Seit Jahren arbeitet der FC Bayern daran seine Basketball-Abteilung auszubauen. Uli Hoeneß tut alles, um Brose Bamberg als Nummer eins im deutschen Basketball abzulösen. Vom Handball als mögliche Sportart für den FC Bayern hält der 65-Jährige dagegen wenig.
Handball und Taktik: Hoeneß lästert
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"Handball ist international wirtschaftlich nichts wert. In fast keinem Land spielt Handball eine Rolle, außer in Deutschland", sagte Hoeneß im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Im Übrigen hält der Präsident des FC Bayern - der in der BBL aktuell Tabellenführer ist - "Basketball für das interessantere Spiel".
Hoeneß lehnte Handball-Abteilung ab
Nach Hoeneß-Angaben wurden die früheren Handball-Weltmeister Heiner Brand und Kurt Klühspies bereits an der Säbener Straße vorstellig, um für den Aufbau einer Handball-Abteilung zu werben.
"Ich habe ihnen gesagt, es ist Arbeit genug, Basketball hochzubringen. Noch eine Abteilung quasi von Null aufzubauen - das habe ich mir nicht zugetraut. Das kann ein Nachfolge-Präsident anpacken, der muss ja auch noch Aufgaben haben", stellte Hoeneß fest.
Aktuell spielen die Handball-Männer des FC Bayern in der Bezirksoberliga, die Frauen in der Bezirksliga. Die besten Zeiten der Abteilung sind länger her: Das Männer-Team war in den fünfziger Jahren zweimal bayerischer Meister, die Frauen spielten zwischen 1975 und 1981 in der Bundesliga.
Kampfansage Richtung Bamberg
In den Basketball investiert der 65-Jährige indes viel Zeit. Und seitdem er wieder Präsident ist, hat er auch wieder einiges neu geordnet.
Die Geschäftsführung der Basketball-Abteilung werde an der "langen Leine geführt", erklärte Hoeneß. In der Zeit, als er wegen seiner Haftstrafe außen vor war, sei "lange über 5000 Euro diskutiert" worden: "Heute holt man Spieler, anschließend besorge ich notfalls das Geld."
Das größte Ziel ist dabei eine Mannschaft aufzubauen, die über Jahre hinweg zusammen spielt. Hindernd steht dem vor allem die NBA im Weg. "Sie werden keinen jungen Spieler dazu bringen, für vier, fünf Jahre beim FC Bayern zu unterschreiben, ohne eine Möglichkeit, rauszukommen wenn die NBA ruft", erklärt Hoeneß.
Der FC Bayern versucht deshalb vor allem damit zu punkten, dass er sich um die Familien der Spieler kümmert: "Damit kann man ein paar hunderttausend Euro wettmachen, aber keine Millionen."
Taktik? Ach was
Bauchmensch Hoeneß betont auch einmal mehr, dass er im Basketball wie im Fußball "der Taktik keinen allzu hohen Stellenwert" einräume.
"Ich bin kein großer Freund von Leuten, die über die flache Sechs oder die tiefe Raute alles wissen - aber nichts darüber, wie die Psyche eines Spielers sein muss, um Höchstleistungen zu bringen." Er stelle immer wieder fest, dass er bei der Analyse von Basketballspielen "sehr oft kongruent mit unseren Fachleuten" sei.
Vor dem Topspiel des Tabellenführers gegen Meister Bamberg am Sonntag (ab 17.30 Uhr im LIVETICKER) richtet Hoeneß natürlich auch noch eine Kampfansage an den Rivalen: "Ich sage ganz deutlich, die Meisterschaft ist das Ziel."