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Neuville: "Hätte im erstem Jahr nicht an den Sieg geglaubt"

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Neuville: "Hätte im erstem Jahr nicht an den Sieg geglaubt"

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Neuville: "Hätte im erstem Jahr nicht an den Sieg geglaubt"

Thierry Neuville erlebte eine turbulente erste Saison mit Hyundai - In Mexiko rettete eine Bierflasche den Podestplatz, Deutschland begann mit einem Überschlag
Thierry Neuville feierte 2014 seinen ersten Sieg in der Rallye-WM
Thierry Neuville feierte 2014 seinen ersten Sieg in der Rallye-WM
© Hyundai Motorsport

Thierry Neuville nahm Ende 2013 als amtierender Vizeweltmeister eine neue Herausforderung an. Der Belgier wechselte zu Neueinsteiger Hyundai und war somit fast von der ersten Stunde an in die Entwicklung des Teams und des i20 WRC involviert. Sebastien Ogier machte es vor, baute bei Volkswagen das Team mit auf und wurde mit zwei WM-Titeln belohnt. So erfolgreich war die Rückkehr von Hyundai in die Rallye-WM bisher nicht, aber Neuville eroberte zwei dritte Plätze und den ersten Sieg in Deutschland.

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"Es war ein sehr emotionales Jahr für mich. Als ich bei Hyundai unterschrieben habe, wusste ich, dass es schwierig sein würde. Ich muss Geduld haben", sagt Neuville bei 'WRC Live'. "Wenn ich jetzt auf die Saison zurückblicke, dann haben wir schon bei der dritten Rallye in Mexiko einen Podestplatz geschafft. Später gelang uns das in Polen noch einmal. Außerdem haben Hyundai und ich in Deutschland zum ersten Mal gewonnen. Dass alles im Lernjahr zu schaffen, ist etwas Besonderes."

Dennoch hatte Hyundai unter normalen Bedingungen kaum eine Chance gegen Volkswagen. Nach dem ersten Lernjahr muss für 2015 der nächste Schritt erfolgen, wenn der WM-Titel in Reichweite gelangen soll. Die Erfolge in diesem Jahr zeigten das Potenzial auf. "Wir hätten nie gedacht, dass wir gewinnen könnten - schon gar nicht mit einem Doppelsieg. Von außen hat die Saison sicher stark ausgesehen, aber wenn man involviert ist, sieht man viele Details, die man besser hätte machen können", betont Neuville.

"Das ist aber die Entwicklung des Teams. Wir können mit dieser Saison zufrieden sein, müssen jetzt aber hart arbeiten, damit wir im nächsten Jahr in einer stärkereren Position sind. Wir müssen härtere Gegner für die Konkurrenz werden", treibt der 26-Jährige seine Mannschaft an. Ein bemerkenswerter Augenblick war der Zieleinlauf der Rallye Mexiko. Neuville kam hinter dem Volkswagen-Duo Ogier und Latvala als Dritter ins Ziel.

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Es wurde gefeiert und das Bier von Sponsor Corona verspritzt. Anschließend stiegen die Fahrer wieder in ihrer Autos und machten sich auf den Weg in den Service-Park, als plötzlich der Bolide von Neuville streikte. Der erste Podestplatz hing am seidenen Faden. "Es war ein großartiger Moment, aber sehr stressig", blickt der Belgier auf die hektische Phase im heißen Mexiko zurück. "Wenn man nach einer langen Rallye ins Ziel kommt, steht zwar noch die Verbindungsstrecke an, aber wenn du keinen großen Zwischenfall hattest, dann bist du der Meinung, dass alles vorbei ist."

"Dann haben wir herausgefunden, dass es erst zu Ende ist, wenn man das Auto zurückbringt. Es war für das Team sehr stressig, denn der erste Podestplatz hätte wieder weg sein können." Es klappte dank der Bierflasche, die im Ziel der Power Stage überreicht wurde. "Mein Co-Pilot hatte die großartige Idee, dass wir die Bierflasche für die Mechaniker mitnehmen", verweist Neuville auf Nicolas Gilsoul. "Ich hatte meine Flasche dort stehenlassen. Dann konnten wir ein paar Liter Bier in den Motor füllen und das Auto ins Ziel bringen."

Die Bilder mit dem Bier als Ersatz für die Kühlflüssigkeit gingen um die Welt. Ebenfalls für Schlagzeilen sorgte Neuville bei der Rallye Deutschland, noch bevor sie richtig begonnen hatte. "Die Rallye Finnland war schon ein Desaster für mich, dann habe ich mich in Deutschland im Shakedown überschlagen", spricht Neuville einen heiklen Crash an. Zu diesem Zeitpunkt hätte schon alles vorbei sein können, doch dann wurde es ein Triumphzug.

"Wir standen unter Druck und ich wusste, dass ich ein gutes Ergebnis liefern musste. Ich habe von Beginn an gepusht und war konzentriert. Als ich die Chance sah, aufs Podest zu klettern, habe ich noch härter gepusht. Dann sind Latvala und Meeke von der Strecke geflogen. Für mich war es dann schwierig, die Konzentration zu halten, aber wir haben den Sieg geholt. Es war ein sehr schöner Moment und hoffentlich nicht der Letzte." In der WM-Endabrechnung landete Neuville mit 105 Punkten auf dem sechsten Platz.