Trainer Jürgen Klopp vom FC Liverpool hat begründet, warum er seinen Spieler Mamadou Sakho vorzeitig von der USA-Reise heimgeschickt hat.
Darum greift Klopp bei Sakho durch
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Grund für die Maßnahme seien gleich drei Verfehlungen des Franzosen gewesen.
Sakho undiszipliniert
"Er hat fast den Flug verpasst, er hat eine Trainingseinheit verpasst und dann kam er noch zu einem Essen zu spät", berichtete Klopp vor dem Spiel der Reds im International Champions Cup gegen den FC Chelsea (0:1).
Der Deutsche weiter: "Ich habe mir gedacht, es würde für ihn Sinn ergeben, zurück nach Liverpool zu fliegen. In acht oder zehn Tagen werden wir dann alle zurückkehren. Und dann sehen wir, wie es weitergeht."
Keine Zukunft in Liverpool?
Der Ärger in den Vereinigten Staaten könnte für Sakho ernste Konsequenzen haben. In englischen Medien wurde schon spekuliert, dass der 26-Jährige in Liverpool keine Zukunft mehr haben könnte.
In der vergangenen Saison war der Verteidiger bereits wegen eines positiven Dopingbefunds negativ aufgefallen.
Bei einem Besuch der legendären Gefängnisinsel Alcatraz hatte er sich auch in die Nesseln gesetzt. Sakho mischte sich unter die Journalisten und fragte Klopp: "Herr Klopp, was glauben Sie, wie lange Sie hier auf Alcatraz überleben werden?"
Klopps Antwort deutete schon an, dass er sich über seinen Spieler ärgerte - obwohl er sie da noch im Spaß formulierte: "Um ehrlich zu sein, bin ich nicht derjenige, der sich darüber Gedanken machen muss. Du solltest darüber nachdenken. Denn nur einer von uns war gestern Abend zu spät am Liverpooler Flughafen, als wir in die USA geflogen sind. Und das warst du."
"Regeln müssen respektiert werden"
Über Sakhos neueste Undiszipliniertheiten und seine Bestrafung sagte Klopp nun: "Ich muss hier eine Gruppe formen, wir müssen ganz neu anfangen. Wir haben Regeln und die müssen respektiert werden. Wenn jemand das nicht tut, müssen wir reagieren."
Der Teammanager stellte klar, dass Sakhos Heimreise allein seine Entscheidung war, die er mit seinem Spieler auch nicht groß diskutierte: "Wie er es aufgenommen hat, ist privat. Aber es gab keinen Streit. Es gab kein 'Du hast dies getan, du hast das getan'. Es hat nur einer von uns beiden geredet und das war ich. Es kann gar keinen Streit geben, wenn nur einer redet."
Geldstrafe keine Lösung
Klopp meint es also ernst. Eine Geldstrafe für Sakho wird das Problem wohl nicht lösen: "Ich habe kein Interesse am Geld der Spieler. Ich habe noch nicht oft Geldstrafen verhängt, das interessiert mich nicht. Und die Spieler auch nicht. Eine Geldstrafe schmerzt nur einen Moment lang. Ich will, dass die Spieler etwas tun, weil sie es tun wollen", stellte der 49-Jährige klar.
Klopp scheint sich nicht sicher zu sein, ob Sakho seinen Weg uneingeschränkt mitgehen will.
Kann er seinem Trainer nicht das Gegenteil beweisen, wird dies für Sakho nur eines bedeuten: Den Abschied vom FC Liverpool.