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Sport-Stipendiat des Jahres: Interview mit Jan-Philip Glania

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Sport-Stipendiat des Jahres: Interview mit Jan-Philip Glania

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Sport-Stipendiat: Jan-Philip Glania

Rückenschwimmer Jan-Philip Glania steht zur Wahl beim Sport-Stipendiat des Jahres. Im Interview spricht der Olympia-Siebte über die WM und seine Ziele.
Glania
Glania
© Mirko Seifert

Jan-Philip Glania schwamm bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro mit der 4 x 100-Meter-Lagenstaffel im Finale auf den siebten Platz – der bislang größte Erfolg seiner Karriere.

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Nach Rio brachte ein Trainerwechsel mit neuen Trainingsreizen frischen Schwung, doch ein Armbruch Ende 2016 bedeutete für ihn zunächst eine zweimonatige Zwangspause. Der 28-Jährige studiert Zahnmedizin an der Goethe-Universität Frankfurt.

Trotz gebrochenen Armes, der ihn bei den Behandlungen an Phantomköpfen stark behinderte, bestand er das sechste Semester, sodass er inzwischen an der Zahnklinik seine eigenen Patienten behandeln darf.

Im Interview mit der Deutschen Sporthilfe spricht Glania über die Schwimm-WM, seine Ziele und das Nebeneinander von Studium und Leistungssport.

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Aktuell laufen die Schwimm-Weltmeisterschaften in Budapest, die wegen den Folgen Deines Armbruchs ohne Dich stattfinden. Kann man Dich diesen Sommer dann anstatt im Wettkampfbecken in Deiner Freizeit auch mal am Pool oder gemütlich im Café antreffen?

Jan-Philip Glania (lacht): Schön wär' es. Nein, für so etwas hab ich trotz WM-Ausfall keine Zeit. Ich bin eigentlich permanent am Lernen, denn jetzt stehen die Semester-Klausuren an. In der Regel verlasse ich morgens um 6:30 Uhr das Haus, der Uni-Tag dauert – nur unterbrochen durch Krafttraining – bis 17 oder 18 Uhr. Daran schließt sich bis 20 Uhr das Beckentraining an. Und wenn ich wieder zu Hause bin, geht es mit Lernen weiter.

Im Vorfeld der Olympischen Spiele hattest Du Freisemester genommen und Dich nur auf das Schwimmen konzentriert. Waren das im Vergleich zur Doppelbelastung schon nahezu paradiesische Zustände?

Glania: Nur zu trainieren, das hat schon sehr entlastet. Ich konnte das Training verdoppeln und auch ausgiebig Krafttraining machen. Aber parallel dazu zu studieren hat auch seine positiven Seiten. Wenn man etwas für den Kopf tut, freut man sich wieder mehr auf das Training. Während der Urlaubssemester habe ich gemerkt, dass ich beides brauche. Nur eins von beiden macht mich nicht glücklich.

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Du hast die Sportförderung in Deutschland hinsichtlich der Dualen Karriere auch schon mal als "steinzeitlich" bezeichnet. Um Sport und Studium besser vereinbaren zu können, was würdest Du Dir wünschen?

Glania: Als erstes wünsche ich mir, dass ich auch weiterhin das Deutsche Bank Sport-Stipendium bekomme! Denn ohne das Stipendium wüsste ich gar nicht, wie ich das Geld für Miete oder für die Lebenshaltungskosten zusammenbringen sollte. Meine Aussage hinsichtlich der Steinzeit war nicht so sehr auf die finanzielle Unterstützung bezogen, sondern galt dem System in Deutschland an sich.

Was meinst Du konkret damit?

Glania: Da muss ich nur in die USA schauen. Dort trainiert quasi die komplette Olympia-Mannschaft an den Unis, das Training findet an der Uni statt, die Kurse werden drum herum gebaut und in den Tagesablauf integriert. Bei uns dagegen stehen sich Sport und Uni eher gegenseitig im Weg. Das führt dazu, dass viele meinen, sich zwischen Uni und Sport entscheiden zu müssen und in Deutschland viele Talente verloren gehen.

Wie sehen Deine Pläne aus? Sind die Olympischen Spiele in Tokio ein Ziel – es wären Deine dritten insgesamt – oder siehst Du Dich 2020 schon in der eigenen Praxis stehen?

Glania: Nein, so schnell geht das alles nicht. Ich komme jetzt ins achte Semester, das heißt, drei liegen noch vor mir plus die Prüfungen für das Staatsexamen, die auch ein halbes Jahr lang dauern. Ein Traum und ein Ziel ist letztendlich eine eigene Praxis. Die Spiele in Tokio schweben mir auch im Kopf herum. Aber dafür muss ich mir erst noch einen genauen Plan machen, wie ich die kommenden drei Jahre angehe und dann alles unter einen Hut bekommen kann.

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Steckbrief:

Jan-Philip Glania (* 8. November 1988 in Fulda)

Sportart: Schwimmen/100 m und 200 m Rücken

Wohnort: Petersberg (Fulda) / Frankfurt am Main

Verein: SG Frankfurt

Größte Erfolge: Olympia-Siebter mit der 4 x 100-Meter-Lagenstaffel 2016, WM-Dritter mit der 4 x 100-Meter-Lagenstaffel 2015, EM-Dritter über 100 m Rücken 2014, Olympia-Zehnter über 200 m Rücken 2012, Deutscher Rekordhalter über 200 m Rücken

Studium: Zahnmedizin

Universität: Goethe-Universität Frankfurt