Auch ohne den geschonten Erfolgsgaranten Leon Goretzka hat sich Schalke 04 keine Blöße gegeben und ist souverän ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen.
Schalke siegt souverän in Wiesbaden
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Der Tabellenfünfte der Bundesliga darf nach dem glanzlosen, aber verdienten 3:1 (2:0) in der zweiten Runde beim Drittligisten Wehen Wiesbaden weiter von seinem sechsten Cup-Triumph träumen - es wäre der erste seit 2011.
Vor 11.373 Zuschauern in der erstmals seit über acht Jahren ausverkauften Arena stellten Franco Di Santo mit seinem ersten Tor seit 598 Tagen (36.) und Guido Burgstaller (40.) die Weichen für den Favoriten mit einem Doppelschlag auf Sieg.
Dem Wehener Alf Mintzel (54.) unterlief nach dem Wechsel zu allen Überfluss noch ein Eigentor. Der eingewechselte David Blacha (75.) erzielte den Endstand (Die Ergebnisse des DFB-Pokals).
"Es war ein schwieriges Spiel, wir sind froh übers Weiterkommen", sagte Torschütze Burgstaller, der vor allem seinem Sturmpartner Di Santo den Treffer gönnte: "Wir freuen uns alle für ihn, das hat er sich selbst hart erarbeitet."
Tedesco verzichtet auf Goretzka
Schalke-Coach Domenico Tedesco hatte in seinem Kader auf den zuletzt formstarken, aber angeschlagenen Nationalspieler Goretzka (muskuläre Probleme) verzichtet. Für den 22-Jährigen, der in den vergangenen drei Partien jeweils die 1:0-Führung für die Königsblauen erzielt hatte, spielte Yevhen Konoplyanka im rechten Mittelfeld.
Zusammen mit seinem Nebenmann Nabil Bentaleb, der gleich mit einem Weitschuss für Gefahr sorgte (8.), zog der Ukrainer Konoplyanka die Fäden in der Zentrale.
Die Gelsenkirchner dominierten die Anfangsphase und hatten viel Ballbesitz, doch nach einer Viertelstunde kam der Hessenpokalsieger besser in Schwung. Manuel Schäffler scheiterte mit einem Drehschuss an Schalke-Keeper Ralf Fährmann (13.). Der Wehener Offensivspieler hatte 2011 in Trikot des MSV Duisburg das Pokalfinale gegen den S04 klar verloren (0:5).
Die zuletzt in der Liga zweimal in Folge siegreichen Gäste zogen dann das Tempo wieder an - und wurden belohnt. Nach einer Flanke von Bastian Oczipka nickte Stürmer Di Santo zur Führung ein.
"Es war ein hartes Stück Arbeit für uns. Ich bin sehr zufrieden über das Weiterkommen. Es war klar, dass das heute kein Selbstläufer wird", freute sich Tedesco.
Wiesbaden kämpft wacker
Nur vier Minuten später war der frühere Frankfurter Oczipka erneut der Vorbereiter. Nach seiner Hereingabe ließ die zweite Schalker Angriffsspitze Burgstaller noch Sören Reddemann aussteigen und war dann mit einem Linksschuss erfolgreich. Der Zweiklassen-Unterschied war zumindest in diesen Situationen zu erkennen.
Der Drittligist aus der hessischen Landeshauptstadt, der 2009 schon einmal im Viertelfinale des DFB-Pokals gestanden hatte, kämpfte wacker.
Doch die mutigen Vorstöße wurden nicht belohnt. Im Gegenteil: Die Entscheidung war quasi gefallen, als der bis dahin eigentlich starke Mintzel eine Flanke von Bentaleb, bedrängt von Burgstaller, ins eigene Netz lenkte.
"Ich bin stolz auf meine Mannschaft, das war ordentlich. Aber wir haben nicht ganz an unserem Limit gespielt. Hätten wir fünf oder sechs Minuten vor Schluss das 2:3 gemacht, wäre es nochmal ganz heiß geworden", sagte Wiesbaden-Trainer Rüdiger Rehm.