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IOC-Präsident Thomas Bach wehrt sich gegen Kritik am IOC

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IOC-Präsident Thomas Bach wehrt sich gegen Kritik am IOC

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Bach: "Nur noch schwarz und weiß"

IOC-Präsident Thomas Bach wehrt sich gegen die Kritik, dass das IOC schuld sei an der Krise der Olympischen Spiele. Auch zum McLaren-Report äußert sich Bach.
Men's and Women's Cross Country Sprint - FIS Nordic World Ski Championships
Men's and Women's Cross Country Sprint - FIS Nordic World Ski Championships
© Getty Images

IOC-Präsident Thomas Bach weist eine Mitschuld seiner Organisation an der Krise der olympischen Bewegung weit von sich.

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In Bezug auf die zahlreichen zurückgezogenen Olympia-Bewerbungen von Budapest, Rom, Hamburg und anderen Städten sagte Bach im Interview mit Stuttgarter Nachrichten und Münchner Merkur: "Die allgemeine politische Situation lässt einen Dialog oder Auseinandersetzung mit Argumenten offenbar nicht mehr zu. Es prallen in der Öffentlichkeit nur noch Schwarz und Weiß aufeinander."

Man dringe mit Zahlen und Tatsachen nicht mehr durch, sagte Bach: "Das ist bedauerlich, aber wir werden trotzdem nicht müde. Wir sind damit ja nicht alleine." Er behauptete, die Organisation der Olympischen Spiele sei "in der Regel profitabel" oder weise eine "rote oder schwarze Null" auf. 

Politische Themen sorgen für Olympia-Rückzug

Für die meisten verlorenen Abstimmungen gelte: "Der Rückzug hat entweder in großen Teilen oder überhaupt nichts mit Olympia zu tun, es sind politische Themen, die im jeweiligen Land eine Rolle spielen. Dort finden sich Gesellschaften neu." Die Bewerbungen seien das "Ziel von Anti-Establishment-Bewegungen".

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Bach wiederholte seine Aussage, dass das derzeitige Vergabeverfahren "zu viele Verlierer" produziere. "Weil es diese Tendenz gibt, sinkt die Zahl der Bewerber." Dieser Kreis müsse durchbrochen werden.

Bach rückt von McLaren-Report ab

Im Hinblick auf eine mögliche Doppelvergabe der Sommerspiele 2024 und 2028 an Paris und Los Angeles lassen Bachs Äußerungen aber auch eine negative Tendenz erkennen. Er betonte, dass etwa die Beschneidung der Wahlrechte der IOC-Mitglieder zu "harten Diskussionen" führen würde.

Von den Ergebnissen des McLaren-Reports rückt Bach zunehmend ab, was eine harte Bestrafung Russlands immer unwahrscheinlicher werden lässt. "Wir wissen jetzt mit dem Abschlussbericht sowie aus Äußerungen von Herrn McLaren und der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur), dass es in vielen Fällen Probleme mit der Beweislage gibt", sagte Bach. Das IOC habe "damals also richtig gelegen, keine endgültigen Maßnahmen zu ergreifen", also Russland komplett von den Spielen in Rio auszuschließen.

Rio braucht noch Zeit

Auch den Nachweis institutionellen Dopings in Russland zieht Bach offenbar mehr und mehr in Zweifel. Er betonte, dass im zweiten McLaren-Report nicht mehr von "staatlich unterstütztem Doping" die Rede sei, sondern von "konspirativer Zusammenarbeit von Institutionen – ohne Beteiligung des russischen NOK".

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Der Frage, ob die Zeit für eine Aufarbeitung des Skandals bis zu den Winterspielen 2018 in Pyeongchang ausreiche, wich Bach aus: "Es wird ein geordnetes, faires Verfahren geben. Danach wird man zu den entsprechenden Schlüssen kommen und über die Frage von Sanktionen entscheiden."

Kritik am IOC wegen des katastrophalen Zustands der Olympiaanlagen in Rio nur wenige Monate nach Ende der Sommerspiele lässt Bach nicht gelten. Die Nachnutzung würde jetzt erst vorbereitet, sagte er und warb dafür, Rio mindestens ein Jahr Zeit zu geben.