Die Zahlen von Marco Reus' letztem Comeback in der Königsklasse werden sie auch beim AS Monaco kennen: Ende November war das, beim spektakulären 8:4 von Borussia Dortmund gegen Legia Warschau.
Reus: Dortmunds unvorbelasteter Trumpf
Es war nach einer langwierigen Schambeinentzündung und einer Fersenverletzung Reus' erstes Pflichtspiel der Saison überhaupt, aus dem Stand steuerte der Flügelflitzer zwei Tore und drei Assists bei.
Im Viertelfinal-Rückspiel in Monaco (ab 20.15 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) kehrt Reus nun erneut nach einer mehrwöchigen Verletzungspause zurück auf die große Bühne Champions League - und diesmal hat er immerhin schon 45 Minuten Spielpraxis in den Beinen.
L'Equipe warnt: "Reus könnte weh tun"
Beim 3:1 gegen Frankfurt lief Reus am Samstag von Beginn an auf, erzielte nach nur zwei Minuten das 1:0 für den BVB und durfte sich ab der Halbzeit für Monaco schonen.
Allein dieser Kurzeinsatz aber reichte, um rund um das Fürstentum Sorgenfalten hervorzurufen.
Als "ein genauso entscheidendes wie ästhetisches Tor" feierte L'Equipe Reus' Hackentreffer gegen die Eintracht und titelte am Mittwochmorgen: "Reus könnte weh tun."
Dass er genau das vor hat, daran lässt der 27-Jährige selbst keinen Zweifel.
Marco Reus: "Noch enger zusammengerückt"
"Ich fühle mich ausgezeichnet. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft wieder helfen kann und dass ich wieder auf dem Platz stehen kann", sagte Reus am Tag vor dem Spiel im Stade Louis II.
Gut fünf Wochen Verletzungspause seien zwar "natürlich keine kurze Zeit", aber: "Ich habe ein gutes Programm absolviert und die 45 Minuten gegen Frankfurt waren sehr wichtig, um einfach in den Rhythmus zu kommen."
Lust auf Fußball - noch dazu in der Königsklasse - hat Reus sowieso immer. Und auch seine Kollegen finden nach dem Sprengstoffanschlag vor dem Hinspiel Schritt für Schritt die Konzentration auf den Sport wieder.
"Natürlich verarbeitet jeder Spieler das auf seine eigene Art und Weise", sagte Reus, der aufgrund seiner Verletzung am vergangenen Dienstag nicht im Mannschaftsbus saß, "aber da ich schon in einem gewissen Alter bin und viele junge Spieler dabei waren, ist es für mich wichtig, den jungen Spielern zu helfen. Ich habe natürlich nachgefragt, ob sie darüber reden wollen."
Insgesamt aber habe er das Gefühl, "dass wir noch enger zusammengerückt sind, dass wir einfach eine Einheit sind."
Für Reus könnte das in Monaco sogar zum ausschlaggebenden Faktor werden: "So etwas kann auch sehr, sehr viel Energie freisetzen. Wenn das so ist, dann wollen wir das natürlich mitnehmen und so ein Spiel zeigen, wie wir es von uns kennen."
Tuchel kündigt BVB-Offensive an
Wie das auf dem Platz genau aussehen soll, stellte Thomas Tuchel noch einmal klar.
"Wir werden angreifen von der ersten bis zur letzten Minute", kündigte der BVB-Coach an und prophezeite: "Es wird wichtig sein, viele Tore zu erzielen. Wir brauchen Effektivität."
So wie gegen Frankfurt, als Reus direkt die erste Chance zur Führung nutzte.
"Ich habe das Spiel am Samstag gesehen und sie haben sehr gut gespielt", lobte Monacos Trainer Leonardo Jardim. Dass sowohl Reus als auch der im Hinspiel ebenfalls verletzte Gonzalo Castro am Mittwochabend wieder zur Verfügung stehen, bereitet dem Portugiesen durchaus Sorgen.
"Das sind zwei sehr wichtige Spieler für Dortmund", betonte Jardim am Tag vor dem Spiel - und warnte nicht nur deshalb: "Uns erwartet ein viel stärkeres Dortmund als im Hinspiel."