Lukas Podolski ist ein chronisch fröhlicher Typ, doch so gut gelaunt ist der Weltmeister wohl lange nicht zur deutschen Nationalmannschaft gereist.
Podolski wie einst Maradona
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Wenn der Stürmer von Galatasaray Istanbul am Montag vor den EM-Qualifikationsspielen in Irland und gegen Georgien in Frankfurt/Main zur Mannschaft stößt, kann er stolz über seinen wiedergefundenen Torriecher berichten.
Nach seinem dritten Tor in den vergangenen vier Spielen in der türkischen Süper Lig am Samstag wurde "Prinz Poldi" sogar mit Diego Maradona verglichen.
Podolski mit der "Hand Gottes"
Allerdings nicht aus rein fußballerischen Gründen. Weil Podolski den Ball vor seinem Führungstreffer im Stadtderby bei Basaksehir FK (77.) mit dem linken Oberarm mitnahm, sahen einige Anhänger Maradonas legendäre "Hand Gottes" im Spiel.
In den sozialen Netzwerken musste sich Podolski deshalb als Aushilfs-Maradona oder Volleyballer verspotten lassen. Podolski war's egal. "Das war ein wichtiger Auswärtssieg für uns", schrieb er unter ein Kabinenfoto von sich und Kollege Wesley Sneijder, auf dem er grinsend den rechten Daumen in die Höhe reckt.
Wettballern mit Mario Gomez
Der frühere Kölner und Münchner hatte allen Grund zur Freude: Sein insgesamt vierter Treffer für "Gala" ebnete den Löwen den Weg zum 2:0 (0:0)-Erfolg und zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze.
Besiktas mit Mario Gomez, der von Bundestrainer Joachim Löw keine Einladung erhalten hatte, konnte Rang eins am Sonntagnachmittag bei Eskisehirspor zurückerobern.
Ärger um Auswechslung vergessen
Podolski, der als Mittelstürmer aufgeboten wurde, und der türkische Rekordmeister taten sich lange schwer. Der Deutsche vergab in der 21. Minute eine gute Chance, als er den Ball in Bedrängnis nicht im leeren Tor unterbrachte.
Bis zum 0:1 hatte Galatasaray keinen Torschuss; doch gleich der erste schlug ein, als Poldi den Ball volley mit seinem gefürchteten linken Fuß verwertete.
Bei Fanatik-TV riss die blonde Moderatorin vor Begeisterung ihr schwarzes Shirt mit dem "LuLuLu"-Schriftzug in die Luft. Das 2:0 durch Umut Bulut (84.) leitete Podolski später mit ein.
Coach Hamza Hamzaoglu packte Podolski danach liebevoll an der Nase und klatschte mit ihm ab. Der Ärger vom vergangenen Mittwoch, als Podolski seine Auswechslung beim enttäuschenden 2:2 in Astana mit einem Wutanfall ("Why me?") quittiert hatte, scheint verflogen. Und "Poldi" wieder bereit für Löw.