Der Fußball in Europa ist dem in den USA in den meisten Belangen meilenweit voraus. Auf dem alten Kontinent hat der Sport eine Jahrhunderte alte Geschichte, in den Staaten dagegen ist die beliebteste Sportart der Welt noch ein relativ neues Phänomen.
US-Stadion Vorbild für Deutschland?
© Sport1-Grafik: Getty Images
Nun wurde in den USA allerdings ein reines Fußballstadion eingeweiht, das auch für Deutschland als Vorbild dienen könnte.
Am Sonntag fand in Orlando/Florida das erste Spiel im neuen Orlando City Stadium statt.
Eigener Bereich für Pyrotechnik
Orlando City SC – die Mannschaft um Brasilien-Star Kaka – bezwang den New York City FC um Andrea Pirlo mit 1:0.
Und die Stimmung war bestens. Auch nach europäischen Maßstäben. Grund dafür ist auch eine besondere Idee der Stadionplaner. In der "Smoke Device Area" dürfen die leidenschaftlichen Ultras aus Orlando offiziell Pyrotechnik zünden. So wurden nach dem Anpfiff und beim Siegtreffer der Gastgeber zahlreiche Leuchtfackeln und Rauchbomben in Vereinsfarben abgebrannt.
In Deutschland ist der Einsatz von Pyrotechnik grundsätzlich verboten, trotzdem wird sie in den Stadien immer wieder von Ultras zum Einsatz gebracht. Bestraft werden dafür dann die Vereine und müssen teilweise tief in die Tasche greifen.
Tribüne mit BVB-Anspielung
Eine Lösung wie in Orlando wurde auch schon von deutschen Fanvertretern ins Gespräch gebracht. In einem überwachten Bereich wäre das Abbrennen von Pyrotechnik deutlich sicherer.
Für die Ultras wäre das ein Traum – etwa für die Anhänger auf der Dortmunder Südtribüne. Diese sind wiederum selbst Vorbild für das neue Stadion in Orlando. Denn dort gibt es die erste reine Stehplatztribüne in den USA. Die Stadionplaner nennen sie "The Wall" – in Anspielung auf die gelbe Wand im Signal Iduna Park.
Allerdings: Auf der Südtribüne finden rund 25.000 Zuschauer Platz. Ins ganze Stadion von Orlando passen insgesamt 25.500 Zuschauer.