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FC Barcelona droht bei Unabhängigkeit Kataloniens Liga-Ausschluss

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FC Barcelona droht bei Unabhängigkeit Kataloniens Liga-Ausschluss

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Hoffnung auf Einigung für Barca und Liga

Barcelona droht der Liga-Rauswurf. Doch bei einer Unabhängigkeit Kataloniens gibt es auch Hoffnung auf Einigung.

Von Marcel Guboff

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München - Pep Guardiola setzt sich dafür ein. Er demonstrierte sogar bereits.

Der Star-Trainer des FC Bayern kämpft um "das Recht auf Unabhängigkeit und Selbstbestimmung" Kataloniens, wie er es im Juni während einer Aktion des katalanischen Kulturvereins Omnium Cultural verkündete.

Sein Einsatz verwundert nicht, denn Guardiola kommt aus der katalanischen Kleinstadt Santpedor. Ein weiterer Fürsprecher ist Pique. Barcas Abwehrspieler sagte über seinen Arbeitgeber: "Ich liebe diesen Verein wegen seiner Geschichte, für seinen Spielstil und für seine Identifikation mit Katalonien."

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So sehr Barcas Ex-Coach und aktueller Defensiv-Star für die Unabhängigkeit der bislang autonomen Gemeinschaft im spanischen Nordosten kämpfen, so groß könnten die Auswirkungen für den FC Barcelona - neben Real Madrid immerhin das Aushängeschuld der Primera Division - und den spanischen Fußball sein.

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Fliegt Barca aus der Liga?

"Unser Sportrecht sieht nur für einen nicht-spanischen Staat die Teilnahme an spanischen Wettbewerben vor, und das ist die Enklave Andorra", erklärte Spaniens Liga-Präsident Javier Tebas. "Für alle anderen Staaten gilt diese Ausnahme nicht."

Soll heißen: Wird Katalonien unabhängig, fliegen der FC Barcelona und Espanyol Barcelona aus der Primera Division.

Wie wahrscheinlich ist das? Wie könnte Barca trotz einer Unabhängigkeit Kataloniens in der Liga bleiben? SPORT1 erklärt die Hintergründe.

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Was passiert im Falle einer Unabhängigkeit Kataloniens?

Zwei Szenarien scheinen möglich. Zu einen - wie es Tebas erklärte - der Rauswurf aus der spanischen Meisterschaft.

Die zweite Option scheint ein wenig komplizierter, allerdings nicht unmöglich. Die Klubs aus Barcelona könnten auch im Falle einer Unabhängigkeit Kataloniens in der Primera Division antreten - vorausgesetzt, es erfolge "eine Modifikation" der Gesetze durch das Parlament, wie es Tebas formulierte. Vorher dürften die Klubs Barcelona nicht wieder am Spielbetrieb teilnehmen.

Allerdings scheint es fraglich, ob das Parlament einer möglichen Sonderregel zustimmen würde. Denn die spanische Regierung hat etwas dagegen, dass das reiche Katalonien ein unabhängiger Staat wird. Ansonsten würde der Staat die wirtschaftlich stärkste Region des Landes verlieren.

Kann sich die spanische Liga Barcas Rauswurf erlauben?

Eher nicht. Denn es dürfte es nicht im Sinne der Liga sein, eines seiner Aushängeschilder zu verlieren, das auf der ganzen Welt ein hohes Ansehen genießt.

Auch Tebas räumte ein, dass es "für die Liga ein großer Verlust" wäre. Ohne Barcelona werde "das Geschäft mit dem Fußball baden" gehen, meinte der Liga-Chef.

Denn für den 22-fachen spanischen Meister sprechen auch die sportlichen Erfolge. Aktuell steht das Team von Trainer Luis Enrique nach sieben Spieltagen steht auf Platz eins ? immerhin vier Zähler vor Erzrivale Real Madrid. (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle)

Würde Barcelona der Liga verwiesen, würde es somit auch keinen Clasico mehr geben - und den Klubs damit viele Einnahmen fehlen. Denn die Partie zwischen Barca und Real wird in über 200 Länder übertragen. Kaum ein anderes Liga-Duell hat so viel Zugkraft wie dieses.

Wann wird über die Unabhängigkeit Kataloniens entschieden?

Das ist noch offen. Die Fronten sind verhärtet.

Das für 9. November angekündigte Referendum in Katalonien hat das spanische Verfassungsgericht jedenfalls vorerst gestoppt. Das Gericht nahm wie erwartet einen Einspruch der spanischen Zentralregierung gegen die Initiative an.

"Dieses Referendum wird nicht stattfinden, denn es verstößt gegen die Verfassung", erklärte Vize-Ministerpräsidentin Soraya Saenz de Santamaria. Denn eine einzelne Region habe nicht das Recht, sich über den Willen des spanischen Volkes zu stellen.

Doch die Katalanen kämpfen weiter. Der regionale Regierungschef Artur Mas traf sich in Barcelona zuletzt mit rund 800 katalanischen Bürgermeistern, die eine geplante Abstimmung über eine Trennung befürworten.

"Egal, wie sehr man sich bemüht, das Volk Kataloniens wird man nicht zum Schweigen bringen", kündigte Mas an.

Was sagen die betroffenen Vereine?

Bislang gar nichts. Barca und Lokalrivale Espanyol halten sich bedeckt.

Barcelonas früherer Präsident Sandro Rosell hatte dagegen kurz vor seinem Rücktritt im vergangenen Januar Überlegungen angestellt, dass sein Klub im Falle der Unabhängigkeit Kataloniens weiter in der spanischen Meisterschaft spielen könnte - ähnlich wie der AS Monaco aus dem gleichnamigen Fürstentum in Frankreichs Ligue 1.