Mit schwarz-rot-goldenen Fingernägeln ist Irmgard Bensusan bei der ersten WM nach ihrem Verbandswechsel zu Silber über 400 m gelaufen. Die 24-Jährige, die in Südafrika wohnt und dank einer deutschen Mutter zum Deutschen Behindertensportverband (DBS) gewechselt ist, musste sich in 1:03, 27 Minuten nur der Weltrekord laufenden Französin Marie-Amelie Le Fur (59,30 Sekunden) geschlagen geben.
Silber für Bensusan bei WM
© Getty Images
Die für Leverkusen startende Sprinterin war angesichts einer Verletzung "glücklich, dass ich überhaupt ins Ziel gekommen bin". Mit ihrer Leistung war sie aber nicht vollkommen zufrieden.
"Es ist okay, aber ich wäre gerne besser gelaufen", sagte Bensusan - und will deshalb auch ihre Fingernägel nicht mehr in den deutschen Landesfarben lackieren: "Ich bin keine persönliche Bestzeit gelaufen, deshalb haben sie nicht so viel Glück gebracht. Also muss ich beim nächsten Mal 'was anderes versuchen."
Bensusan startete früher bei den Nichtbehinderten für Südafrika bei internationalen Events.
Bei nationalen Meisterschaften blieb sie an einer Hürde hängen, stürzte und erlitt eine Nervenschädigung ("drop foot").
Da der südafrikanische Behindertensportverband sie nicht klassifizieren wollte, wechselte sie zum deutschen.