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Doppelpass-Kolumne von Thomas Strunz

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Doppelpass-Kolumne von Thomas Strunz

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Das Problem wird uns länger begleiten

Für Thomas Strunz ist der Mangel an Außenverteidigern in der Nationalmannschaft Ergebnis einer Fehlentwicklung.

Hallo Fußball-Freunde,

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die deutsche Nationalmannschaft hat bei der Niederlage gegen Polen keinen Auftritt hingelegt, den man als Weltmeister normalerweise erwarten würde.

Die deutsche Mannschaft war hochüberlegen, hat das Weltmeisterliche aber nicht so auf den Platz gebracht.

Vor allem das Außenverteidigerproblem wird uns noch eine Weile begleiten. Denn diese Spezialisierung findet in dieser Form nicht mehr statt. Alle Jugendmannschaften spielen mit einem Stürmer und vielen variablen Spielern dahinter.

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Als Folge daraus haben wir wenige Spezialisten in der Bundesliga, sowohl bei den Stürmern als auch bei den Außenverteidigern. In der Bundesliga gibt es insgesamt vielleicht fünf Linksverteidiger, die da theoretisch spielen könnten.

Erik Durm ist da aber durch Zufall hingekommen, weil sich Marcel Schmelzer verletzt hat, auch wenn er seine Sache insgesamt ganz gut macht.

Ich habe außerdem grundsätzlich ein Problem damit, wenn wir überhaupt keinen Linksfuß mehr in der Mannschaft haben. Dadurch entwickelt sich das Offensivspiel anders. Es hat nicht jeder, der als Rechtsfuß auf der linken Seite verteidigt, die Fähigkeiten wie Philipp Lahm.

Hinzu kommt bei vielen Nationalspielern die kurze Pause nach der WM. Wenn ich was erreicht habe, will ich auch mal durchatmen. Da muss aber jeder Spieler seinen Weg finden.

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Arjen Robben ist ein gutes Gegenbeispiel. Er hat auch sieben Spiele bei der WM gemacht. Aber bei ihm denkt man, er hat keinen Urlaub nötig gehabt.

In der Bundesliga hat unter der Woche das Aus von Jens Keller bei Schalke 04 für Aufsehen gesorgt.

Dabei ist Schalke nach der besten Rückrunde seiner Geschichte mit einem positiven Gefühl in die Saison gegangen. Es wurden auch gute Maßnahmen ergriffen, zum Beispiel die Verpflichtung von Sidney Sam.

Keller hat die Basis aber nie ausgebaut. Diesen Kritikpunkt muss er sich gefallen lassen. Das Zusammenspiel der Mannschaft war immer ein fragiles Gebilde einzelner sehr guter Spieler.

Wenn die Not am größten war, hat die Mannschaft auch immer funktioniert. Da muss man sich aber die Frage stellen, ob das dann der Erfolg des Trainers war oder ob die Spieler das in diesen Situationen selbst geregelt haben.

Jetzt setzt Schalke seine Hoffnungen also in Roberto Di Matteo und es gibt gute Gründe, zu glauben, dass das eine gute Entscheidung ist, die Schalke getroffen hat.

Er hat bei Topklubs gespielt und unter großen Trainern trainiert. Bei Chelsea hat er Spieler wie Drogba, Lampard und Terry dazu gebracht, seinen Weg zu gehen und am Ende die Champions League gewonnen. Diesen Titel gewinnt man nicht zufällig. Da steht schon ein Plan dahinter.

Di Matteo kann aufgrund seiner Erfahrung im Umgang mit Spitzenspielern jemand sein, der auch in der Kabine ein bisschen aufräumt. Ich glaube, dass das auch notwendig ist, dort bestimmte Dinge zu verändern und eigene Interessen der Spieler wieder etwas mehr zurückzustellen.

Di Matteo muss sein selbstbewusstes Auftreten jetzt mit Taten untermauern.

Bis demnächst,

Euer Thomas Strunz

Ex-Nationalspieler Thomas Strunz wechselt sich in dieser Saison als Experte im Volkswagen Doppelpass und bei der sonntäglichen SPORT1-Kolumne mit Thomas Helmer und Mario Basler ab.