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DFB-Pokal: Borussia Dortmund und VfL Wolfsburg im Head-to-Head

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DFB-Pokal: Borussia Dortmund und VfL Wolfsburg im Head-to-Head

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Wolfsburg hat die Nase vorn

Sportlich geht der VfL Wolfsburg als leichter Favorit ins Pokalfinale (ab 19.30 Uhr LIVETICKER und SPORT1.fm). Doch Borussia Dortmund hat einen Vorteil. Das Head-to-Head.
Marco Reus, Jürgen Klopp und Kevin De Bruyne
Marco Reus, Jürgen Klopp und Kevin De Bruyne
© SPORT1 Grafik: Gabriel Fehlandt/Getty-Images

Es ist der letzte Höhepunkt einer turbulenten Saison für Borussia Dortmund und den VfL Wolfsburg. Im 72. Finale um den DFB-Pokal will der BVB seinem Trainer Jürgen Klopp einen goldenen Abschied bescheren, die Wolfsburger wollen erstmals den Pott in die Autostadt holen. Doch wer bringt mehr PS auf die Straße? SPORT1 verrät es im Head-to-Head:

TORHÜTER:

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MITCH LANGERAK: Eigentlich  kommt Jürgen Klopp am Australier nicht vorbei. Langerak hat seine elf Pokalspiele bislang alle gewonnen. Im Halbfinale gegen den FC Bayern verhinderte er mit sensationellen Reflexen zunächst die Niederlage und parierte dann auch noch im Elfmeterschießen gegen Mario Götze. Auch zum Saisonende hin wurde der Sonnyboy Roman Weidenfeller einige Mal vorgezogen. Im letzten Heimspiel der Saison spielte allerdings Weidenfeller.

DIEGO BENAGLIO: Benaglio ist bei den "Wölfen" die unumstrittene Nummer 1, zudem mit nur 1,03 Gegentoren pro Spiel unter den Top 3 in dieser Bundesliga-Saison. Der Schweizer spielte eine absolut respektable Saison und strahlt immer die nötige Gelassenheit aus. Statistik und die positiven Erfahrungen aus dem Halbfinale sprechen aber für Langerak. Zwischenstand 1:0 für den BVB.

AUSSENVERTEIDIGER:

ERIK DURM/MARCEL SCHMELZER:Auf die Dortmunder Außenverteidiger kommt eine Menge Arbeit zu, das konnten sie erst vor zwei Wochen beim 1:2 in der Bundesliga feststellen. Über Durms rechte Seite wurde schon in der ersten Minute das erste Wolfsburger Tor eingeleitet.

Mit Daniel Caligiuri, dem Ex-Dortmunder Ivan Perisic und dem immer wieder auf die Flügel ziehenden Kevin De Bruyne dürften Durm und Schmelzer alle Hände voll zu tun haben. Abzuwarten, wie viel Zeit da noch für eigene Offensivaktionen bleibt

VIERINHA/RICARDO RODRIGUEZ: Stolze 91 Flanken hat Vierinha in dieser Saison in den gegnerischen Strafraum geschlagen. Das zeigt schon, dass der frühere Außenstürmer seine Stärken weiterhin in der Offensive hat. Hecking setzte ihn in dieser Saison aber weitestgehend hinten rechts ein - und da überzeugte der Brasilianer. Er kurbelt mit seinem technisch ausgereiften Spiel die Offensive mit an.

Während Vierinha nur ein Tor in der Liga direkt vorbereitete, brachte es Ricardo Rodriguez auf der Gegenseite auf stolze 15 Scorerpunkte in allen Wettbewerben. Als sicherer Elfmeter- und gefährlicher Freistoßschütze erzielte er zehn Treffer und bereitete fünf vor. Zudem gewann er über 60 Prozent seiner Zweikämpfe. Dieser Punkt geht an Wolfsburg. Zwischenstand 1:1

INNENVERTEIDIGER:

MATS HUMMELS/NEVEN SUBOTIC: Fast kommen die beiden einem schon vor wie die beiden Rentner vom Balkon aus der Muppet-Show – sie gehören einfach zusammen. Jetzt verlängerte Subotic auch noch seinen Vertrag, auch Hummels bleibt mindestens ein weiteres Jahr. Auch wenn Hummels und Subotic schon viele gemeinsame Schlachten geschlagen haben, ganz frei von Fehlern waren sie in den letzten Monaten nicht mehr. Gerade in der Hinrunde war die Viererkette des BVB häufiger nicht auf der Höhe. Hummels machte beim ein oder anderen gut gemeinten Risiko-Tackling eine unglückliche Figur. Im Finale kann der ehemalige Dortmunder "Kinderriegel" aber seine volle Erfahrung ausspielen.

NALDO/TIMM KLOSE: Kann er oder kann er nicht? Auf der Pressekonferenz am Freitag stellte Hecking einen Einsatz von Naldo in Aussicht, das Abschlusstraining musste der Brasilianer dann aber unterbrechen. Nur eine Nebelkerze? Naldo ist das Herzstück der Defensive, zudem bei Kopfbällen und Freistößen immer gefährlich. Von seinen sieben Saisontoren in der Bundesliga erzielte er zwei gegen die Dortmunder. Insgesamt kassierte die Wolfsburger Defensive erst ein Gegentor in dieser Pokalsaison. Punkt für Wolfsburg. Zwischenstand: 1:2

DEFENSIVES MITTELFELD:

SEBASTIAN KEHL/ILKAY GÜNDOGAN: Sollte sich Klopp nicht doch für Sven Bender entscheiden, bekommt Sebastian Kehl den ganz großen Abgang zum Karriere-Ende. Im Viertelfinale hämmerte er den BVB in der Verlängerung zum Sieg, aber natürlich ist es gegen das pfeilschnelle Wolfsburger Umschaltspiel auch ein Risiko, Kehl von Beginn an spielen zu lassen.

Wie der langjährige Kapitän wird auch Ilkay Gündogan sein letztes Spiel im schwarz-gelben Trikot machen. Ob er nun nach England, Spanien oder München wechselt, ist an diesem Abend zweitrangig. Zum Abschied nach der Achterbahnfahrt der letzten Jahre soll es nochmal eine Gala sein.

MAXIMILIAN ARNOLD/LUIZ GUSTAVO:  Der Abräumer und das Supertalent – so ließe sich das Wolfsburger Duo beschreiben. Luiz Gustavo tut dem Gegner im Zweikampf weh, der torgefährliche Arnold schaltet sich immer wieder mit nach vorne ein. In dieser Zusammensetzung derzeit besser als das Dortmunder Duo – wenn Luiz Gustavo mit einer gelben Karte über die 90 Minuten kommt. Punkt für Wolfsburg. Zwischenstand: 1:3

OFFENSIVES MITTELFELD:

HENRIKH MKHITARYAN/SHINJI KAGAWA/MARCO REUS: Nominell ist diese Zusammensetzung höchstes Niveau. Jeder der drei hatte in dieser Saison aber auch viele schlechte Phasen. Reus vor allem wegen seiner vielen Verletzungen, die anderen beiden, weil sie zu selten ihr volles Potenzial abrufen konnten.

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Vor allem Mkhitaryan spielte in den letzten Wochen aber stark auf. Auch Kagawa zeigte im letzten Saisonspiel gegen Werder Bremen endlich mal wieder seine ganze Klasse und Marco Reus war in seinen letzten fünf Pflichtspielen gegen den VfL an sieben Toren beteiligt. Hoffnung also für den BVB auf einen starken Auftritt des Trios.

DANIEL CALIGIURI/KEVIN DE BRUYNE/IVAN PERISIC: Von den Namen her ist die Offensivreihe der Wolfsburger vielleicht nicht so klangvoll, die Ausbeute spricht aber für sich. 32 Tore und 44 Vorlagen gehen wettbewerbsübergreifend auf das Konto von Caligiuri, De Bruyne und Perisic.

Während über die Klasse von De Bruyne längst nicht mehr diskutiert werden muss, ist Caligiuri einer, der in der Öffentlichkeit gerne mal übersehen wird. Dem BVB dürfte das kaum noch einmal passieren, wurde er vom Deutsch-Italiener doch erst am 33. Spieltag düpiert. Der Punkt geht ebenfalls an Wolfsburg. Zwischenstand: 1:4

ANGRIFF:

PIERRE-EMERICK AUBAMEYANG: Der Gabuner trat in dieser Saison zwangsläufig das Erbe von Robert Lewandowski an - auch weil die Neuzugänge Ciro Immobile und Adrian Ramos nicht wie erhofft zündeten. Mit 24 Pflichtspieltoren übrigens nur einen Treffer schlechter als Lewandowski in München. Traf in den letzten beiden Spielen.

BAS DOST: Zwischenzeitlich hätte Bas Dost in dieser Saison wahrscheinlich auch aus der eigenen Umkleide das Tor getroffen. Zwischen dem 20. und 23 Spieltag erzielte der Niederländer sagenhafte neun Tore. Seine Pokalhistorie ist mit zehn Torbeteiligungen in zwölf Spielen auch ordentlich. Die Form spricht aber für Aubameyang. Punkt Dortmund, Zwischenstand: 2:4

TRAINER:

JÜRGEN KLOPP: Seit der Rücktrittsankündigung Klopps geht es beim BVB stimmungs- und leistungsmäßig bergauf. Klopp selbst wirkte schon am Tag, als er seinen Abschied bekannt gab eher befreit denn bestürzt. Das überträgt sich auf die Mannschaft. Taktisch ist Klopp weiterhin ein Könner. Beim Halbfinal-Erfolg überraschte er die Bayern mit einem 4-3-3, zudem bringt er jetzt schon ordentlich Final-Erfahrung mit.

DIETER HECKING: Das unterscheidet ihn auch elementar von Hecking. Der steht erstmals in seiner Spieler- oder Trainerkarriere in einem großen Endspiel. Die Zahlen sprechen zudem für Klopp. Der verlor von 20 Pflichtspielen als Trainer gegen Hecking nur vier. Der hat es geschafft, aus den Wolfsburgern eine sehr gut funktionierende Mannschaft mit tollem offensivem Geist zu machen. Mit der Kraft der Zahlen und der Emotionen geht der Punkt knapp an den BVB. Endstand: 3:4

FAZIT: Der VfL Wolfsburg hat knapp die Nase vorne. Das Team hat über die gesamte Saison konstant gut gespielt, in Abwehr und Mittelfeld Vorteile auf seiner Seite. Die spezielle Dynamik eines Finales dürfen die „Wölfe“ aber nicht unterschätzen. Die könnte am Ende den Ausschlag für den BVB geben.