Arbeitsteilung bei den Silberpfeilen: Der englische Weltmeister Lewis Hamilton (30) und Vize-Weltmeister Nico Rosberg (29) haben am zweiten Tag der Formel-1-Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya jeweils eine Halbzeit im Cockpit des Mercedes gesessen.
Geschwächtes Mercedes-Duo schont sich
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Hamilton, der am Donnerstag wegens Fiebers kaum zwei Stunden durchgehalten hatte, löste nach der Mittagspause Rosberg ab.
Rosberg schont Rücken
Rosberg hatte trotz Nackenproblemen am Vormittag mit 65 Runden fast eine komplette Renndistanz abgespult. Damit er sich am Sonntag aber noch einmal fit hinters Steuer setzen kann, wurde der 29-Jährige geschont.
"Mein Rücken hat etwas Probleme gemacht, aber ich weiß, woran es gelegen hat. Meine Sitzposition im Auto war nicht ganz richtig", sagte Rosberg: "Aber ich hatte Glück dabei und am Sonntag sollte
ein ganzer Tag kein Problem sein."
Hamilton meinte: "Ich habe mich schon besser gefühlt, aber mir fehlt das Fahren. Deshalb wollte ich unbedingt ins Auto steigen."
88 Runden trotz Erkältung
Hamilton seinerseits legte trotz leichter Erkältung 88 Runden nach.
An der Jagd auf die Bestzeit beteiligten sich allerdings beide Silberpfeil-Piloten wie gewohnt nicht.
Tagesschnellster war der australische WM-Dritte Daniel Ricciardo (24) im Red Bull, der in 1:24,574 Minuten allerdings nur hauchdünn vor dem 35 Jahre alten Finnen Kimi Räikkönen im Ferrari (1:24,584) lag.
Rosberg (1:25,556) landete auf Rang sechs, Hamilton (1:24,923) belegte Rang fünf. "Im Moment konzentrieren wir uns nur darauf, Kilometer abzuspulen und am Setup zu arbeiten", so Rosberg: "Wir wissen noch nicht, wo wir im Vergleich zu den anderen stehen, aber alles läuft nach Plan."
Mercedes stark auf Longruns
Die Longruns deuteten an, dass die Silberpfeile schneller unterwegs sind, als es das Klassement vermuten lässt. Hamilton war im Schnitt rund sieben Zehntelsekunden pro Runde schneller als Ricciardo und fuhr auf der mittleren Reifenmischung, während sich der Australier bei zwei von vier Sätzen für weiche Pneus entschied.
Außerdem hatte Red Bull gleich zu Beginn mit technischen Problemen zu kämpfen. Kaum hatte Ricciardo die Boxenausfahrt verlassen, blieb sein Bolide schon wieder stehen.
Ferrari im Aufwind
Räikkönen unterstrich mit der zweitschnellsten Zeit unter den Augen des neuen Teamchefs Maurizio Arrivabene, dass sich die Scuderia nach drei von vier Tagesbestzeiten beim Testauftakt in Jerez weiter im Aufwind befindet.
Auch Williams, das mit Felipe Massa (+0,098 Sekunden) nur einen Wimpernschlag hinter der Bestmarke zurückblieb, machte einen starken Eindruck. Sowohl Williams als auch Ferrari präsentierte sich dabei auch auffällig zuverlässig - im Gegensatz zu Red Bull.
Sebastian Vettel (27) geht am Samstag und Sonntag für Ferrari auf die Strecke.