Mit hängenden Köpfen schlichen die Spieler des FC Augsburg in Richtung Fankurve, selbst der aufmunternde Applaus der treuen Anhänger war nur ein schwacher Trost.
FC Augsburg schlägt sich selbst
© Getty Images
Wie so oft in dieser Saison hatte der Fußball-Bundesligist gekämpft und alles gegeben, doch am Ende stand der FCA wieder mit leeren Händen da.
Mit 1:3 (0:1) verlor Augsburg seine internationale Heimpremiere gegen Partizan Belgrad, im ersten Europa-League-Spiel vor eigener Kulisse scheiterte der FCA aber nicht nur am effektiven Gegner, sondern vor allem an seiner miserablen Chancenverwertung und den eigenen Defensiv-Patzern. (SERVICE: Der TICKER zum Nachlesen)
Reuter hadert
"Wir waren auf jeden Fall die bessere Mannschaft und es ist sehr enttäuschend und ärgerlich, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben", sagte Stürmer Raul Bobadilla der sichtlich mit den Tränen kämpfte bei SPORT1: "Ich persönlich hatte so viele Chancen, aber das Ding wollte einfach nicht reingehen. (DATENCENTER: Tabelle Gruppe L)
In der Tat hätt Bobadilla den FCA im Alleingang zum Sieg schießen können, doch nach dem Gegentreffer durch U20-Weltmeister Andrija Zivkovic (31.) und einem unglücklichen Eigentor von Dong-Won Ji (54.) reichte es nur zum Anschlusstreffer durch den Argentinier (57.). Zivkovic' (62.) zweites Tor, das die Augsburger Gemüter erregte, erstickte die Augsburger Hoffnungen im Keim. Daran änderte auch die Gelb-Rote Karte gegen Aleksandar Subic (64.) nichts mehr.
Weinzierl selbtskritisch
"Es gibt so Phasen in denen es für eine Mannschaft nicht positiv läuft. Wir haben wieder viel investiert und bekommen Gegentore, die man so nicht kriegen darf. Die Führung des Gegners hat uns dann wehgetan. Ich kann der Mannschaft eine ordentliche Leistung attestieren, aber leider ohne Ertrag. Wir waren heute wieder effektiv. Wir haben eine gute Spielanlage gezeigt, aber der Ball muss eben auch ins Tor", erklärte Trainer Markus Weinzierl nach der Partie bei SPORT1. (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan)
Vor dem schwierigen Bundesliga-Gastspiel bei Bayer Leverkusen am Sonntag versäumte es der FCA, sich dringend benötigtes Selbstvertrauen zu holen.
Kein Selbstbewusstsein
Die schlechte Bilanz in der Liga mit Platz 16 und nur vier Punkten wirkte sich erkennbar auf die durchaus lösbare Aufgabe gegen Partizan aus. Die Leistung war längst nicht so unbekümmert wie der Auftritt beim Auswärtsspiel in Bilbao vor zwei Wochen, als der FCA den hohen Favoriten lange am Rande einer Niederlage hatte.
"Mutig, frech, und mit dem Herz in der Hand", wollte Weinzierl seine Elf sehen. Vier Änderungen in der Startelf hatte er im Vergleich zum 1:3 gegen Hoffenheim vorgenommen. Was er bekam, waren zu viele Unzulänglichkeiten in der Offensive und erneut auch individuelle Fehler.
Reuter glaubt an die Wende
Es fehlte vor 22.948 Zuschauern offensiv die letzte Konsequenz, aber zu oft auch Kreativität. Dass es trotzdem genügend Möglichkeiten gab, lag am wuchtigen Bobadilla, der mit Abstand die meiste Gefahr ausstrahlte, im Abschluss aber ebenfalls häufig glücklos agierte.
"Wir haben momentan eine Phase die sehr schwer ist, aber da müssen wir durch. Ich finde es richtig gut, dass die Mannschaft nicht locker lässt und permanent nach vorne spielt", sagte Manager Reuter SPORT1: "Und wenn wir nicht locker lassen, werden wir irgendwann auch belohnt. Wenn die Mannschaft so engagiert und geschlossen auf tritt ist mir nicht bange, dass wir das schnell wieder raus kommen."