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Nach Attacke auf Bach: Vizer tritt als SportAccord-Präsident zurück

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Nach Attacke auf Bach: Vizer tritt als SportAccord-Präsident zurück

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Bach-Gegner Vizer tritt zurück

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© Getty Images

Sechs Wochen nach seiner Attacke auf IOC-Präsident Thomas Bach ist Marius Vizer als Präsident der Vereinigung der 107 internationalen Sport-Verbände (SportAccord) zurückgetreten.

Der 57-Jährige geht damit endgültig als Verlierer aus dem Konflikt mit Bach hervor, dem er mangelnde Transparenz, Kommunikation- und Kooperationsbereitschaft vorgeworfen hatte.

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Der Rumäne mit österreichischem Pass hatte das wichtige Amt zwei Jahre lang inne.

Vizer gab seinen Rücktritt am Sonntag in einem offenen Brief an die Mitgliedsverbände von SportAccord bekannt und kritisierte das IOC sowie dessen deutschen Präsidenten, ohne den Namen Bach zu nennen, erneut scharf.

Er habe in den vergangenen Wochen festgestellt, dass in der freien Welt der wichtigste Wert das Schweigen sei, schrieb Vizer:

"Ich habe versucht, mit dem IOC in den zwei Jahren meiner Amtszeit zusammenarbeiten, aber meine Vorschläge wurden immer ohne plausible Erklärung abgelehnt."

Nachdem Vizer in seiner Begrüßungsrede auf dem SportAccord-Kongress Mitte April in Sotschi den anwesenden Bach attackiert hatte, ließen mehr als zwei Dutzend internationale Verbände und Institution ihre SportAccord-Mitgliedschaft ruhen.

Vizer bezichtigte Bach und das IOC daraufhin, Druck auf diese Verbände ausgeübt zu haben. Schon zu Beginn seiner Amtszeit 2013 war er auf Konfrontationskurs zum IOC gegangen, als er regelmäßige SportAccord-Sportfeste ankündigte, die in Konkurrenz zu den Olympischen Spielen gestanden hätten.

Er trete ehrenhaft zurück in der Hoffnung, "dass der Sport eines Tages ein total transparentes Konstrukt wird mit einem Moralkodex als Vorbild für die Gesellschaft", schrieb Vizer, ein Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Auch seine Mitgliedschaft in der Evaluierungskommission des IOC für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio legte er nieder. Sein Präsidentenamt im Judo-Weltverband (IJF) will Vizer aber behalten.

Das IOC reagierte zurückhaltend auf Vizers Schritt. "Wir sind von dem Rücktritt informiert worden. Wir werden unser Zusammenarbeit mit den internationalen Verbänden und anderen Mitgliedern der Olympischen Bewegung fortsetzen", erklärte ein IOC-Sprecher.

Die Sache soll auch im Rahmen der Sitzung der IOC-Exekutive in der kommenden Woche thematisiert werden. Wer Vizers Nachfolge antreten soll, ist offen.