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FIFA-Reformer Carrard mahnt bei Neuanfang zur Vorsicht

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FIFA-Reformer Carrard mahnt bei Neuanfang zur Vorsicht

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Carrard: Blatter ungerecht behandelt

Francois Carrard
Francois Carrard
© Getty Images

Mit einem altbekannten Loblied auf den scheidenden FIFA-Boss Joseph S. Blatter hat sich Francois Carrard erstmals seit seiner Berufung zum Chefreformer des Fußball-Weltverbandes in der Öffentlichkeit zu Wort gemeldet.

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"Ich sage es in aller Unabhängigkeit: Dieser Mann wird ungerecht behandelt", sagte der Schweizer im Interview mit der Schweizer Sonntagszeitung Le Matin Dimanche über seinen umstrittenen Landsmann.

Zugleich kündigte der 77-Jährige für die Reformarbeiten die zusätzliche Bildung eines unabhängigen Berater-Gremiums mit Vertretern der FIFA-Sponsoren an.

Kein absoluter Neuanfang

Seine positive Sicht auf Blatters Wirken an der FIFA-Spitze rechtfertigt Carrard mit dem schon oft vom Verbandschef selbst angeführten Mangel an Beweisen für ein strafbares Verhalten des weltweit in der Kritik stehenden Wallisers. 

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Sepp Blatter
Sepp Blatter

"Man ist dabei, ihn zu verbrennen. Er hat sicher Fehler begangen, aber er hat auch einiges Gutes geleistet. Ich habe außerdem die gesamten Ermittlungsunterlagen der US-Behörden auf meinem Tisch liegen. In der ganzen Anklageschrift gibt es kein Wort gegen ihn. Nichts. Ich habe bisher nicht einmal den Ansatz eines Hinweises für ein korruptes Handeln von Blatter", betonte Carrard.

Der Schweizer, zu seiner Zeit als Generaldirektor des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) auch für die Aufarbeitung des Korruptionsskandals bei der Vergabe der Winterspiele 2002 an Salt Lake City zuständig, warnte trotz des immer weiter um sich greifenden Korruptionsskandals bei der FIFA vor überzogenen Erwartungen an die Arbeit seiner Reformkommission.

"Ich habe nicht die geringste Lust, Bomben zu legen. Vielmehr möchte ich welche entschärfen. Jedem ist die Notwendigkeit drastischer Maßnahmen klar. Es ist aber nicht realistisch, sich einen Neuaufbau der FIFA vom Punkt null aus vorzustellen. Wir müssen uns bewusst sein, Realpolitik zu machen."

Präsidentschaftsbewerbungen bis zum 26. Oktober

Bei der ersten Zusammenkunft seines Gremiums am 2./3. September in Bern wird Carrard eigenen Angaben zufolge lediglich jeweils zwei Vertreter der sechs Kontinentalverbände und nicht wie bisher erwartet insgesamt 14 weitere Personen begrüßen.

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"Nicht vor Ende Oktober", so Carrard weiter, soll sich außerdem ein unabhängiger Berater-Ausschuss konstituieren. "Zwei der Mitglieder dieses Gremiums werden gemeinsam mit den Sponsoren ausgewählt", verriet Carrard.

Am 26. Oktober läuft für Bewerber um Blatters Nachfolge die Frist für die Abgabe der offiziellen Kandidaturen ab.