Nach dem erstmaligen Verpassen der Olympischen Spiele seit 40 Jahren machen in Spanien Verschwörungstheorien die Runde.
Olympia-Aus: Spanien wittert Verschwörung
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"Sie wollen uns dort (bei Olympia, Anm. d. Red.) nicht dabei haben. Ich bin entsetzt über die Organisation des internationalen Handballs", ereiferte sich Vitor Tomas bei Twitter.
Den Spaniern, die bei der EM in Polen Ende Januar das Finale gegen Deutschland verloren hatten, fehlte beim Viererturnier in Malmö ein Treffer, um das Ticket nach Rio de Janeiro zu lösen. Statt des Weltmeisters von 2013 fliegen Schweden und Slowenien nach Brasilien.
Dabei stieß dem Rechtsaußen des FC Barcelona vor allem die Wahl des Austragungsorts bitter auf: "Jeder weiß, wie wichtig es in Hallensportarten ist, zuhause zu spielen" so Tomas, und forderte den Handball-Weltverband (IHF) damit auf, in dieser Hinsicht eine klare Regelung zu schaffen.
Der 31-Jährige machte sich dafür stark, dass die Ausrichtung dem Ranglistenbesten obliegen sollte.
Allerdings sind die Spanier in der aktuellen Männer-Weltranglistenliste als Siebter derzeit de facto hinter den zweitplatzierten Schweden.
Spanien, 1996, 2000 und 2008 mit Olympia-Bronze dekoriert, hatte am Samstag überraschend gegen Slowenien verloren (21:24). Der 25:23-Sieg am Sonntag gegen Schweden reichte nicht mehr, weil Slowenien zum Abschluss ein 33:17-Pflichtsieg gegen den punktlosen Iran gelang.
Dabei führte Spanien drei Minuten vor Ende der Partie gegen Schweden mit 25:21. Nach einer Zeitstrafe gegen Schweden war das Ticket den Spaniern fast nicht mehr zu nehmen, doch Kim Andersson verkürzte in Unterzahl wieder auf drei Tore Abstand.
Es folgte ein spanischer Ballverlust und besagter Siebenmeter für Schweden fünf Sekunden vor Schluss. Niklas Ekberg bewies Nerven aus Stahl und bescherte Schweden mit seinem Treffer das Ticket für Rio.
Die Teilnehmer am Handballturnier (12 Teams) der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im Überblick:
Brasilien (Gastgeber), Frankreich (Weltmeister), Deutschland (Europameister), Argentinien (Panamerika-Meister), Katar (Asienmeister), Ägypten (Afrikameister), Schweden, Slowenien, Polen, Tunesien, Dänemark und Kroatien