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Nationalmannschaft: Zum Rücktritt von Lukas Podolski aus dem DFB-Team

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Nationalmannschaft: Zum Rücktritt von Lukas Podolski aus dem DFB-Team

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Kommentar: Podolski wie Seeler und Völler

Lukas Podolski tritt aus der Nationalmannschaft zurück. Einerseits schade, andererseits richtig und konsequent. Das DFB-Team verliert einen großen Fanliebling.
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© SPORT1 Grafik: Marc Tirl/Getty Images/Imago
Thorsten Mesch
Thorsten Mesch
von Thorsten Mesch

Lukas Podolski hat seine herausragende Karriere in der Nationalmannschaft beendet. Doch wie heißt es im Lied der Kölner Sängerin und Schauspielerin Trude Herr: "Niemals geht man so ganz, irgendwas von mir bleibt hier…"

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Podolskis Rücktritt ist einerseits schade, denn das DFB-Team verliert ein absolutes Aushängeschild.

Es ist andererseits aber auch gut so, denn Podolski hat Bundestrainer Joachim Löw eine schwere, aber unausweichliche Entscheidung abgenommen.

Beim WM-Triumph in Brasilien und bei der EM in Frankreich gehörte er nur noch zu den Ergänzungsspielern. Die jüngere Konkurrenz war längst an ihm vorbeigezogen. Es war einfach an der Zeit, den Weg freizumachen.

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Löw hat Podolskis Verdienste stets betont. Doch der Bundestrainer hätte sich in Erklärungsnot gebracht, wenn er den 31-Jährigen für die beiden kommenden Länderspiele gegen Finnland und in der WM-Qualifikation in Norwegen wieder nominiert hätte. Podolskis Zeit war einfach abgelaufen, und er selbst hat die Konsequenzen gezogen.

Viele sagen, Podolski hätte schon vor zwei Jahren zurücktreten müssen, doch von außen lässt sich schwer beurteilen, welchen Wert ein Lukas Podolski tatsächlich für die Mannschaft und ihr Innenleben hatte.

Sicher, es gab größere Stars, aber Podolski war ohne Frage einer der beliebtesten Nationalspieler. Ein Mann des Volkes, ähnlich wie früher ein "Uns Uwe" Seeler oder Rudi "Tante Käthe" Völler.

Podolski hat den Kontakt mit den Fans immer gepflegt und genossen, auch bei seinem letzten Länderspiel, dem 3:0 im EM-Achtelfinale gegen die Slowakei. Damals hatte er zwar auch im Gespräch mit SPORT1 noch betont, seine Zeit sei noch nicht vorbei und er fühle sich noch fit. Doch der Abend in Lille hatte schon etwas von Abschied.

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Zusammen mit Bastian Schweinsteiger war Podolski über zwölf Jahre das Gesicht der Mannschaft. Mit seiner positiven Einstellung und Ausstrahlung war er ein Vorbild für viele seiner Teamkollegen.

Anders als Schweinsteiger, der ein Stratege auf dem Platz war und den "Schweini" schon lange hinter sich gelassen hatte, ist Podolski immer irgendwie "Poldi" geblieben. Er selbst wollte es wahrscheinlich auch gar nicht anders. Und seine Fans auch nicht.

Lukas Podolski hat sich nie verbiegen oder weichspülen lassen. Der Presseabteilung des DFB hat er mit seinem Klartext zu Jogi Löws "Hosengate" ("80 Prozent von euch und ich kraulen sich auch mal an den Eiern") wahrscheinlich die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Uns Journalisten und wahrscheinlich auch vielen Fans hat es gefallen.

Podolski war und ist immer authentisch. Und so wird er in Erinnerung bleiben. Kölsche Jung, maach et joot!