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Chapecoense-Unglücksmaschine hatte zu wenig Treibstoff getankt

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Chapecoense-Unglücksmaschine hatte zu wenig Treibstoff getankt

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Grund für Chape-Absturz steht fest

Die Ursache für den Absturz des Flugszeugs mit der brasilianischen Fußballmannschaft Chapecoense an Bord ist geklärt. Die ersten Vermutungen bestätigen sich.
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© Getty Images
Nico Seepe
Nico Seepe
von Martina Farmbauer

Die Kolumbianische Luftfahrtbehörde hat am Montag den vorläufigen Bericht über die Ursache des Absturzes des Flugzeuges mit der Mannschaft Chapecoense veröffentlicht. Grund für den Absturz der Maschine, bei dem Ende November insgesamt 71 Menschen ums Leben kamen, war demnach Treibstoffmangel.

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Weil das Flugzeug der bolivianischen Gesellschaft LaMia in Kolumbien abstürzte, wohin Chapecoense aus Brasilien zum Finalhinspiel in der Copa Sudamericana gegen Atlético Nacional aus Medellín unterwegs war, sind die kolumbianischen Behörden für die offizielle Untersuchung verantwortlich.

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Sie zogen dabei bolivianische, brasilianische und britische Experten heran. Die Black Boxes, die als Basis für die vorläufigen Schlüsse gelten, wurden in London ausgewertet. Die Untersuchung hat "menschliches Versagen" als Absturzursache ausgemacht und damit bestätigt, was bisher Spekulationen waren.

Pilot und Co-Pilot wussten von Treibstoffmangel

Sie offenbart vor allem eine unglaubliche Unverantwortlichkeit, zeigen doch die Aufnahmen der Black Boxes und anderer Gespräche sowohl der Kabine als auch mit verschiedenen Kontrolltürmen, mit denen die Besatzung in Kontakt getreten war, dass sowohl der Pilot als auch der Co-Pilot vom Treibstoffmangel wussten, der schliesslich zum Absturz des Flugzeuges führte.

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"Sie haben sich darüber unterhalten in Letícia (an der Grenze zwischen Brasilien, Peru und Kolumbien, Anm. d. Red.) oder Bogotá aufzutanken", sagte Freddy Bonilla, Sekretär für Flugsicherheit in Kolumbien. Vorgenommen haben die beiden Piloten diesen Tankstopp jedoch nicht.

Kurz nachdem das Flugzeug Bogotá passiert hatte, ist dem Bericht der kolumbianischen Behörden zufolge zu hören, wie der Pilot sagte, dass er aus Treibstoffgründen "eine direkte Landung" vornehmen müsse.

"Dieser Flugzeugtyp verfügt bei wenig Treibstoff über ein Warnsystem", sagte Bonilla. Aber der Pilot forderte bei der Flugsicherheit in Medellín zunächst nur "Priorität", was ihn Runden in der Warteschleife drehen liess – und ihm und 70 anderen zum Verhängnis wurde.

Erst sechs Minuten vor dem späteren Absturz sprach er von Notfall. An diesem Punkt kommt normalerweise der Reservetank zum Einsatz, über den das Flugzeug der LaMia nicht verfügte.