Thomas Tuchels Adern am Kopf schienen noch ein bisschen mehr hervor zu stechen als üblich. Borussia Dortmunds Trainer wirkte noch eine Spur angespannter bei der letzten Pressekonferenz vor dem Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt (ab 20 Uhr im LIVETICKER).
Bekommt Tuchel seine Abschiedsparty?
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Das mag der vollen Konzentration geschuldet sein. Schließlich geht es für die Borussia darum, nach drei Endspielpleiten in Folge mal wieder den Pokal im Olympiastadion in die Höhe zu recken. Und für Tuchel selbst um den ersten großen Titel.
Doch es dürfte noch mehr dahinter stecken. Das Endspiel in Berlin dürfte auch das letzte Spiel für Tuchel als Trainer des BVB sein. Trotz seines Vertrags bis 2018 scheint das Verhältnis mit Klubboss Hans-Joachim Watzke nicht mehr zu kitten.
Tuchel spürt eine "große Ruhe"
Tuchel selbst stellt seine Person, sein Schicksal hinten an. Seine Personalie spiele keine Rolle in der Vorbereitung, betonte Tuchel. Vielmehr spüre er eine "große Ruhe".
"Alle Gedanken von allen gelten ausschließlich dem Finale", sagte Tuchel und war auch bemüht, die Störgeräusche um Pierre-Emerick Aubameyang und dessen Zukunft auszublenden.
Die Unstimmigkeiten mit der Klubführung - Tuchel will nicht, dass sie im Finale zur Belastung für die Spieler werden.
"Vertrauen zu Spielern so groß wie immer"
Von einem gestörten Verhältnis zur Mannschaft will er ohnehin nichts wissen.
"Das Vertrauen zu meinen Spielern ist so groß wie immer", erklärte er. Die so problematische Saison, insbesondere der Bombenanschlag auf den BVB-Bus vor dem Viertelfinalhinspiel in der Champions League gegen AS Monaco seien ein "Klebstoff" für ihn und das Team. Diesen Klebstoff gibt es zwischen Watzke und Tuchel schon lange nicht mehr.
Die Frage ist wohl nur noch: Geht Tuchel ohne Trophäe oder ist ihm noch eine Abschiedsparty samt Titel auf großer Bühne und anschließendem Autocorso durch Dortmund vergönnt?