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DTM: Mattias Ekström gewinnt das Rennen in Spielberg vor Gary Paffett

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DTM: Mattias Ekström gewinnt das Rennen in Spielberg vor Gary Paffett

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Audi gibt Leader zum Abschuss frei

Im Regenrennen von Spielberg befördert Timo Scheider nach Aufforderung seiner Bosse Pascal Wehrlein von der Strecke - und wird später disqualifiziert. Mercedes tobt, Audi spricht von Versehen.
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© DTM

Routine schlägt Talent, und ein Abschuss auf Anweisung mit später Disqualifikation sorgt für großen Ärger:

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Der schwedische Routinier Mattias Ekström hat durch seinen Sieg beim zehnten Saisonlauf der DTM die Gesamtführung übernommen und damit Youngster Pascal Wehrlein gleich wieder vom Thron gestoßen.

Der zweimalige Champion Ekström flog bei starkem Regen dem Feld anfangs davon und ließ sich auch von einer zwischenzeitlichen Aufholjagd von Mercedes-Pilot Gary Paffett nicht aus der Ruhe bringen.

Mit deutlichem Abstand zu Markenkollege Ekström und Paffett kam der gestrige Sieger Edoardo Mortara auf Rang drei ins Ziel.

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"Timo, schieb ihn raus"

Für die größte Aufregung des Tages sorgte in der letzten Runde aber ein Manöver von Timo Scheider, der dafür erst am späten Sonntagabend durch die DTM-Sportkommissare disqualifiziert wurde. 

Nachdem der Audi-Pilot von Wehrlein und Robert Wickens überholt wurde, schob Scheider den Mercedes von Wickens auf Wehrlein, sodass beide Mercedes von der Piste flogen. Dabei bekam Scheider von seiner Box per Funk die Anweisung "Timo, schieb ihn raus".

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Zuvor hatte Wickens rundenlang Scheider geblockt und eingebremst, damit Gesamtspitzenreiter Wehrlein aufschließen konnte.

Wolff: "Das ist unter jeder Würde"

"Wenn es den Funkspruch wirklich gab, dann sollte der Verantwortliche nie wieder an eine Rennstrecke kommen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in der ARD: "Den Meisterschaftsführenden rauszuschieben ist absolut unter jeder Würde, das gehört sich nicht in dieser Serie."

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Ulrich Fritz stieß bei SPORT1 ins gleiche Horn: "Das Verhalten von Audi und Timo Scheider ist grob unsportlich: Den Führenden absichtlich und auf Ansage so aus dem Rennen zu nehmen, hat mit fairem Sport nichts zu tun und ist nicht das, was wir in der DTM sehen wollen", sagte der Mercedes-DTM-Teamchef.

"Mir tut es vor allem für Pascal sehr leid, der dadurch wichtige Punkte im Meisterschaftrennen verloren hat", so Fritz in einer Presseerklärung weiter.

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Wehrlein sieht dennoch nach vorn 

Auch DTM-Ikone Bernd Schneider zeigte sich perplex. "So etwas habe ich in meiner ganzen Laufbahn nicht gehört", sagte der fünfmalige Champion der Bild: "Was soll denn unser Nachwuchs davon halten?"

Der Hauptbetroffene dagegen versuchte auch, das Thema schnell abzuhaken:   

"Die Aktion von Audi und Timo Scheider war grob unsportlich und hat mich wichtige Punkte im Meisterschaftskampf gekostet. So etwas darf in unserem Sport niemals vorkommen", sagte Wehrlein.

Und fügte an: "Trotzdem werde ich natürlich nicht aufgeben und versuchen, meinen Ärger in positive Energie umzusetzen, um bei den nächsten Rennen mit guten Ergebnissen zurückzuschlagen."

Audi nimmt Schuld auf sich

Wolfgang Ulrich nahm zunächst die Schuld auf sich: "Normalerweise rede ich nicht zu den Fahrern, das geht immer über die Fahrzeugingenieure. Ich muss aber sagen, dass ich mich wirklich geärgert habe, als ich diese Aktion gesehen habe", sagte der Audi-Sportchef.

Ulrich ergänzte: "Ich bin einfach ein Racer. Da habe ich laut gebrüllt: 'Jetzt schieb ihn halt raus!' Sorry, es kann sein, dass der Funk da gerade auf war. Ich weiß nicht, wie das so zum Auto gekommen ist. Das war von mir eine spontane Reaktion. Das war aus den Emotionen heraus und dafür möchte ich mich bei Mercedes entschuldigen. Ich wusste nicht das zu dem Zeitpunkt der Funk offen war."

Auf der Pressekonferenz behauptete Ullrich wenig später aber, er habe diesen Satz nicht gesagt - und sorgte für weitere Verwirrung.

Scheider beteuert: So etwas passiert

Abschusspilot Scheider wiederum beteuerte, den Funkspruch nicht gehört zu haben.

"Ich habe keine Ansage gehört. Robert hat so stark gebremst, dass ich in ihn reingefahren bin. Das war halt Racing auf der Kampflinie. Da passiert so etwas", sagte er, während Wehrlein von Mercedes zunächst von jeglichen Fernsehkameras ferngehalten wurde.

Auf Facebook schrieb der Formel-1-Ersatzfahrer aber kurze Zeit später: "Karma kommt zurück ihr Zwiebelringe." Der Post wurde wenig später gelöscht.

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Disqualifikation und weitere Untersuchung 

Von den Rennkommissaren wurde Scheider am späten Sonntagabend dann aber Absicht unterstellt.

"Nach Ansicht der Sportkommissare muss aufgrund der Telemetriedaten und der vorliegenden Videoaufnahmen davon ausgegangen werden, dass die Kollision absichtlich herbeigeführt wurde", heißt es in der Urteilsbegründung des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB).

Das Audi-Team Phoenix verzichtete auf eine Berufung.

Die Vorfälle rund um die angebliche Aufforderung vom Audi-Kommandostand an Scheider, leiteten die Sportkommissare an das Berufungsgericht des DMSB zur weiteren Untersuchung weiter.

Ekström lachender Sieger

Ekström konnte all das im Prinzip egal sein, denn die Führung in der Gesamtwertung hätte er auch ohne den umstrittenen Vorfall übernommen.

"Es ist immer ganz schwer im Nassen", sagte er: "Wenn man da am Limit fährt, kommt die Erfahrung der alten Hasen viel mehr durch. Es ist toll gelaufen."

Der Schwede führt nun mit 111 Zählern vor Audi-Kollege Edoardo Mortara (98), Wehrlein liegt mit 94 Zählern noch in Schlagdistanz.

Das elfte und zwölfte Saisonrennen steigt am letzten Augustwochenende vor den Toren Moskaus.