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Stoke City: Erfolg made by Bundesliga

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Stoke City: Erfolg made by Bundesliga

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Stoke: Erfolg made in Germany

Bis vor 2013 galt Stoke als die letzte verbliebene echte Kick-and-Rush-Mannschaft der Premier League. Trainer Mark Hughes und sechs Ex- Bundesligastars machten Stoke sexy.
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© Sport1-Grafik: Paul Haenel

Wer es sich in England wirklich mit jemandem verscherzen möchte, muss ihm nur diesen Satz hinwerfen: "You're as ugly as Stoke". Von den vielen eher mittelattraktiven englischen Industriestädten ragt Stoke-on-Trent, gelegen mitten im Nirgendwo zwischen Birmingham und Liverpool, als besonders hässlich heraus.

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Eine Stadt, so trostlos, dass selbst Clowns Depressionen bekommen würden. Wer kann, sucht spätestens mit 18 das Weite - und vergoldet anderswo seine der totalen Trostlosigkeit entsprungenen Aggressionen.

Berühmte Söhne

So wie Lemmy Kilmister, der an Heiligabend 1945 in Stoke geborene und diesen Montag von uns gegangene große Moralist, Sänger, Bassist, Trinker und Spiritus rector nicht nur seiner Kapelle Motörhead, sondern des gesamten Rock'n'Rolls.

Oder wie Robbie Williams, der genau wie Zeit seines Lebens auch Lemmy seit seinem Wegzug jeden Besuch seiner Geburtsstadt vermeidet. Selbst Phil "The Power" Taylor ist längst abgehauen. Der Mann, der in den Stoker Pubs seine ersten Pfeile warf (die meisten dieser Kneipen sind heute längst geschlossen), lebt heute einige Meilen weiter westlich in Crewe. Dort werden wenigstens Bentleys gebaut.

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Sechs frühere Bundesligaspieler im Kader

Ausgerechnet dieses Stoke-on-Trent hat sich zuletzt zu einer Art Sehnsuchtsort ehemaliger Bundesligaspieler und zu einer Stätte des schönen Fußballs entwickelt.

In Verteidiger Philipp Wollscheid und den Offensiven Ibrahim Afellay, Marko Arnautovic, Mame Diouf, Joselu und Xherdan Shaqiri spielen derzeit sechs frühere Bundesligaspieler bei Stoke City.

Die Tore beim spektakulären 4:3 am Montag in Everton für Stoke waren alle Made by Bundesliga. Es trafen Shaqiri (2), Arnautovic und Joselu.

Hughes war einst bei Bayern

Dazu kommt noch Trainer Mark Hughes, dem in der Saison 1987/1988 sechs Tore in 18 Spielen für den FC Bayern gelangen, ehe er bei Manchester United zur Legende wurde.

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Seit 2013 ist Hughes in Stoke - und verantwortet seitdem das vielleicht spannendste Projekt des englischen Fußballs. As ugly as Stoke galt nämlich vor Hughes auch für den örtlichen Fußball. Die Potters galten als einzige noch verbliebene echte Kick-and-Rush- und Blutgrätschen-Truppe der Premier League. Der Rumpelfußball aus Stoke war arg hässlich, aber irgendwie auch Kult.

Einzige Trophäen: Ein Ligapokal - und ein Holzlöffel

Zumal das 1863 gegründete Stoke City zwar der zweitälteste ununterbrochen existierende Profiklub der Welt ist, aber gleichzeitig auch einer der erfolglosesten. Die einzigen Trophäen: Der Ligapokal 1972 - und ein Holzlöffel, vom Verband als Trostpreis dafür verliehen, 1888/1889 Letzter in der Gründungssaison der Football League geworden zu sein.

Hughes und Klubbesitzer Peter Coates, der seine Millionen mit einem Wettanbieter verdient, aber stießen vor zwei Jahren eine Kulturrevolution an. Der Trainer schickte die Rumpelfußballer weg und holte Spieler, die vorzugsweise beim FC Barcelona (Bojan Krkic, Moha El Ouriachi, Marc Muniesa, Afellay) oder in Holland (Marco van Ginkel) ausgebildet wurden.

System erinnert an Bayern unter Heynckes

Und weil Hughes klar war, dass es nur mit Ballbesitz und Tiki-Taka in England wohl nicht funktionieren würde, kamen dann noch die Akteure aus der deutschen Konterliga dazu. Stoke versucht sich seitdem an einem System, das ein wenig an das des FC Bayern in der Triple-Saison unter Jupp Heynckes erinnert.

Im 4-2-3-1  oder 4-1-4-1 überbrücken die Potters aus einer stabilen Defensive heraus im Idealfall über viele kurze Stationen das Mittelfeld, um die meist über die Flügelstürmer vorgetragenen zahlreichen Angriffe einzuleiten. Das funktioniert nicht immer, an guten Tagen ist das Spiel Stokes aber tatsächlich: sexy.

Als Shaqiri sich im Sommer für einen Wechsel nach Stoke entschied, verstanden das die Wenigsten. "Absolut schlecht beraten", ätzte Stefan Effenberg, der dem Schweizer Shaqiri indirekt Geldgier vorwarf. Er war nicht der Einzige. Natürlich zahlen sie in Stoke gute Gehälter, vor allem aber traf Shaqiri in den Midlands auf eine Mannschaft im Umbruch und viele Gleichgesinnte.

Arnautovic wie verwandelt

Arnautovic  im offensiven Mittelfeld erinnnert kaum mehr an den Egoshooter aus Bremer Zeiten, stellt sich in den Dienst der Mannschaft und führt mit sieben Toren und vier Vorlagen die interne Scorerliste an. Als Sturmspitze agiert meist Krkic als falsche Neun, der bei Stoke endlich das Versprechen seiner Genialität einlösen könnte. Bei Barcelona, Rom, Milan und Ajax war er krachend gescheitert.

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Shaqiris zweiter Treffer am Montag resultierte aus einem Pass Krkic' in die Gasse, den der Ex-Bayer wunderschön von der Strafraumkante ins Tor löffelte. Ein Treffer Marke Tor der Saison.

Das erste Tor Shaqiris hatte ihm Arnautovic vorgelegt, dem wie schon beim 2:0 gegen Manchester United am Boxing Day die Spiellust aus den Füßen zu schießen schien. Totaler Fußball in den Midlands? Geht!