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Ein weichgespülter Kompromiss

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Ein weichgespülter Kompromiss

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Ein weichgespülter Kompromiss

Von der angekündigten Reduzierung des Boxenfunks ist in Singapur nichts zu merken. Dabei wäre sie durchaus zu begrüßen.

Es hätte die große Revolution werden sollen. So jedenfalls wollte es die FIA.

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Endlich sollten die ständigen Funkanweisungen an die Piloten verboten werden. Sie bräuchten doch nun wirklich keine Hilfe dabei, wie sie wann zu fahren haben.

Schließlich sei es erstens ihr Job, das Auto selbst zu steuern. Und zweitens hätten sich immer mehr Zuschauer darüber beschwert, dass eben diese Qualität wegen der nervigen Fahrtipps vom Kommandostand nicht mehr erkennbar war.

Doch noch ehe die hohen Herren des Weltverbandes ihr Ansinnen in Singapur umsetzen konnten, brach ein Sturm der Entrüstung los. Die Fahrer sahen dadurch ihre eigene Sicherheit gefährdet.

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Die Folge war ein Kompromiss, wie er weichgespülter nicht sein konnte. Im Grunde genommen durfte nun doch wieder pausenlos gefunkt werden. Informationen zu Spritverbrauch, Bremsverschleiß, Batteriezustand, Motorenleistung. Alles wurde wieder erlaubt.

Wie bei Ricciardo, der immer wieder Probleme mit dem Antriebsstrang hatte.

Selbst Fahrtipps, die auch in der abgeschwächten Version nun eigentlich verboten waren, gehörten wieder zum Repertoire. Jenson Button bekam beispielsweise gesagt, wo er Valtteri Bottas am besten überholen könnte.

Und so wurde auf dem Marina Bay Street Circuit genauso munter drauflos gefunkt wie vorher auch schon. Gerade so, als ob es die vorherigen Ankündigungen nie gegeben hätte.

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Dabei haben die Restriktionen des Funkverkehrs durchaus ihre Berechtigung. Denn wenn den Profis am Steuer tatsächlich noch gesagt werden muss, in welchem Radius sie um die Kurve fahren und wann sie welchen Gang einlegen müssen, läuft wirklich etwas verkehrt im Milliarden-Geschäft Formel 1.

Außerdem besagt ein uralter Passus im Reglement bereits, dass ein Funkgespräch von der Box zum Fahrer keine Informationen beinhalten sollte, die sich auf die Performance des Autos oder des Fahrers beziehen.

An diesen Paragraphen hielt sich nur keiner mehr, weil es für die Fahrer schlichtweg nicht mehr möglich war, alle relevanten Daten selbst im Auge zu behalten.

Und hier liegt das wahre Problem. In der heutigen hoch technisieren Formel 1 ist der angesprochene Paragraph nicht mehr zeitgemäß.

Wenn die FIA tatsächlich - wie angekündigt - den Boxenfunk ab 2015 drastisch einschränken will, muss sie vorher zwingend die nötigen Voraussetzungen schaffen.

Das heißt, die Piloten müssen ihre Fahrzeuge in allen Facetten verstehen und ohne Anweisungen von außen steuern können.

Und das können sie nur, wenn die Formel 1 technisch abrüstet.