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Ivan Zamorano spricht im SPORT1-Interview über Charles Aranguiz

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Ivan Zamorano spricht im SPORT1-Interview über Charles Aranguiz

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Legende Zamorano preist Aranguiz

Ivan Zamorano spricht im SPORT1-Interview vor dem Finale der Copa America über einen möglichen Wechsel von Charles Aranguiz nach Deutschland und Chiles Fußball.
Ivan Zamorano (r., mit Ronaldo) erreichte 1998 mit Chile das WM-Achtelfinale
Ivan Zamorano (r., mit Ronaldo) erreichte 1998 mit Chile das WM-Achtelfinale
© Getty Images
Nico Seepe
Nico Seepe
von Martina Farmbauer

Er war der prominenteste chilenische Fußballer seiner Generation - nun winkt seinen Erben der große Triumph.

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Im Duell mit Vize-Weltmeister Argentinien kann der Gastgeber der Copa America seinen ersten großen Titel gewinnen, nach vier zweiten Plätzen zwischen 1955 und 1987.

Stürmerstar Zamorano kam mit Chile nie so weit, trotz seines gefürchteten Torriechers, der ihm Spitznamen wie "Bam Bam", "Ivan, der Schreckliche" und "Helikopter" einbrachte - letzteres wegen seiner Flugkünste beim Kopfball. Er gewann seine großen Titel mit Real Madrid und Inter Mailand.

Vor dem Finale am Abend (22 Uhr im LIVETICKER) traf SPORT1 den heute 48-Jährigen zum Interview. Er spricht über Chiles Stärken - und warum der begehrte Mittelfeld-Akteur Charles Aranguiz perfekt nach Deutschland passen würde.

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SPORT1: Herr Zamorano, Sie haben sich Argentinien im Finale der Copa America gegen Chile gewünscht. Wäre Paraguay nicht der einfachere Gegner als Argentinien gewesen?

Ivan Zamorano: Nein, heutzutage gibt es kein einfaches Spiel mehr, wie Peru im Halbfinale gegen uns gezeigt hat. Alle Spiele sind kompliziert. Klar ist Argentinien aus fußballerischer Sicht viel besser, aber Paraguay hat Brasilien aus dem Turnier geworfen. Gegen Argentinien war die Mannschaft geschwächt.

SPORT1: Haben Sie in irgendeinem Moment des Halbfinales daran gedacht, dass Chile das Gleiche passieren könnte wie Brasilien, das gegen Paraguay den Ausgleich kassierte und dann im Elfmeterschießen verlor?

Zamorano: Nein. Es war ein schwieriger Moment, aber ich war überzeugt, dass wir ihn überwinden würden. Ich wusste, dass Aranguiz, Vidal, Vargas oder Sanchez erscheinen würden, um den Unterschied auszumachen.

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SPORT1: Kann Aranguiz das auch in Deutschland gelingen?

Zamorano: Er ist der typische Spieler für den deutschen Fußball. Er ist ein Vollblutfußballer und hat sehr viel Potenzial. Vor allem hat er sehr viel taktische Intelligenz, was vor allem die Deutschen sehr viel nutzen.

SPORT1: Es heißt, er würde zu Bayer Leverkusen wechseln.

Zamorano: Ich sehe, dass er sich in Brasilien wohlfühlt. Aber ein Qualitätssprung, wie es der deutsche Fußball ist, kann ihm guttun. Es gibt Verhandlungen, aber die Wahrheit weiß am Ende nur er.

SPORT1: Sie haben ihn an erster Stelle der Spieler genannt, die den Unterschied ausmachen. Die Statistik der Copa America weist Aranguiz als effektivsten Passpieler Chiles aus. Hat er sich auf ein Niveau mit Vidal und Alexis begeben?

Zamorano: Aranguiz hat nach und nach einen Fortschritt gemacht, der ihn in Bezug auf seine Bedeutung, die er auf dem Platz hat, zu einem Teilhaber dieser Generation macht. Er übt eine Anführerschaft aus sportlicher und menschlicher Sicht aus. Darüber hinaus hat Aranguiz auch in Bezug auf Mut und Einsatz schon bei der Weltmeisterschaft in Brasilien herausgestochen. Und gegen Peru hat er das bestätigt.

Charles Aránguiz
Charles Aránguiz

SPORT1: Sind dieser Mut und dieser Einsatz nicht insgesamt Eigenschaften der chilenischen Nationalmannschaft? Alexis Sanchez hatte bei der Weltmeisterschaft in Brasilien im vergangenen Jahr von Hunden gesprochen.

Zamorano: Ja, und auch Sampaoli hat das in einem Moment vor der Copa América gesagt, dass er elf Kamikazes auf dem Platz haben will. Damit hat er zu verstehen gegeben, dass er elf Männer auf dem Platz haben will, die die Anstrengung und die Hartnäckigkeit verkörpern - was auf eine bestimmte Art und Weise den chilenischen Fußball verkörpert. Chile hat heute einen Stil, einen aggressiven Stil.

SPORT1: Chile hat doch beides, Technik und Kampfgeist.

Zamorano: Chile hat vieles. Wenn ich so objektiv wie möglich bin, nach dem ich alle Spiele gesehen habe: Bis zu seinem Halbfinale war Chile die beste Mannschaft der Copa in Bezug auf seine Haltung und eine fußballerische Überzeugung.

SPORT1: Sie haben selbst den Trainerkurs des Weltfußballverbandes gemacht. Welche Mannschaft würden Sie gerne trainieren?

Zamorano: Ich? Colo Colo natürlich.