen aber noch nicht in der Sommerpause heben oder senken.
Erst einmal, bei seinem zweiten Platz in Bahrain, schaffte es Räikkönen in dieser Saison auf das Podium. In den internen Qualifying-Duellen mit Sebastian Vettel steht es 8:2 für den Deutschen.
Als mögliche Nachfolger für Räikkönen werden immer wieder dessen Landsmann Valtteri Bottas, Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo und auch Nico Hülkenberg genannt.
Felipe Massa:
Der Brasilianer spult eine solide Saison ab, liegt im Gesamtklassement drei Punkte hinter Teamkollege Bottas auf Platz sechs. Und doch könnte Massas letztes Stündlein in der Formel 1 zumindest 2017 schlagen.
Hartnäckig halten sich Gerüchte, dass der 16 Jahre alte Kanadier Lance Stroll den alten Haudegen Massa bei Williams verdrängen soll. Hinter Stroll steht dessen steinreicher Vater Lawrence, der seinem Sohn eine eigene Kartstrecke baute. Die fünf Minuten vom Anwesen zur Rennbahn soll Lance Stroll gewöhnlich mit dem Helikopter zurücklegen.
Fraglich ist allerdings, ob Stroll die fahrerische Qualität hat, um in der Formel 1 mitzuhalten.