Franck Ribéry von Doublegewinner Bayern München hat sich nach seinem "Augenstecher" im DFB-Pokalfinale gegen den Dortmunder Gonzalo Castro verteidigt.
Ribery verteidigt sich nach Augenstecher
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"Castro hat mir auch mit seinen Fingern ins Gesicht gelangt. Deshalb habe ich so reagiert", sagte der Franzose im Gespräch mit dem kicker: "Aber selbst Castro hat das als nicht so schlimm empfunden. Er ist ein guter Junge. Emotionen, Kampf, das alles gehört zum Fußball."
Ribéry hatte in der 38. Minute im Gerangel um den Ball dem BVB-Mittelfeldspieler seinen linken Ringfinger ins linke Auge gedrückt.
Schiedsrichter-Entscheidung verwundert
Schiedsrichter Marco Fritz zeigte beiden die Gelbe Karte. Nach dem 4:3 der Bayern im Elfmeterschießen hatten die Dortmunder den Franzosen harsch kritisiert.
"Daraus resultiert im Fußball eine Rote Karte - und die hat es nicht gegeben", kritisierte Marcel Schmelzer und sprach von einer "Fehlentscheidung".
Zusätzlich nervte die BVB-Spieler das Verhalten des vierten Offiziellen Bastian Dankert in der Szene. "Der steht zehn Zentimeter daneben", beschwerte sich Schmelzer - für gewöhnlich kein Mann, der die Schuld beim Schiedsrichter sucht.
Experten im Doppelpass stimmen zu
Auch die Expertenrunde im Volkswagen Doppelpass verwunderte die Entscheidung des Schiedsrichters und die Reaktion des vierten Offiziellen.
Der ehemalige Bayern-Coach Felix Magath konnte sich bezüglich des Verhaltens von Dankert einen Hauch Sarkasmus nicht verkneifen. "Indem er woanders hinguckt", sagte der 62-Jährige auf die Frage, wie Dankert den Vorfall nicht habe wahrnehmen können.
"Für das Spiel wäre es natürlich schlecht gewesen, rein sportlich betrachtet. Für den neutralen Beobachter war es natürlich besser, aber ich finde, das ist eine Tätlichkeit und eine Rote Karte", sagte SPORT1-Experte Thomas Strunz zu der Szene.
Und weiter: "Die Verhältnismäßigkeit, Castro kriegt ja auch die Gelbe Karte, passt für mich überhaupt nicht zusammen."
Hatte Ribéry den Finalbonus?
Autor und Herausgeber Oliver Wurm vermutete einen Finalbonus. Er habe das Gefühl, "dass in so einem großen Finale die Schiedsrichter darauf aus sind, die Leute möglichst auf dem Feld zu lassen. Ich glaube, dass er in einer normalen Bundesliga-Partie geflogen wäre."