"Fantastisch" - das war Dieter Heckings Lieblingswort an diesem Abend.
VfL Wolfsburg feiert verschenkten Sieg
Die Leistung seiner Mannschaft, das Publikum, das Traumtor von Kevin de Bruyne, all das bewertete der Trainer des VfL Wolfsburg mit dem Superlativ.
Auf dem Papier war das unglückliche 1:1 (0:0) im zweiten Gruppenspiel der Europa League gegen OSC Lille (Bericht) ein Rückschlag, doch die Wolfsburger ließen sich vom Ergebnis nicht die Laune verderben.
"Das war das beste Saisonspiel bis jetzt", schwärmte Hecking: "Das Ergebnis ist enttäuschend, aber die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war Werbung für den VfL Wolfsburg."
Allofs prangert "Ungerechtigkeit" an
Auch VfL-Manager Klaus Allofs hatte bis auf die mangelhafte Chancenauswertung nichts auszusetzen: "Ich habe schon viele Spiele gesehen, aber was die Ungerechtigkeit eines Resultats angeht, steht das ganz weit oben."
Vor allem in der zweiten Halbzeit hatte der Bundesligist den französischen Tabellendritten phasenweise an die Wand gespielt, war aber immer wieder an den eigenen Nerven oder am überragenden Gäste-Torhüter Vincent Enyeama gescheitert.
Fast zwangsläufig bestrafte Lille-Stürmer Divock Origi die Wolfsburger Fahrlässigkeit mit dem 0:1 (77.) durch einen umstrittenen Handelfmeter (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle).
De Bruyne wusste es sofort
Ohne den Geniestreich von de Bruyne, der den Ball aus 20 Metern volley im Torwinkel versenkte (82.), wäre Wolfsburg genau wie bei der 1:4-Pleite zum Auftakt beim FC Everton als Verlierer vom Platz gegangen.
"Ich wusste sofort, dass ich ihn gut getroffen hatte", sagte der 22-Millionen-Euro-Mann zu seinem Hammerschuss.
Hecking fordert VfL-Fans
Im nächsten Europacup-Spiel am 23. Oktober beim russischen Vertreter FK Krasnodar (1:1 gegen Everton) muss für das Ziel Zwischenrunde aber der erste Sieg her. In der Bundesliga steht für die Wölfe bereits am Sonntag (ab 15.15 Uhr LIVE-TICKER bei SPORT1 und auf SPORT1.fm) gegen Tabellennachbar FC Augsburg das nächste Heimspiel an.
"Das Spiel hat viel Kraft gekostet, wir brauchen am Sonntag wieder unsere Fans", sagte Hecking, der im ersten Europapokal-Heimspiel der Wölfe seit 1638 Tagen von einer "fantastischen Atmosphäre" schwärmte.
Dabei hatten sich gerade mal 16.097 Zuschauer in die Arena verirrt. Aber die Zahlen spielten an diesem Abend eine untergeordnete Rolle beim VfL.