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Marathon: Zwei-Stunden-Marke soll in Monza fallen

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Marathon: Zwei-Stunden-Marke soll in Monza fallen

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Das verrückte Marathon-Projekt in Monza

Am Samstag soll der erste Mensch einen Marathon unter zwei Stunden laufen. Das Projekt ist bis ins Kleinste durchgeplant, Schauplatz ist die Formel-1-Strecke in Monza.
ATHLETICS-OLY-2016-RIO
ATHLETICS-OLY-2016-RIO
© Getty Images

Der Angriff auf die Zwei-Stunden-Marke im Marathon wird am Samstag um 5.45 Uhr auf der Formel-1-Rennstrecke von Monza/Italien gestartet. 

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Bei dem generalstabsmäßig geplanten Angriff auf die Schallmauer über die klassischen 42,195 km gehen nach monatelangem Casting die drei Weltklasse-Läufer an den Start.

SPORT1 zeigt, was hinter dem Projekt steckt: 

- Was steht an?

Beim Projekt "Breaking2" soll am kommenden Wochenende auf dem Formel-1-Kurs in Monza/Italien der erste Marathon (42,195 km) unter der Zwei-Stunden-Marke gelaufen werden - nach Monaten generalstabsmäßiger Planung, initiiert und finanziert vom Sportartikel-Riesen Nike. Der Weltrekord steht bei 2:02:57 Stunden, erzielt vom Kenianer Dennis Kimetto 2014 in Berlin. "Breaking2" ist das kühnste Projekt der Leichtathletik-Geschichte, seit Roger Bannister 1954 im englischen Oxford mithilfe von Tempomachern als Erster die Meile (1609,3 m) unter vier Minuten gelaufen ist.

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- Wer sind die drei Läufer?

Nach monatelangem Casting blieb das Beste vom Besten übrig. Oder besser gesagt: Das Beste, das bei Nike unter Vertrag steht. Vor allem ist dies Marathon-Olympiasieger Eliud Kipchoge aus Kenia (Bestzeit: 2:03:05), hinzu kommen der frühere Vizeweltmeister Lelisa Desisa (Äthiopien/2:04:45) und Zersenay Tadese aus Eritrea, mit 58:23 Minuten Weltrekordler im Halbmarathon. 

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- Wann wird gelaufen?

Der Versuch wird am Samstagmorgen um 5.45 Uhr gestartet. Sollten die Bedingungen aber nur einen Hauch vom Ideal abweichen (Wind, Regen), wird verschoben, wohl auf den Sonntagmorgen. Ein Start am Nachmittag ist unwahrscheinlich.

- Wie sieht der Kurs aus?

Kurz, windgeschützt und nahezu völlig eben: Auf dem Autodromo Nazionale ist eine 2,4 km lange Runde eingerichtet worden, die 17,5-mal absolviert wird.

- Welche Unterstützung gibt es?

Jede, die nur irgendwie möglich ist - es herrschen Labor-Bedingungen: Im Vorfeld hatten Wissenschaftler verschiedener Gebiete monatelang getüftelt und mit den Athleten gearbeitet. Jene laufen nun in speziell entwickelten Schuhen hinter einem Führungsfahrzeug (Windschutz!), Projektleiter Brad Wilkins und andere können dank des kurzen Rundkurses jederzeit steuernd eingreifen, von Begleitfahrzeugen werden Elektrolytgetränke gereicht. Zudem gibt es 18 Tempomacher in sechs Gruppen, darunter Hochkaräter wie den früheren 1500- und 5000-Weltmeister Bernard Lagat (USA). 

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- Ist eine Zeit unter zwei Stunden realistisch?

Sagen wir so: In einem regulären Marathon wäre sie es wohl (noch) nicht, in Monza scheint es nicht unmöglich. Kipchoge ist davon "100-prozentig überzeugt". Allerdings sollte man sich die Dimensionen vor Augen führen. 1:59:59 Stunden in einem Marathon bedeuten einen Kilometer-Schnitt von 2:50 Minuten, fünf Sekunden schneller als Kimetto bei seinem Weltrekord. Oder anders formuliert: Kipchoge und Co. müssen 100 m in 17 Sekunden laufen, knapp 422-mal in Folge.

- Kann ein Weltrekord erzielt werden?

Nein. Aufgrund der zahlreichen Hilfsmittel ist es kein reguläres Rennen nach Maßstäben des Weltverbandes IAAF. Bei einem solchen Versuch müssten sich teilnehmende Läufer theoretisch keinen Dopingtests unterziehen - "Breaking2" ist reines Privatvergnügen.  

- Wer übertragt den Versuch?

Es wird einen Live-Stream auf der Facebook-Seite sowie auf dem Twitter-Account von Nike geben. 

Wie geht es weiter? 

Parallel zu "Breaking2" läuft das Projekt "Sub 2 hrs" mit dem gleichen Ziel - ein Versuch ist allerdings noch nicht terminiert. Dahinter steckt der Wissenschaftler Yannis Pitsiladis von der Universität im britischen Brighton. Mit dabei ist Äthiopiens Topstar Kenenisa Bekele.