Zweitligist RB Leipzig hat sich in der zweiten Runde des DFB-Pokals blamiert und ist gegen den Regionalligisten SpVgg Unterhaching kläglich gescheitert. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick verlor beim Viertligisten verdient mit 0:3 (0:2).
Pokal-Sensation: Leipzig scheitert
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Markus Einsiedler (5.), Marco Rosenzweig (23.) und Thomas Steinherr (67.) trafen für Unterhaching, das in der ersten Runde Bundesligaaufsteiger FC Ingolstadt mit 2:1 düpiert hatte.
Leipzig kassierte seine erste Niederlage nach acht Pflichtspielen, zuletzt hatte RB vor über zwei Monaten in der Liga gegen den FC St. Pauli verloren. Rangnicks Rotation - im Vergleich zum jüngsten Ligaerfolg gegen Fortuna Düsseldorf nahm er neun personelle Änderungen vor - ging vollkommen schief.
Rangnick-Rotation: "Würde ich nicht mehr machen"
"Wir haben mit sieben Nationalspielern gespielt, darunter fünf U21-Nationalspielern. Wenn wir ihnen in so einem Spiel nicht die Chance geben, dann mache ich es gar nicht mehr. Wenn ich sehe, wie wir mit den Chancen umgegangen sind, würde ich es nicht mehr machen", räumte Rangnick dann hinterher auch ein.
Unterhaching, derzeit Fünfter in der Regionalliga Bayern, erwischte gegen den Favoriten einen perfekten Start. Einsiedler, Doppeltorschütze beim Erstrundensieg gegen den FCI, traf nach einer Fehlerkette bei den Leipzigern zur keineswegs unverdienten Führung.
Höhere Führung ist sogar möglich
Rosenzweig erhöhte vor 5000 Zuschauern wenig später für den ehemaligen Bundesligisten. Auch eine noch höhere Führung wäre zu diesem Zeitpunkt möglich gewesen.
Zwar kam Leipzig in der Folge besser ins Spiel und erhöhte den Druck, Unterhaching hielt aber mit viel Leidenschaft, Kampf und Einsatz dagegen. Bis auf einige Chancen, beispielsweise von Rani Khedira (39.) oder Davie Selke (59.), ließ die SpVgg kaum etwas zu. Eine der zahlreichen Kontermöglichkeiten nutzte Steinherr zum 3:0.
Nürnberg mit Kantersieg
Der 1. FC Nürnberg hat mit einem Paukenschlag erstmals seit der Saison 2011/12 wieder das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht. Die Franken feierten gegen Fortuna Düsseldorf einen 5:1 (4:0)-Kantersieg und damit nach dem 1:0 in der Liga bereits den zweiten Saisonerfolg gegen die Rheinländer, bei denen die Luft für Trainer Frank Kramer immer dünner wird.
"Dem Verein und uns allen tut dieser Sieg sportlich wie finanziell gut. Es war ein hochverdienter Sieg. Der heutige Ausgang sollte uns Mumm geben und zeigen, dass wir auf einem guten und richtigen Weg sind", sagte Club-Trainer Rene Weiler.
Ganz anders die Stimmung bei den Düsseldorfern: "Uns bleibt heute nur, uns bei unseren Fans zu entschuldigen für diese Vorstellung. Dafür kann man sich nur schämen, da braucht man nicht drumherum zu reden", sagte Kramer.
Höchste Pokal-Pleite für Düsseldorf
Guido Burgstaller (10.), Hanno Behrens (17.), Niclas Füllkrug (41.) und Tim Leibold (43.) machten den Club-Sieg vor 19.235 Zuschauern bereits vor der Pause perfekt.
Dritter früher Pokal-K.o.
Für den zweimaligen Pokalsieger Düsseldorf, der sich als Tabellen-16. des Unterhauses im Abstiegskampf befindet, war es der dritte frühe K.o. im Cup-Wettbewerb in Folge, zuletzt hatte er sogar zweimal in Runde eins die Segel streichen müssen.
Falls Kramer am Freitagabend gegen seinen früheren Klub Greuther Fürth überhaupt noch auf der Bank sitzt, hilft ihm nur ein Sieg, um seinen vorzeitigen Abschied aus Düsseldorf zu verhindern.
FCK fliegt in Bochum raus
Der VfL Bochum hat erstmals seit drei Jahren die dritte Runde erreicht. Der Tabellenvierte der Zweiten Liga bezwang den 1. FC Kaiserslautern am Dienstagabend völlig verdient mit 1:0 (0:0) - auch wenn der Treffer des Tages ein Eigentor von Chris Löwe (67.) war.
Der FCK, Achtelfinalist der Vorsaison und sogar Halbfinalist von 2013/14, tat zu wenig, um sich den Sprung in die nächste Runde zu erarbeiten.
Die klare Taktik: mauern und hoffen. Entsprechend dominierten die Gastgeber vor 18.514 Zuschauern mit bis zu 75 Prozent Ballbesitz, ohne dabei jedoch allzu gefährlich zu werden.
Beste Bochumer Chancen
Onur Bulut (22.) aus 14 Metern und Janik Haberer (33.) vergaben die besten Bochumer Chancen in der ersten Halbzeit. Kaiserslautern schlug fast nur die Bälle hinten raus.
An der Grundausrichtung des Spiels änderte sich auch in der zweiten Halbzeit wenig - mit der Einschränkung, dass auch die Bochumer vorsichtiger wurden. Sie wollten nicht in einen Konter laufen. In der 52. Minute hätten sie das Gegentor wohl doch kassiert, hätte FCK-Stürmer Marcel Gaus sich am Fünfmeterraum für den Abschluss und gegen einen Pass entschieden.
Dass das Tor für Bochum letztlich ein FCK-Abwehrspieler köpfte, war fast schon folgerichtig. Immerhin waren die Gäste nun zu mehr Aktivität gezwungen.